Wird Marco Huck „WBO Super-Champion“?

Nach beeindruckendem TKO-Sieg gegen Firat Arslan – WBO will Cruisergewichts-Weltmeister Marco Huck zum „Super Champion“ ernennen

Am vergangenen Wochenende konnte sich WBO Cruisergewichts-Weltmeister Marco Huck im Rückkampf gegen Firat Arslan in Stuttgart mit einem beeindruckenden TKO-Sieg durchsetzen. Nachdem es beim ersten Aufeinandertreffen der beiden im November 2012 in Halle (Westfalen) noch Diskussionen über das Urteil gab, ließ Huck bei der Neuauflage keine Fragen offen, als er seinen Herausforderer in der sechsten Runde praktisch überrannte und zwei Mal zu Boden schickte, bevor Ringrichter Mark Nelson das Duell abbrach.

Nachdem „Käptn“ Huck seinen Titel zum inzwischen zwölften Mal erfolgreich verteidigt hat, erwägt der Weltverband WBO nun, den Deutschen zum „Super Champion“ zu ernennen. Damit hätte der 29-Jährige in Zukunft zwei Jahre Zeit, um seine Pflichtverteidigungen zu absolvieren, von denen er zuletzt drei in Folge bestritt (im November 2012 gegen Firat Arslan, im Juni 2013 gegen Ola Afolabi und nun wieder gegen Firat Arslan).

„Das ist eine große Ehre und eine tolle Anerkennung meiner Leistungen“, kommentierte Huck die entsprechende Twitter-Meldung der WBO, die besagt, dass der Weltverband den Antrag zur Zeit prüft. „Im Gegensatz zu anderen ehemaligen „Super Champions“ habe ich mir den Titel ehrlich im Ring verdient. Ich bin nie einem Gegner aus dem Weg gegangen, sondern habe mich immer zum Kampf gestellt. Und wenn es strittige Urteile gab wie gegen Arslan oder gegen Afolabi, habe ich meinen Gegnern eine neue Chance gegeben und die Angelegenheit dann klargestellt.“

Tatsächlich ist die mittlerweile fast fünfjährige Titelregentschaft des WBO-Weltmeisters eine der größten Erfolgsgeschichten der deutschen Box-Historie. Zum Vergleich: Der legendäre „Gentleman“ Henry Maske konnte seinen IBF-WM-Gürtel im Halbschwergewicht zwischen 1993 und 1996 „nur“ zehn Mal erfolgreich verteidigen. Auch bei Arthur Abraham waren es zwischen 2005 und 2009 „nur“ zehn erfolgreiche Titelverteidigungen der Weltmeisterschaft im Mittelgewicht, bevor „König“ Arthur ins Supermittelgewicht aufstieg.

Wie wertvoll der Titel des „Super Champions“ ist, lässt sich auch daran ablesen, wie selten er vergeben wird. Aktuell führt die WBO nur zwei „Super Champions“: den argentinischen Superfliegengewichtler Omar Narvez (44 Kämpfe, 41 Siege, davon allein 28 Siege in WM-Kämpfen in verschiedenen Gewichtklassen) sowie natürlich Schwergewichts-Superstar Wladimir Klitschko. Den jüngeren der beiden Klitschko-Brüder könnte sich Huck über kurz oder lang als Gegner vorstellen.

„Ich habe immer gesagt, dass ich irgendwann ins Schwergewicht aufsteigen will“, so Huck. „Ein Kampf gegen Wladimir Klitschko wäre mit Sicherheit eine Riesensache, die nicht nur in Deutschland sondern weltweit für Aufsehen sorgen würde. Und da Klitschko im Schwergewicht im Moment keine ernstzunehmenden Gegner hat, wäre er vielleicht auch froh, wenn ich ihn herausfordern würde. Vielleicht hat er darauf aber auch keine große Lust mehr, nachdem er gesehen hat, wie ich Arslan besiegt habe.“

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