Pütz: „Ich stehe dazu, der Kampf Floyd Mayweather jr. vs. Conor McGregor ist nicht gut für den Boxsport
Am 16. September trifft der ungeschlagene WBC-, WBA-, IBF- und IBO-Mittelgewichtsweltmeister Gennady Golovkin in Las Vegas auf den mexikanischen Superstar Saul „Canelo“ Alvarez.
„Das ist ein Kampf, auf den ich mich sehr freue“, sagt BDB-Präsident Thomas Pütz. „Die ganze Boxwelt fiebert diesem Duell entgegen, weil GGG und Canelo zwei der besten Boxer Pound-for-Pound sind, die auf dem Höhepunkt ihrer Karrieren gegeneinander in den Ring steigen. Außerdem sind beide für ihren Offensivstil und ihren harten Punch bekannt, deswegen ist eigentlich garantiert, dass es ein spektakulärer Kampf wird.“
Für Pütz ist der Kasache Golovkin, der bei der Klitschko-Promotion K2 unter Vertrag steht, der Favorit. „Ich kenne Gennady schon sehr lange, weil er seine Profi-Karriere ja hier in Deutschland begonnen hat. Er ist für mich im Moment der beste Boxer Pound-for-Pound, eine absolute K.o.-Maschine und noch dazu ein richtig netter Typ, dem ich jeden Erfolg dieser Welt gönne. Er ist etwas größer als Canelo und außerdem taktisch sehr versiert. Gennady war schon als Amateur ein absoluter Ausnahmekönner. Diese Erfahrung fehlt Canelo, der ja schon mit 15 Jahren Profi geworden ist. Ich glaube, das kann unterm Strich den Ausschlag geben.“
Pütz hatte in der vergangenen Woche für Schlagzeilen gesorgt, als er den sogenannten „Milliarden-Kampf“ zwischen Floyd Mayweather jr. und Conor McGregor eine „Kirmes-Nummer“ nannte.
„Ich stehe dazu, dass der Kampf nicht gut für den Boxsport ist und eigentlich nicht stattfinden sollte“, so Pütz. „Aber ich möchte doch etwas klarstellen: Conor McGregor ist ein herausragender Sportler, und die UFC ist eine Sportart, die ihre Berechtigung und ihre Fans hat. Ich selber kenne mich damit nicht gut aus, aber ich war schon bei ein paar UFC-Veranstaltungen, und das sind sehr gut und professionell promotete Shows. Meine Kritik richtete sich nur dagegen, dass ein Kampf zwischen einem Boxer und einem UFC-Kämpfer als spannendes Duell beworben wird. Das sind zwei komplett unterschiedliche Sportarten und natürlich wird ein Neuling in der einen Sportart gegen den Besten in der anderen keine Chance haben. McGregor kann Mayweather in einem Boxkampf nicht besiegen. Genauso wenig könnte Mayweather McGregor in einem MMA-Duell gefährlich werden. So oder so wäre es ein Mismatch. Wenn Real Madrid gegen die New England Patriots American Football spielt, wird das ja auch kein spannendes Spiel.“
Für Pütz ist Golovkin vs. Alvarez klar das Highlight in diesem Herbst. „Die beiden Kämpfe sind gar nicht miteinander zu vergleichen. Natürlich werden Mayweather und McGregor eine Riesen-Show machen. Und außerhalb des Rings – bei Pressekonferenzen oder Fernsehauftritten – sind die beiden ja auch sehr unterhaltsam. Aber der Kampf selber kann einfach nicht interessant werden. Das ist bei GGG vs. Canelo anders. Da kann ich es als Box-Fan gar nicht erwarten, bis beide endlich im Ring stehen.“