Torsten May (* 10. September 1969 in Glauchau) ist ein ehemaliger deutscher Profi-Boxer und heutiger Boxtrainer. Sein größter Erfolg war der Olympiasieg bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona.
Amateur
Rechtsausleger Torsten May ging durch die Boxschule der DDR. Als Amateur bestritt er 155 Kämpfe, von denen er 120 gewann. Sven Ottke unterlag er mehrfach. Unter seinem Trainer Ulli Wegner gewann er 1991 den Weltmeistertitel im Halbschwergewicht und 1992 die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Barcelona, dabei besiegte er unter anderem Montell Griffin.
Profi
1993 wechselte May ins Profilager und debütierte unter Manfred Wolke. Von der Presse wurde er bereits als Nachfolger Henry Maskes gehandelt, da beide Karrieren sich ähnelten. May, dem das nie so recht war, sollte dann auch nicht die Erfolge aufweisen. 1996 verlor er, erstmals in seiner Profi-Karriere, den WM-Titelkampf nach IBF-Version nach Punkten gegen Adolpho Washington und konnte sich lange nicht von dieser Niederlage befreien. So gab er im Jahr darauf bei einem Kampf gegen Stefan Angehrn, den er bis dahin dominierte, auf, um eine Gesichtsverletzung nicht zu verschlimmern. Zwar brachte ihm das den Respekt seiner Fans und der Presse ein, welche in ihm den “intelligenten Boxer” sah, dennoch wirkte hier noch die Niederlage aus dem Jahr zuvor nach. 1999 konnte May sich dann von seiner WM-Niederlage lösen, als er gegen seinen ehemaligen Gegner Adolphe Washington den IBF Intercontinental-Titel gewann. Im selben Jahr wurde er zudem Europameister im Cruisergewicht. 2001 hätte ihm ein weiterer erfolgreicher EM-Kampf gegen den Ukrainer Alexander Gurow eine weitere WM-Chance einbringen können. Stattdessen unterlag er jedoch durch technisches KO und trat anschließend zurück. Seit 2001 ist Torsten May in Köln Trainer im Boxstall von Wilfried Sauerland und betreut unter anderem seinen Bruder Rüdiger May. Zudem ist er Assistenztrainer von Ulli Wegener. Torsten May ist verheiratet und hat zwei Kinder.