Der ehemalige Weltmeister Tyron Zeuge verlässt die Komfortzone und kämpft im September in Dänemark.
Beim früheren WBA-Weltmeister Tyron Zeuge (29-2-1) tut sich derzeit einiges. Der einstige Hoffnungsträger des deutschen Boxens möchte nochmals an die Weltspitze zurückkehren – und dafür geht er neue Wege. So trainiert er mittlerweile regelmäßig in Köln und plant, seinen Lebensmittelpunkt dauerhaft dorthin zu verlagern. Auch sportlich gelang ihm ein erfolgreicher Neustart: Im Januar besiegte er den zuvor ungeschlagenen Serhat Parlak (6-1) und verschaffte seiner Profikarriere neuen Auftrieb.
Zeuge will es im Jahr 2025 noch einmal wissen und sich erneut nach oben kämpfen. Das zeigt auch sein nächster Kampf – denn er verlässt bewusst die Komfortzone und nimmt eine große Herausforderung im Ausland an. Auf Nachfrage von Boxen1 betonte er insbesondere seine mentale Entwicklung und zeigte sich entschlossen:
„Für mich ist das ein ganz entscheidender Schritt. Ich freue mich, wieder im Ring zu stehen – und zwar in einem echten Kampf, nicht in irgendeiner Inszenierung. Der Boxsport braucht wieder ehrliche Duelle auf Augenhöhe, keine Alibi-Fights. Ich habe in den letzten Monaten hart gearbeitet, um genau für solche Chancen bereit zu sein. Und ich fühle mich das erste Mal in meinem Leben nicht nur körperlich, sondern vor allem mental wirklich frei. Das gibt mir eine ganz neue Stärke. Ich bin nicht nach Dänemark eingeladen worden, um dabei zu sein – ich komme, um zu gewinnen. Ein Sieg bringt mich zurück in die internationale Spitze, und das ist mein Ziel.“
Zeuge fordert Bank um den WBO-Global-Titel heraus
Am 13. September trifft Tyron Zeuge in Kolding, Dänemark, auf den ungeschlagenen Jacob Bank (16-0). Es ist ein mutiger Schritt, ins Ausland zu gehen – doch Zeuge will sich mit starken Gegnern messen und scheut keine Herausforderung. Im Falle eines Sieges würde er sich den WBO-Global-Titel im Supermittelgewicht sichern. Leicht wird das nicht, denn Bank, aktuell die Nummer 6 der WBO-Weltrangliste, gilt unter Experten als eines der größten Talente der Gewichtsklasse.
Bank konnte sich bereits souverän gegen Ralfs Vilcans, Hernan David Perez und Iago Kiziria durchsetzen – allesamt keine Laufkundschaft. Mit einem vorzeitigen Sieg über den erfahrenen Ronny Landaeta untermauerte er zusätzlich seine Ambitionen. Die Bilanz ist vielversprechend – allerdings stand Bank bislang keinem Gegner von Zeuges Kaliber gegenüber. Auch für ihn wird es somit eine echte Standortbestimmung, wohin die Reise künftig führen kann.
„Jacob hatte bisher gute Gegner – er ist ungeschlagen, jung und wird in Dänemark mit Rückenwind in den Ring steigen. Ich unterschätze ihn keinesfalls. Aber genau solche Herausforderungen will ich: ehrlich, sportlich, hart. Keine Showkämpfe, kein Aufbau-Geschwafel. Der Boxsport braucht genau solche Duelle, wenn er wieder relevant und glaubwürdig werden will. Ich freue mich auf eine großartige Schlacht!“