Jaron Ennis konnte vergangene Nacht im Wells Fargo Center in Philadelphia auch im Rückkampf gegen den P2M-Boxer Karen Chukhadzhian über die Punkte gewinnen.
Chukhadzhian stärker als im ersten Fight, Ennis dennoch mit vielen Vorteilen
Karen Chukhadzhian, der zuletzt im Mai in Hamburg in Aktion tritt, als er sich mit einem Punktsieg über Harry Scarff erneut in Position für einen WM-Kampf gegen „Boots“ Ennis brachte, musste auch im Rematch als Verlierer aus dem Ring gehen. Der P2M-Boxer, der im Weltergewicht Ennis‘ IBF-WM-Titel streitig machen wollte, war insgesamt besser als im ersten Aufeinandertreffen der beiden, schlussendlich unterlag er allerdings auf den Punktezetteln erneut teils deutlich.
Jaron „Boots“ Ennis (33-0, 29 KOS) versprach für den Rückkampf gegen Karen Chukhadzhian (24-3, 13 KOS) einen deutlichen Sieg im Vorfeld und wollte den gebürtigen Ukrainer gar vorzeitig ausschalten. Doch der Boxer von P2M, der von Max Michailew gemanaged wird, erwies sich als tougherer Opponent, als beim ersten Aufeinandertreffen. Im Gegensatz zum ersten Kampf der beiden, bei dem Chukhadzhian einen verhaltenen und eher auf Defensive bedachten Kampfstil zeigte, war er gestern Abend aggressiver und bot eine durchaus beachtenswerte Performance.
Von der ersten Runde an war Karen Chukhadzhian viel mehr auf Angriff gepolt und attackierte mit mehr Schlägen. Ennis, der vor heimischen Fans eher etwas arrogant agierte, musste so viele Treffer des Ukrainers einstecken, war aber nie in wirklichen Schwierigkeiten. Boots landete dennoch viele seiner harten Schläge sauber und brachte Chukhadzhian so in diversen Momenten des Kampfes ins Wanken. In der Fünften zwang er Chukhadzhian sogar kurzerhand auf die Knie, doch der Ukrainer erholte sich davon schnell.
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„Boots“ war nie wirklich in der Lage, ein vorzeitiges Ende zu erzielen, da Chukhadzhian dafür viel zu schlau boxte. Jaron Ennis, der bei Eddie Hearn unter Vertrag steht, wirkte mehrfach frustriert, da Karen Chukhadzhian alles in seiner Macht stehende tat, um den Kampf über die Runden zu bringen. Angriffe des US-Amerikaners stoppte er häufig mit Klammern, was ihm in der zehnten Runde einen Punktabzug einbrachte.
Am Ende gewann Jaron „Boots“ Ennis dennoch einstimmig mit 119-107, 117-109 und 116-110 nach Punkten. Im Interview nach dem Kampf zeigte er sich nicht sonderlich begeistert von seiner Leistung und deutete an, dass es für ihn an der Zeit wäre, ins Superweltergewicht aufzusteigen, wo er seiner Meinung nach bessere Leistungen erbringen könnte, vor allem auch dann, wenn er auf „stärkere Gegner treffen würde“.