Tony Yoka vor der schwersten Aufgabe seiner Karriere
Acht Monate nach seinem letzten Auftritt kehrt der französische Schwergewichtler Tony Yoka heute in Paris, Bercy in den Ring zurück, um sich dem Kongolesen Martin Bakole, der ein Gewicht von 125,6 kg auf die Waage brachte, sich seiner bisher härtesten Herausforderung seiner Karriere, zu stellen. Das Wiegen fand am gestrigen Freitagnachmittag statt, nicht ohne Verzögerung, nachdem sich der Franzose etwas Zeit genommen hatte, bevor er den Weg zur Wiege-Lokalität fand.
„Ehrlich gesagt, er ist wirklich stark“, warnt Yoka, der am Vorabend des Kampfes mit einem Gewicht von 109,6 Kilo, ganze sechzehn Kilo weniger auf die Waage anzeigt (109,6 kg)brachte als sein bulliger 1,98 große Gegner. „Ich muss mich ganz sicher vor ihm bis zum Schluss in Acht nehmen,“ sagte Yoka beim Anblick seines Gegners.
Lange wurde Yoka wegen der Auswahl seiner vielen schwachen Gegnern verspottet. Doch dieses Mal steigt der Pariser im Rang und Ansehen seiner Fans nach oben, da er sich nun endlich auf ein härteres Duell gegen einen soliden und schlagkräftigen Schwergewichtler vorbereitet hat, der in seinen bisherigen 18 Kämpfen nur eine einzige Niederlage erfahren hat. Bakole strebt genau wie auch Yoka den schnellen Aufstieg in die Top 10 der Weltrangliste an.
Mein härtester Kampf
Mit seinen 28 Jahren ist der kleine Bruder des WBC-Weltmeisters im Halbschwergewicht, Ilunga Makabu, auch der beliebteste Sparringspartner der Stars in der Königsklasse; Anthony Joshua, Tyson Fury oder Oleksandr Usyk haben schon seine Dienste in Anspruch genommen.
„Ich glaube wirklich, dass es mein härtester Kampf seit Beginn meiner Karriere sein wird, zumindest was den Gegner betrifft“, sagte Yoka, der seit elf Profikämpfen immer noch unbesiegt ist. Neun seiner 11 Kämpfe gewann Yoka vorzeitig durch KO. „Aber ich denke, er wird letztlich doch kein Problem für mich werden. Ich habe mich sehr gut vorbereitet“, versichert er.
Mit 30 Jahren sucht der Olympiasieger von 2016 in Rio immer noch nach einer Gelegenheit, um einen Weltmeisterschaft-Gürtel zu kämpfen, von dem er seit seinem Profidebüt im Jahre 2017 besessen ist. Er hätte die Gelegenheit gehabt, einem WM-Kampf näher zu kommen, nachdem er zugestimmt hatte, gegen den Kroaten Filip Hrgovic, in einem IBF-Weltmeisterschaft-Eliminator anzutreten. Da der Franzose jedoch bereits vertraglich mit Bakole verbunden war, musste er jetzt gegen die Kongolesen kämpfen und seinen Vertrag einhalten. „Tony meint es nicht ernst“, sagte Bakole. „Er hat weder mich noch mein Team angerufen. Wir waren überrascht, dass er den Vorschlag von Hrgovic angenommen hat. Wir sollten bei der Wahrheit bleiben. Ich un mein Team haben bei der IBF Protest eingelegt, dass er jetzt seinen Vertrag einhalten muss.“
Yoka versichert seinerseits, diese Episode verdaut zu haben. „Der Kampf, der mir unter die Nase geraten ist, das sind Dinge, an die ich nicht mehr denke. Man muss sich auf den Samstag konzentrieren“, erklärt er. Was auch immer passiert, je höher man in der Rangliste aufsteigt, desto mehr Chancen werden sich ergeben. Ich weiß, dass sich mir die große Chance auch weiterhin bieten wird, wenn ich meinen Job weiterhin gut mache.“
Yoka, der von der Referenzseite „boxrec“ auf Platz 15 der Weltrangliste in der Kategorie „Schwergewicht“ geführt wird, scheitert daran, auf einen WM-Gürtel zu zielen und wartet darauf, sich mit Martin Bakole zu messen, der von Boxrec, mit Rang Nr. 13 sogar zwei Plätze vor ihm gelistet ist.
Er findet sich „schneller“ und „technischer“
Eine Herausforderung auf hohem Niveau für den Pariser, der seit dem 10. September (ein Sieg gegen den Kroaten Peter Milas durch KO in der 7. Runde) nicht mehr gekämpft hat. „Was auch immer am Samstag passiert, ich sehe es als ‚Wendepunkt‘ auf meinem Weg zu den Höhen des Weltboxens. Bakole gehört zu den Top 15 Schwergewichtlern in der Welt. Ich habe gesagt, dass ich die Top 10 in der Welt anstrebe, ich komme nach einem Sieg über Bakole, dem sicher immer näher“, sagt Yoka, der sich für diesen Kampf an der Seite von Virgil Hunter in Las Vegas, dem Tempel des Weltboxens, vorbereitet hat. „Virgil Hunter und ich befinden uns auf einer Skala unserer Karriere in etwa auf dem gleichen Stand. Er ist vielleicht in den Ranglisten etwas höher platziert. Das muss ich am Samstag ändern“, sagt Yoka.
Billy Nelson, der schottische Trainer von Bakole: „Wer auch immer am Samstag gewinnt, wird einen großen Schritt in seiner Karriere machen“. Tony Yoka glaubt jedoch, dass er die Schlüssel in der Hand hält, um den Kongolesen in Schwierigkeiten zu bringen. Der 2,01 Meter große Tony Yoka ist angesichts der 1,98 Meter seines Gegners „schneller“ und „technischer versiert“. Der Kampf wird am heutigen Samstag gegen 22:30 Uhr auf dem französischen TV-Channel CANAL+ live übertragen.