Vom Charme deutsch-deutscher Duelle – Teil 2: Cruisergewicht

Nachdem wir mit Teil 1 bereits einen ersten Einblick in die Königsklasse, dem Schwergewicht, gegeben haben, folgt nun Teil 2 unseres großen Überblicks der möglichen und interessanten deutsch-deutschen Duelle.

Teil 2 – Das Cruisergewicht – deutsch-deutsche Duelle im Limit bis 90,72 Kilogramm mit Noel Gevor, Artur Mann, Alexander Peil, Ilja Mezencev, Flamur Mehmeti, Roman Fress, Emir Ahmatovic und Dennis Ronnert

Welcher Name fällt uns hier aus Deutscher Sicht ein? Mit Sicherheit Marco Huck, der sich über lange Jahre und etliche Titelverteidigungen, mit anderen Topleuten an der Spitze halten konnte und sich so weltweit einen Ruf erarbeitet hat. Aber auch Yoan Pablo Hernandez, Firat Arslan, Ralf Rocchigiani oder Alexander Frenkel traten für Schwarz-Rot-Gold in dieser Gewichtsklasse an. Doch sie alle haben eines gemeinsam – Sie sind die Vergangenheit und auf die Zukunft möchten wir nun einen Blick werfen!

Artur Mann (14-0-0, 8 KOs) vs. Noel Gevor (23-1-0, 10 KOs)

Noel Gevor und Khoren Gevor / Foto: Team Sauerland
Noel Gevor und Khoren Gevor / Foto: Team Sauerland

Ein Duell, über das sich mit Sicherheit viele Boxfans freuen würden. Zum einen mit Artur Mann, einem Boxer, der zuletzt Alexander Peil überzeugend schlagen konnte und mit Noel Gevor, der eigentlich schon längst in den Top 20 angekommen ist und nur äußerst umstritten gegen WBSS-Teilnehmer Krystof Wlodarczyk verloren hat. Mit Gevor und Mann würde die deutsche Cruiserweight-Spitze aufeinander treffen und es wäre ein Duell auf Augenhöhe, wenngleich Gevor die größere Erfahrung vorzuweisen hat und gegen bessere Boxer angetreten ist. Zudem würde dem Sieger wohl auch eine WM-Chance winken, da Mann der aktuelle WBO-Interconti-Champion ist. Wir dürfen gespannt sein.

Alexander Peil (10-1-0, 6KOs) vs. Ilja Mezencev (18-1-0, 16 KOs)

Alexander Peil macht sein Profidebüt gegen Lukasz Zygmunt aus Polen / Foto: Sebastian Heger
Alexander Peil bei seinem Profidebüt gegen Lukasz Zygmunt aus Polen / Foto: Sebastian Heger

Auch hier würde ein Duell auf Augenhöhe stattfinden. Zum einen der Hamburger Mezencev, der mit einer herausragenden KO-Quote von 84 % aufhorchen lassen kann. Auf der anderen Seite der Allrounder Alexander Peil. Der verlor zuletzt gegen Artur Mann, doch ließ in einigen Momenten sein Können aufblitzen. Gefährlich würde es werden, wenn Mezencev, der unter anderem auch Gegner von Tom Schwarz war und diesen auch vor Probleme stellte, saubere Aktionen zum Kopf bringt. Hier müsste Peil die Schlagkraft des Hamburgers fürchten. Technisch hingegen, falls Peil es schaffen sollte seinen Stil durchzubringen, dürfte der Deutsch-Russe ein kalkulierbares Risiko darstellen.

Roman Fress (3-0-0, 3KOs) vs. Emir Ahmatovic (4-0-0, 2 KOs)

Foto: Markus Ludewig

Eines der wohl interessantesten Duelle in unserer Aufstellung. Dazu kommt, dass beide Boxer auch schon über einen Namen verfügen und zumindest Fress bei den Profis als große Hoffnung gilt. Der Wetzlarer Emir Ahmatovic hingegen wird seit längerem vom Pech verfolgt. Nachdem er 2017 vier Aufbaukämpfe unter der Regie von Team Sauerland bestritt und alle gewann, ist es ruhiger geworden um den schon 31-jährigen gebürtigen Serben. Doch Ahmatovic kam mit großen Vorschuss-Lorbeeren ins Profigeschäft und will dieses Jahr wieder in den Ring steigen. Warum also nicht nach einem Aufbaukampf der Vergleich mit SES- und Team-Deutschland-Boxer Roman Fress? Körperlich ist der Wetzlarer dem Troisdorf Fress ebenbürtig, auf technischer Ebene sind ebenfalls keine großen Vorteile bei einem der beiden auszumachen. Schlussendlich würde man sich hier über einen schönen und spannenden Kampf freuen können.

Dennis Ronert (28-1-0, 19KOs) vs. Flamur Mehmeti (9-0-0, 3 KOs)

Ein weiteres mögliches Duell zweier Boxer, die beide Jugend-Weltmeister waren bzw. sind. Ronert bei der IBF und Mehmeti beim WBC – bislang leider weit unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung fliegend. Gerade beim Koblenzer Ronert, der gerade einmal 26 Jahre alt ist, kann man nicht nachvollziehen, warum dem „Bomber vom Rhein“ die größere Bühne bislang verwehrt blieb und er nicht mehr bei SES unter Vertrag steht. Der Straubinger Mehmeti wurde bereits im fünften Profikampf Jugendweltmeister gegen Gamazi Gogichashvili. Diesen bezwang er nach zehn Runden durch eine einstimme Punktrichterentscheidung. Zudem ist der Straubinger bereits nach neun Kämpfen auf Platz 87 bei Boxrec gelistet, Ronert steht auf Platz 62. Körperlich bewegen sich beide auf gleichem Niveau, die größere Erfahrung beim Koblenzer dürfte der Pluspunkt in diesem Vergleich sein.

Hier geht es nochmal zu Teil 1 unserer Serie „Vom Charme deutsch-deutscher Duelle“:

Vom Charme deutsch-deutscher Duelle – Teil 1: Schwergewicht

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