Kommt es demnächst zum Aufeinandertreffen der Großmäuler? Wenn es nach Tony Bellew geht, dann ja.
Bellew bereit für nächsten Mega-Fight
Auch über drei Wochen nach seinem beeindruckenden KO-Erfolg über David Haye, hat der Liverpooler Tony Bellew nichts von seinem Selbstbewusstsein verloren. Der 35-Jährige Quasi-Weltmeister im Cruisergewicht (Bellew ist Champion Emeritus des WBC, dürfte also jederzeit gegen den „richtigen“ Weltmeister sein Herausforderungsrecht in Anspruch nehmen), der zuletzt zwei Mal den Sprung ins Schwergewicht wagte, will im Herbst seiner Karriere – der sich mehr wie ein zweiter Frühling anfühlt – nochmal die ganz großen Kämpfe in Angriff nehmen. Am liebsten würde es für ihn als nächstes gegen den selbsternannten „Gypsy King“ Tyson Fury gehen.
Dieser wird am 9. Juni nach über zweieinhalb Jahren sein Comeback im Seilgeviert geben und schielt mittelfristig auf große Duelle gegen die amtierenden Weltmeister der Gewichtsklasse. Bevor sich dafür aber wieder glaubhaft in Stellung bringen kann, braucht er einen Namen im Kampfrekord , der eine gewisse Glaubwürdigkeit mitbringt und zudem genug Interesse für ein großes Event generieren könnte. Tony Bellew könnte genau dies sein und dieser ließ im Interview mit IFL TV auch keine Zweifel daran, dass er gegen den Ex-Weltmeister im Schwergewicht in den Ring steigen möchte.
„Ich mag Tyson Fury, er weiß das, aber ich würde ihm definitiv mit meinen 10 oz Handschuhen ins Gesicht schlagen – sehr hart sogar. Und ich haue viel härter als Steve Cunningham (Anm. d. Red: Cunningham schlug Fury einst in der zweiten Runde ihres Kampfes im April 2013 nieder)“, so Bellews Worte im Gespräch mit Kugan Cassius beim UFC-Event in Liverpool gestern Abend. Wer Tyson Fury kennt, darf durchaus erwarten, dass es von ihm schon sehr bald eine Reaktion auf die Aussagen Bellews geben könnte.
Größtes Problem bei der Realisierung eines solchen Kampfes dürfte jedoch sein, dass die Boxer bei verschiedenen Promotern unter Vertrag sind (Bellew bei Eddie Hearn, Tyson Fury bei Frank Warren), die die größten Rivalen im Boxsport Englands sind und außerdem seit einiger Zeit ihre Fehde mit verbalen Spitzen in der Öffentlichkeit austragen. Dies könnte die Verhandlungen schwierig gestalten.