Wallisch und Arslan mit Erstrunden-KO / McCarter verteidigt Titel

Foto: Ralf Bauer

Michael Wallisch und Firat Arslan jeweils mit Ko-Sieg in Runde 1 und damit neue Weltmeister der GBU im Schwer- und Cruisergewicht. Layla McCarter gewinnt, wenn auch unspektakulär, über die Runden gegen Eva Bajic.

McCarter dominiert Ungarin Bajic über 10 Runden. Trainer Luis Tapia zeigte sich zufrieden mit „Amazing“

Foto: Holger Gräbedünkel

Hätte sich der Kampfbeginn über die gesamten 10 Runden erstreckt, wäre den Zuschauern hier ein weiteres echtes Highlight geboten worden. Denn zu Beginn gab es überhaupt kein Abtasten, keine schenkte auch nur einen Zentimeter im Seilgeviert her und beide zeigten sich mit offenem Visier. So griff die Ungarin sofort an und Championesse McCarter wisch mit all ihrer Erfahrung und ihrem können immer wieder gut aus und traf aus der Rückwärtsbewegung und mit guten vorbereiteten Konter. Technisch sah man von McCarter mehr als gutes Boxen, auch deshalb geriet sie nie in Gefahr diesen Kampf zu verlieren.

Nach guter erster Runde, schaltete die US-Amerikanerin noch mal einen Gang hoch und konnte mehrere starke Kombinationen am Kopf und am Körper platzieren. Dies zeigte sich auch am Gesicht der Herausforderin. Doch spätestens ab Runde 3 wurde der Fight immer klarer und das zu Gunsten der Tapia Akteurin. Gegen Mitte der angesetzten 10 Runden war die Überlegenheit der GBU und WIBF Weltergewichts-Weltmeisterin so drückend, dass Sie trotz geringerer Reichweite den Kampf aus der Mitte heraus mit langen Jabs und immer wieder mit vorbereiteten Schlaghänden traf.

Dieses Bild änderte sich auch nicht – Nicht weil die Ungarin nicht wollte, sie konnte einfach nicht. Technisch war die Nummer 3 der Welt einfach mindestens „eine Klasse besser“ und durch geschicktes Abschneiden beraubte sie der Ungarin damit ihren Spielraum. Da klar war, dass McCarter sicher gewinnen würde, plätscherten die Runden 7,8 und 9 etwas vor sich hin.

In der letzten Runde versuchte Eva Bajic noch einmal alles, aber blieb letztlich ohne Erfolg, sodass die Amerikanerin mit 3:0 Stimmen und nur einer abgegeben Runde, bei einem Referee, ihre Gürtel wieder mit ins Flugzeug nach Las Vegas mitnehmen konnte. Im Anschluss äußerte sich Trainer Luis Tapia bei Boxen1 wie folgt: „Ein guter Fight von Layla, gegen eine starke Gegnerin. Ich bin Zufrieden und habe wenig Grund Negatives zu finden“.

Firat Arslan wartete und wartete, ehe er weit nach Mitternacht spontan und ohne Zweifel durch KO in Runde 1 gewann

Foto: Ralf Bauer

Ringlegende und Altstar Firat Arslan (42-8-2), der weit nach Mitternacht in den Ring stieg, lies seinem argentinischen Kontrahenten Pablo Magrini (19-4-1) nicht den Hauch einer Chance. Nach kurzem Abtasten und einigen Kombinationen von beiden Seiten im Infight, gelang es dem Friedberger Arslan eine ansatzlose rechte Schlaghand an der Schläfe des Gegners zu platzieren.

Die sorgte dann sogleich für den Niederschlag und da der Süd-Amerikaner sichtlich mitgenommen war und auch bei 10 noch nicht auf den Beinen war, konnte sich der sympathische Deutsch-Türke seine schier endlose Titelsammlung nach nunmehr 52 Kämpfen, um den GBU Cruisergewichts-Weltmeistergürtel erweitern. Noch im Ring kündigte der 47-jährige an, solange weiter zu machen, bis er nochmal bei einem großen Verband eine WM Chance erhält. Als absolute Krönung einer außergewöhnlichen Karriere wäre es ihm nur zu gönnen.

Michael Wallisch sorgte ebenfalls für KO-Sieg in Runde 1

Gegen einen leider nicht tauglichen Gegner für eine Weltmeisterschaft nach Version der GBU im Schwergewicht boxte der Schwergewichtler Michael Wallisch im Hauptkampf des Abends. Der Germane stieg gegen 01:00 Uhr in den Ring und nach weniger als 40 Sekunden fand die gut organisierte Veranstaltung von Rainer Gottwald ihr Ende. Wallisch gelang es gleich zu Beginn, den 44 Jährigen Kenianer Bernard „The Viper of East Africa“ Adie an den Seilen zu stellen.

Foto: Ralf Bauer

Mit kurzen Schlägen, darunter einem Streifschuss an die Schläfe des mehr als 2 Meter großen Afrikaners, war das ungleiche Gefecht auch umgehend beendet. Nach Zwei Schritten fiel Adie in den Ringstaub und kam vor 10 auch nicht mehr auf die Beine. Für Wallisch sicherlich eine gute Sache, auch wenn er sichtlich enttäuscht war bei der Qualität dieses Widersachers. Zu wünschen wäre ihm, wenn in den nächsten Kämpfen mal ein gleichwertiger Gegner vor die Fäuste käme. Vielleicht ein Deutsch-Deutsches Duell gegen den Magdeburger Tom Schwarz?

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