Mit mehr Schwierigkeiten als allgemein erwartet musste Teofimo Lopez gegen den Japaner Masayoshi Nakatani über die komplette Distanz von 12 Runden.
Lopez schon reif für WM?
Man hatte sich im Team von Teofimo Lopez (14-0-0, 11 KOs) wohl einen weiteren dominanten Auftritt mit vorzeitigem Ende ausgemalt, als man den unbekannten Japaner Masayoshi Nakatani (18-1-0, 12 KOs) als Gegner vor die Nase gesetzt bekam. Ein letztes Schaulaufen, bevor sich das 21-jährige Top-Talent an die ganz großen Aufgaben im Leichtgewicht wagen kann. Doch der Kampf am Freitagabend im MGM National Harbour in Oxon Hill stellte sich als durchaus knifflige Angelegenheit heraus.
So waren es vor allem die enormen Größen- und Reichweitenvorteile, mit denen Nakatani punktete. Fast immer wenn Lopez sich nach eigenen Aktionen nach hinten bewegte, schoss ihm sein 1,82 m großer Kontrahent lange gerade Hände entgegen, die nicht selten ihr Ziel trafen. Daher musste der US-Amerikaner immer wieder die Distanz verkürzen und besonders viel Kraft in die Schlaghänden legen, um Eindruck bei den Punktrichtern schinden zu können und Nakatani zu beeindrucken.
Dieser bewies allerdings auch großes Herz und ein äußerst stabiles Kinn. Lopez sah sich gezwungen, bis zum Schluss am Ball zu bleiben. Letztendlich waren es aber doch diese klaren, oft schweren Treffer, die den Unterschied ausmachten. Dass die Punktrichter allerdings fast jede Runde beim Jungstar sahen (Wertungen: zwei Mal 118-110 und 119-109) erschien nicht gerechtfertigt.
Lopez war nach dem Kampf nicht sehr zufrieden mit seiner Darbietung. Er gab zu, dass ihm die Physis seines Gegenübers Probleme bereitete. Trotzdem möchte der Mann aus Brooklyn an seinem Plan festhalten, als Nächstes gegen IBF-Champion Richard Commey zu boxen und 2020 dann den großen Kampf gegen Vasyl Lomachenko anzugehen.
Interview mit Teofimo Lopez nach dem Kampf