Ein Bericht von Wolfgang Weggen
Der Nächste, bitte! Zehn schnelle, harte Runden mit drei Sparringspartnern – Alexander Alekseev schwitzte zwar „wie eine Sau“, aber er war beim Abschluss-Sparring vor dem Duell mit Weltmeister Yoan Pablo Hernandez am 23. November in Bamberg jede Runde der Chef im Ring, bestimmte das Tempo, probierte erfolgreich alle von Chefcoach Fritz Sdunek angeordneten „Tricks“, hatte seine „Gegner“ jederzeit unter Kontrolle – ein Champion eben.
EC-Boss Erol Ceylan: „ Insgesamt hatten wir sieben Sparringspartner für Alexander, angefangen von Steve Herelius bis hin zu einem deutschen Spitzen-Amateur, dessen Namen ich nicht nennen möchte, damit der Junge keine Probleme mit seinem Verband bekommt. Die Vorbereitung verlief für Alex einfach optimal“.
So sieht es auch Fritz Sdunek, obwohl er nicht jeden Tag in der Vorbereitungsphase dabei sein konnte, sondern mit Felix Sturm in Köln für dessen neuen Angriff auf den WM-Titel trainierte: „Alekseev muss sich vor Hernandez nicht fürchten, technisch ist er mit dem Kubaner ganz sicher gleichauf, aber hauen kann Alex doch noch ein bisschen doller. Ich gehe davon aus, dass die Schlagkraft letztendlich den Ausschlag geben wird“. Erol Ceylan ergänzt: „Von der lädierten Schlaghand Hernandez’ wollen wir in diesem Zusammenhang gar nicht reden.Wir hoffen aber, dass Pablos Linke hält, denn wir wollen einen sauber erkämpften Sieg“.
Um dieses Ziel zu erreichen, verzichtete der Herausforderer u.a am Freitagabend auf den Besuch der Rahimi-Veranstaltung in der Schnelsener Messehalle. Ceylan: „Natürlich wäre Alex gern dabeigewesen, um zu sehen, wie seine EC-Kollegen dort kämpfen, aber er wollte jede Aufregung vermeiden und ließ sich deshalb nur telefonisch die Kampfausgänge von mir schildern. Natürlich war er hochzufrieden, dass die drei EC-Boxer gewonnen haben – kurzfristig sogar“.
Das Wochenende macht der frühere Amateur-Weltmeister in Familie, spielt mit seinen Söhnen, trinkt Tee (das Kampfgewicht hat er übrigens schon), dazu ganz leichtes Training mit Fritz Sdunek. Ceylan: „Am Montag fahren wir dann mit dem guten Gefühl nach Bamberg, alles getan zu haben, damit wir den WM-Gürtel am nächsten Wochenende auch mit nach Hamburg nehmen können“.