Sechs Siege, eine Niederlage – Titelverteidiger BC Traktor Schwerin ist mit einem deutlichen 13:8-Erfolg gegen den deutschen Rekord-Mannschaftsmeister BC Velbert an die Tabellenspitze der Box-Bundesliga gestürmt.
13:8-Sieg und packende Kämpfe vor 1100 Fans in Schwerin / BCT Tabellenerster
1100 begeisterte Zuschauer erlebten am Samstag in der Schweriner Palmberg-Arena sieben dramatische, teils hochklassige Kämpfe – zuweilen mit ganz engen Punkturteilen. Das Duell im Leichtgewicht (bis 60 Kg) musste wegen Erkrankung abgesagt werden; es wurde aus formalen Gründen mit 0:0 gewertet. BCT Vorstandsvorsitzender Frank Kleinsorg und Beiratsvorsitzender Prof. Dr. Jens Hadler hatten die Kampfsport-Veranstaltung eröffnet und sich beim Publikum für das zahlreiche Erscheinen bedankt.
Gemeinsam gaben sie das Ziel der Zugmaschine Traktor aus, an diesem Kampfabend die Tabellenspitze zu erobern. Schon der Auftakt verlief nach vier Vorkämpfen junger Schweriner Nachwuchsboxer/innen vielversprechend aus Schweriner Sicht.
Bantamgewichtler (bis 57 Kg) Alen Rahimic schlug seinen starken Velberter Kontrahenten Marco Lopez einstimmig und überzeugend nach Punkten. Dann deklassierte David Gkevorgkjan (-63 Kg) seinen Velberter Gegner Mert Caliskan im boxerisch vielleicht besten Kampf des Abends ebenfalls klar nach Punkten. Hauchdünn dagegen fiel der Punktsieg von BCT-Weltergewichtler (-69 Kg) Bahir Zazai über Chris Eloundou aus – ähnlich knapp der Sieg von Vladislav Hitlin (-75 Kg) über Anas El Abid (Velbert).
Schließlich unterlag Jewgeni Bitjakow (BCT) im Halbschwergewicht (-81 Kg) dem ständig attackierenden Velberter Fighter Ben Ehis. Beim Stand von 9:6 für den BC Traktor war der Kampfabend aber nicht mehr zu verlieren. Zudem machten Traktor-Schwergewichtler Nadir Ünal (-91 Kg) mit einem überlegenen Punktsieg über Nikita Kostic und der superschwere (+91 kg) Schweriner Timury Jamshid mit einem ebenso überraschenden wie begeisternden Abbruchsieg in der 2. Runde über Ariean Maleklo den letztlich klaren 13:8-Erfolg des Traktor- Teams perfekt.
Traktor-Teamtrainer Sebastian Zbik lobte vor der Presse die „gute geschlossene Mannschaftsleistung“. „Wir haben packende, spannende Kämpfe erlebt – faszinierend, wie sich unsere Jungs ins Zeug legten“, würdigte der frühere Profi-Boxweltmeister. Einzelleistungen wollte Zbik nicht hervorheben, doch den technisch brillant herausgeboxten Punktsieg von Halbweltergewichtler David Gkevorgkjan mit „hängender Deckung“ und den unerwarteten Abbruchsieg des kampfstarken Superschwergewichtlers Timury Jamshid lobte er dann doch.
Velberts Cheftrainer Peter Stark anerkannte den Schweriner Sieg neidlos, merkte aber an, dass in seiner Mannschaft gleich drei erkrankte Stammkräfte zu ersetzen waren. Ausdrücklich bedankte sich der Coach beim fairen und begeisterungsfähigen Schweriner „Super-Publikum“ – das habe er schon zu DDR-Zeiten in den 80ern so erlebt. Am 15. Februar steigt in der Schweriner Palmberg-Arena der dritte und letzte Heimkampf der Vorrunde – und zwar gegen den Boxclub Chemnitz.