„Um ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung, wer dieses Jahr das Cruisergewicht gewinnen wird.“
Eine Woche vor dem Cruisergewichts-Semi-Finale in der zweiten Saison der WBSS, kann der Champion der ersten Saison, Oleksandr Usyk, bei den in der lettischen Hauptstadt Riga statt findenden Kämpfen, keinen klaren Favoriten finden und Usyk hofft auf ein WBSS-Turnier in seiner neuen Gewichtsklasse, dem Schwergewicht.
Oleksandr Usyk kam, kämpfte und gewann in der 1. Staffel der „World Boxing Super Series“ und damit alles was es weltweit zu gewinnen gab. Usyk wurde der erste Gewinner der „Muhammad Ali Trophy“, nachdem er Murat Gassiev, im Finale am 21. Juli letzten Jahres, klar bezwang und wurde damit zum unangefochtenen Weltmeister im Cruisergewicht, indem er alle vier WM-Titel der großen vier Weltboxverbände gewann. Alles erreicht durch den Wettbewerb in dem die Besten gegen die Besten angetreten sind, im Format der WBSS.
Im November letzten Jahres verteidigte Usyk dann alle seine vier WM-Gürtel gegen den früheren Champion Tony Bellew, der zwischendurch ins Schwergewicht aufgestiegen war und dort zwei Mal den Ex-Weltmeister David Haye durch KO bezwungen hatte. Tony Bellew glaubte und verkündete dies auch in den Medien, dass er eigentlich der beste Cruisergewichtler der Welt wäre und dass Usyk seine vier WM-Titel nur deshalb gewinnen konnte, weil er nicht am WBSS-Turnier teilgenommen hatte. Doch Usyk knockte den vorlauten Engländer in der 8. Runde schwer aus und bestätigte seine unangefochtene Weltmachtstellung im Cruisergewicht. Nachdem es im Cruisergwicht für den starken Ukrainer nun keine Gegner mehr gibt, beschloss er ins Schwergewicht aufzusteigen um sich dort die Titel zu holen.
Usyks geplanter Einstiegs-Kampf ins Schwergewicht gegen den Franzosen Carlos Takam, der eigentlich für den 25. Mai geplante war, musste wegen einer Verletzung, die sich Usyk im Training zugezogen hatte, auf den kommenden August verschoben werden.
„Wenn die WBSS beschließen würde, ein „Muhammad-Ali Trophy-Turnier“ im Schwergewicht zu veranstalten, wäre das wirklich das Coolste“, sagte Usyk. „Es wäre sehr interessant, aber wenn ich nicht weiß, ob es zu realisieren ist.“
Der ukrainische pound-4-pound-Superstar blickt stolz auf seinen Teil der World Boxing Super Series zurück.
„Seit dem Finale der ersten Ali Trophy ist nun bereits fast schon ein Jahr vergangen“, sagte Usyk. „Ich erinnere mich, als ich hörte, dass der WBSS stattfinden würde und dass das Cruisergewicht dabei einer der Gewichtsklassen sein wird, war mein erster Gedanke: ‚Das ist ein Zeichen‘. Die Trophäe wurde nach‚ The Greatest benannt und alle vier Gürtel standen dabei auf dem Spiel, wenn alle Champions teilnahmen. Ich wusste sofort, da musst du dabei sein.“
„Mein Denken war, ich muss teilnehmen und Gott wird mir helfen, zu gewinnen. Ich bin rückblickend sehr froh, dass ich es getan habe! Ich glaube nicht, dass dieses erste WBSS-Turnier im Cruisergewicht jemals in den Schatten gestellt werden wird.“
Zwei von Usyks ehemaligen WM-Titeln, WBC und WBO, stehen am Samstag, dem 15. Juni, in Riga auf dem Spiel, wenn der Lokalmatador Mairis Briedis im Halbfinale gegen den Polen Krzysztof Glowacki antritt – zwei Fighter, deren einzige Niederlage in ihrem Rekord sie Usyk zu verdanken haben. Yunier Dorticos und Andrew Tabiti sind die anderen beiden, die in Lettlands Hauptstadt um einen Platz im Finale der 2. WBSS Staffel im Cruisergewicht kämpfen.
„Um ehrlich zu sein, ich habe so gut wie keine Ahnung, wer dieses Jahr das Cruisergewichts-Turnier gewinnen wird. Es sind die ‚Big Four ‚, die um den Einzug ins Finale kämpfen. Warten wir es also ab. Ich ziehe es vor, keine Vorhersage zu treffen“, sagte Usyk.
„Ich verfolge und schaue mir alle Kämpfe des WBSS-Turniers an und unterstütze alle dort, weil ich weiß, wie schwierig es ist, ein Teil dieses Turniers zu sein. Aber ich habe keine klaren Favoriten in den drei Gewichtsklassen. Eines ist sicher, die Sieger haben ihr Niveau gesteigert und können sich auf in der Zukunft auf große Kämpfe und und hohe Börsen freuen.“