TKO in Runde 9: Freddy Kiwitt bleibt WBF-Weltmeister

Boxen: Flensburg boxt!, Flensburg, 29.03.2025
WBF-Weltmeisterschaft: Freddy Kiwitt (GER) – Evander Castillo (VEN)
© Torsten Helmke

Erstmals präsentierten Lokalmatador Freddy Kiwitt mit seiner PWR BOX Promotion und Sebastian Claussen (Claussen Events) zusammen einen großen Boxabend in Flensburg im Deutschen Haus. Highlights waren im fünf Profi-Fights umfassenden Programm zwei WM-Kämpfe vom WBF-Weltverband.

Kiwitt verteidigt WBF-WM-Titel vorzeitig

Das Main Event war natürlich Freddy Kiwitt, der auch als Matchmaker in Erscheinung trat, vorbehalten. Dabei ging es um seinen WBF-Titel im Superweltergewicht. Kiwitt sicherte sich diesen Gürtel im Herbst 2023 in Flensburg durch einen vorzeitigen Sieg in der 11. Runde über den Südamerikaner Luis Enrique Romero (13-8-1).

Sein Gegner war diesmal der 23-jährige Venezolaner Evander Castillo. Er kämpfte erst im vergangenen Dezember in Europa um den WBO-Global-Titel, unterlag dort jedoch dem hoch eingeschätzten französischen Boxer Milan Prat (25-1). Trotz dieser Niederlage zeigt der im südamerikanischen Barcelona lebende Castillo eine ansprechende Leistung. Der aggressive Puncher war fast ständig im Vorwärtsgang. In den ersten Runden brachte Evander Castillo dem routinierten „Pretty Boy“ Kiwitt in einigen überfallartigen Aktionen in Bedrängnis.

Doch der Flensburger, frenetisch angefeuert von den rund 800 Zuschauern, ließ den 23jährigen Lateinamerikaner sich an seiner guten Deckung auspowern. Ciaran Duffy aus London, Trainer von Kiwitt, hatte seinen Schützling optimal eingestellt und führte ihn auch durch brenzlige Situationen, die dann konsequent vom Deutschen umgesetzt wurden: „Freddy wird von Kampf zu Kampf besser. Er hat in den entscheidenden Momenten seinen Kontrahenten eindeutig beherrscht und meist eine Hand mehr im Ziel gehabt.“

Vor allen Dingen die Aufforderung harte Körpertreffer anzubringen wurden sehr gut umgesetzt. Ab der fünften Runde ist dann Castillo merklich unkontrollierter in seinen Angriffen geworden, sodass Kiwitt seinerseits seine Angriffsszenen entschiedener und wirkungsvoller an den „Mann brachte“. In Runde sieben deutete sich nach harten Kopf/Körper-Kombinationen dann ein vorzeitiges Ende an. Zweimal zählte Ringrichter Frank Michael Maaß den knienden Evander Castillo, der sich mit knapper Not in die Ringpause rettete, an.

In der achten Runde versuchte der Venezolaner verzweifelt das Kampfgeschehen eine andere Richtung zu geben. Doch seine Schläge hatten nicht mehr die Wucht früherer Runden. In Runde 9 musste dann nach zwei Minuten Castillo (jetzt 17 Siege/3 Niederlagen) durch eine harte Kopf-Körper Attacke von Freddy Kiwitt (27 Siege/ 3 Niederlagen) abermals angezählt werden. Danach bombardierte Kiwitt seine Kontrahenten mit einer weiteren Schlagserie. Als Zeichen der Aufgabe begab sich der Coach vom Südamerikaner mit einem Handtuch stehend ans Seilgeviert. Freddy Kiwitt siegt so nach 2:30 Minuten durch TKO.

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WBF-Weltmeisterschaft: Freddy Kiwitt (GER) – Evander Castillo (VEN)
© Torsten Helmke

Mitveranstalter Sebastian Claussen hat für den 22. November die GP JOULE Arena, besser bekannt als „Hölle Nord“ vom Handball-Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt, gebucht. „In der über 6000 Zuschauer fassenden Halle wird dann das zweite Event „Flensburg boxt“ geben.“ Darüber freut sich Freddy Kiwitt: „Mit den Fans im Rücken ist es für mich immer ganz besonders motivierend die beste Leistung abzurufen. Vielleicht schiebe ich davor noch ein Fight im Ausland dazwischen.“

Lara Ochmann sichert sich WBF-WM

Boxen: Flensburg boxt!, Flensburg, 29.03.2025
WBF-Weltmeisterschaft:Lara Ochmann (GER) – Akane Fujiwara (JPN)
© Torsten Helmke

Im zweiten Hauptkampf ging es um den vakanten WBF-WM Gürtel im Superfedergewicht. Die 25jährige Lara Ochmann aus Magdeburg, angehende Sportpsychologin, setzte sich dabei mit der 37jährigen Japanerin Akane Fujiwara auseinander. Fujiwara ist neben dem Meistertitel ihres Landes momentan auch Trägerin vom WBO-Pazifik Gürtel. Die mit 1,72 Meter fast einen Kopf größere Deutsche war in der Reichweite gegenüber Fujiwara klar bevorteilt. Die in Tokio lebende 1,62 große Asiatin wollte mit zu Kopf und Körper abgefeuerten Hakenserien zum Erfolg kommen. Doch die geschickt aus der Defensive boxende Ochmann zeigte gute Reflexe. Ihre Führhand schlug immer wieder bei der Japanerin ein. So verliefen die zehn Runden immer nach dem gleichen Strickmuster. Nur gelegentlich traf Fujiwara.

Boxen: Flensburg boxt!, Flensburg, 29.03.2025
WBF-Weltmeisterschaft:Lara Ochmann (GER) – Akane Fujiwara (JPN)
© Torsten Helmke

In den die letzten zwei Minuten Kampfzeit kam Lara Ochmann dann etwas in Bedrängnis. Doch mit Klammern und auf schnellen Beinen wurde ihr einstimmige Punktsieg (100:90 und 2 x 99:91werteten die Punktrichter) dann Realität. „Ein Traum ist heute für mich wahr geworden“, erklärte Ochmann freudestrahlend. „Jedenfalls kann ich auf meine heutige Leistung aufbauen. Es werden für mich sicherlich in Zukunft noch einige Fights geben“, hofft die Fighterin.

Die Resultate der Undercard-Fights

Weltergewicht (8 Rd,): Volkan Gökcek (Hamburg) einst. Pkt.-Sieg über Daryan Yasar (Hamburg); Halbschwergewicht (4 Rd.): Ekin Erol (Hamburg) einst. Pkt.-Sieg Mazen Girke (Berlin); Halbschwergewicht: Rostam Ibrahim (Essen) KO-Sieg 4. Rd. über Ivans Levickis (Lettland)

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