Schwache Vorstellung im Co-Hauptkampf in der Wintrust Arena in Chicago
Im Co-Hauptkampf des Usyk-Schwergewichts-Debüts, standen sich in der gestrigen Samstagnacht zum heutigen Sonntagmorgen, in der Wintrust Arena in Chicago, die Titelverteidigerin und WBC & WBA Weltmeisterin im Super-Leichtgewicht und die Argentinierin Erica Anabella Farias in einem Rematch gegenüber. Die in Chicago lebende Lokalmatadorin Jessica McCaskill hatte den ersten Kampf der Beiden, vor fast genau einem Jahr, an selber Stelle, knapp nach Punkten für sich entscheiden können.
In den ersten beiden Runden fand die Titelverteidigerin nur schwer in den Kampf und musste einige klare Treffer von Farias nehmen. Ab der dritten Runde fand dann McCaskill mehr und mehr in den Kampf, aber hier begann die Argentinierin, durch klammern, festhalten und einklemmen der Arme ihrer Gegnerin, den Kampf regelrecht zu verhindern.
Farias wollte mit allen Mitteln die Aktivitäten der Titelverteidigerin nicht zulassen.
Wie schon in ihrem ersten Kampf vor genau 53 Wochen in der gleichen Arena, war McCaskill aus Chicago zwar die fleißigere Boxerin, konnte aber das Tempo, das sie in ihrem ersten Kampf, als sie die WM-Titel von WBC und WBA vereinte, bei diesem Rematch nicht wiederholen. Farias hatte in einem niveaulosen Match anfangs meist die besseren Momente und traf ihre Gegnerin immer wieder mit rechten Einzelschlägen am Kopf um dann aber den Kampf durch ihr ewiges klammern wieder zu verhindern. Alles in allem ein Frauenkampf der dem Prädikat einer Doppel-Weltmeisterschaft nicht würdig war.
Zu Beginn der vierten Runde flachte der Kampf immer mehr ab. McCaskill die immer wieder versuchte, wild mit linken Haken anzugreifen, die aber meist ihr Ziel verfehlten und die dann wiederholt von ihrer Gegnerin festgehalten wurde um im Infight Körpertreffer von McCaskill zu unterbinden. Auch Ringrichter Christian Curiel paste sich dem niederen Niveau dieses Kampfes an und schien regelrecht überfordert.
Je länger dieser Kampf dauerte, je unansehnlicher wurde er. Farias´ häufiges Halten verlangsamte das Tempo des Kampfes beträchtlich und McCaskill bemühte sich zwar immer wieder in den Kampf zu finden und versuchte sich oft mit Gewalt aus der Umklammerung von Farias zu befreien. Die Aggression der Titelverteidigerin führet dann dazu, dass sie die sich abduckende Farias mit einer rechten Hand am Hinterkopf und zudem mit ihrem Ellbogen am Kinn traf, was zur Folge hatte, dass McCaskill vom Ringrichter verwarnt und mit einem Punktabzug bestraft wurde. McCaskill erlangte in Runde sieben aber dann langsam die Kontrolle über den Kampf, was aber diesen doch recht merkwürdigen Kampf nicht besser machte.
Am Ende stand dann ein widersprüchliches Ergebnis der Punktrichter. Während Jose Manzur den Kampf 94:94 unentschieden wertete, was der Leistung der beiden Kämpferinnen eigentlich am nähesten kam, sahen die Punktrichter John McKaie und Alejandro Rochin die Titelverteidigerin mit 97:91 und 96:92 vorne, wobei dieser schon fast peinliche Kampf eigentlich keinen Sieger verdient hätte. Das war Frauenboxen zum abgewöhnen.