Wojcicki vs. Caceres – Ergebnisse der Undercard aus Wolfsburg


Foto: Christian Büch

Wolfsburg – Nachdem die Vorwoche des heutigen Events bereits mit dem Wiegen und diversen anderen Medienterminen abgeschlossen war, stand nun der Kampftag vor der Tür. Insgesamt bot die von Matchmaker Tom Dallas zusammengestellte Fightcard gleich sieben Kämpfe, davon zwei Hauptkämpfe um Hüftgold der International Boxing Federation. Unter anderem stieg Lokalmatador Nicolas Piekarski das erste Mal als Profi in den Ring. Neben ihm standen auch Faton Vukshinaj, Limi Tari, Leon Bauer sowie Sophie Alisch im Seilgeviert. Der Abend wurde beendet von den beiden Hauptkämpfen des Abends zwischen Radovan und Mittag sowie Wojcicki und Caceres.

Piekarski mit erfolgreichem Profidebüt

Foto: Holger Gräbedünkel

Der Kampfabend wurde eröffnet vom ehemaligen Amateur Nicolas Piekarski im Mittelgewicht. Dieser feierte zudem sein Profidebüt. Der Niedersachse traf in seinem ersten Gefecht auf den tschechischen Journeyman Michal Vosyka (7-42-1, 4 KOs). Der Deutsche, der über eine gute Amateurausbildung verfügt und ebenso Erfahrung im Kickboxen sammeln konnte, bereitete seinem Gegner große Probleme. Lediglich in kleinen Momente konnte der Tscheche eigene Akzente setzen, ansonsten fehltem dem nie aufsteckenden Boxer klar die technischen Mittel um Piekarski ernsthaft zu treffen oder geschweige denn in Gefahr bringen zu können. Dementsprechend fiel das Urteil eindeutig aus – alle drei Punktrichter werteten einstimmig 40-36 für Piekarski.

Gerechtes Urteil zwischen Vukshinaj und Kore

Im zweiten Gefecht des Abend, ein Duell im Mittelgewicht über acht Runden, trafen der Schweizer Faton Vukshinaj (9-0-1, 6 KOs) und der von One.Sport betreute Landy Kore (9-0, 5 KOs) aus Dänemark aufeinander. Vukshinaj begann wesentlich besser und aktiver, folgerichtig kam er zu den besseren Treffern. Insgesamt gelang es dem Schweizer aber nicht über die volle Distanz sein boxerisches Gesamtpaket über die Ziellinie zu bringen. Die Überlegenheit des Schweizers in der ersten Hälfte des Kampfes hätte im zweiten Durchgang jedoch beinahe zum ersten Niederschlag des Abends geführt. Aber Kore konnte sich nach einer krachenden Geraden zum Kopf gerade noch auf den Beinen halten. Spätestens in der Mitte des Gefechts gelang es dem Dänen sich aber als gleichwertiger Gegner zu präsentieren und in den letzten beiden Runden sogar als der überlegene Boxer. Vukshinaj baute gegen Ende des Gefechts aber zusehends ab und gab die hinteren Runden allesamt ab. Das Urteil lautete verdientermaßen Unentschieden.

Limi Tairi schlägt chancenlosen Tamas Kozma

Im dritten Gefecht des Abends, einem auf acht Runden angesetzten Vergleich im Cruisergewicht, kam es zum Duell zwischen dem deutschen Limi Tairi (3-0, 2 KOs) und dem Ungar Tamas Kozma (6-8-3, 3 KOs). Das Tairi keine Zweifel an einem eigenen Sieg aufkommen ließ, zeigte sich ab der ersten Sekunde. Der Deutsche bestimmte das Geschehen über die gesamte Dauer und konnte beinahe alle Aktionen des Ungarn erwidern. Mit jedem Durchgang wurde die Überlegenheit von Tairi in seinem vierten Profigefecht deutlicher. Im dritten Durchgang gelang es dem Cruisergewichtler nach einer Schlagsalve zwei harte Treffer auf den Körper von Kozma zu landen, die dieses ungleiche Duell dann auch alsbald beendeten.

Leon Bauer fängt stark an und geht dennoch fast baden

Foto: Holger Gräbedünkel

Zum vierten Duell des Abends kam es zwischen dem ehemaligen argentinischen Meister Mateo Damian Veron (28-21-3, 8 KOs) und dem deutschen IBF-Jugendweltmeister im Super-Mittelgewicht, Leon Bauer (15-0-1, 9 KOs), der nach längerer Ringabstinenz nun bei Sauerland sein Comeback geben konnte. In einem sehr hitzigen Gefecht hatte Ringrichter Alexander Plumanns alle Hände voll zu tun. Nach einem guten Start von Bauer kam es gleich im zweiten Durchgang zu einem Punktabzug des Argentiniers wegen Haltens. Auch zuvor musste Plumanns den Argentinier mehrmals lautstark ansprechen. Doch der Argentinier konnte zumindest auch einige sportliche Argumente setzen. Gegen Ende des zweiten Durchgangs gelang es ihm Bauer die Nase schwer blutig zu schlagen. Das Kuriositätenkabinett ging jedoch zunächst munter weiter. Im dritten Durchgang schlug Veron dann bei einem Missglückten Break-Kommando beinahe noch Referee Plumanns. Rein sportlich gelang es  Bauer noch den Kampf zu bestimmen. In den hinteren Runden baute der „Löwe aus der Pfalz“ aber mächtig ab und fing sich immer wieder unnötige Schwinger des Argentiniers. Veron blieb durch das Abrücken Bauers im Kampf. Im vorletzten Durchgang gelang es dem Argentinier Bauer in der Halbdistanz am Kopf zu treffen. Bauer fing sich dann zwei weitere Heumacher, blieb jedoch stehen. In der letzten Runde versuchte der Argentinier zwar noch einmal alles, konnte Bauer auch oftmals gefährlich treffen, lediglich der vermeintliche „Volltreffer“ gelang Veron nicht.  Letztlich wertete das Kampfgericht den Fight 76:75, 76:75 und eigentlich nicht vertretbar mit 78:73 zugunsten Bauers. Der suchte nach dem Kampf auch keine Ausflüchte, sprach gar von einem „scheiß Kampf“. In Anbetracht dessen, dass Bauer erst vor kurzem seine Großmutter zu Grabe tragen musste, sicherlich eine Situation in der man Verständnis für den jungen Pfälzer aufbringen muss.

Sophie Alisch erneut siegreich!

Foto: Holger Gräbedünkel

Im letzten Vorkampf des Abend, einem auf sechs Runden angesetzten Gefecht im Federgewicht zwischen Sophie Alisch (1-0, 1 KO) und Alina Zaitseva (1-1, 0 KOs), sah es gleich zu Beginn so aus, als würde Alisch wieder vorzeitig in Runde 1 gewinnen können. Denn die sympathische Berlinerin legte los wie die Feuerwehr und traf umgehend mehrere Male hart zum Kopf und Körper. Doch die auch erst 19-jährige Zaitseva bewies Kämpferherz und fightete im Rahmen ihrer Möglichkeiten ordentlich mit, zumindest in den vorderen Runden. Doch Sophie Alisch blieb weiterhin die klar bestimmende Kraft im Ring und fand immer wieder die passenden Antworten. An einer klaren und verdienten Siegerin Sophie Alisch gab es deshalb auch nie einen Zweifel! 

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