SES Boxing veranstaltete zum zweiten Mal in der Chemnitzer Eventlocation Kraftverkehr. Die Undercard bot den Zuschauern dabei pralle Action und gutes Matchmaking!
Punktsieg über Yevgenii Makhteienko: Chamseddine Lemjid behält weiße Weste
Den Anfang den Abends machte der Leipziger Halbschwergewichtler Chamseddine Lemjid. Der ehemalige Bundesliga-Boxer stieg einst für Chemnitz in den Ring und feierte nicht nur ein Wiedersehen mit der Karl-Marx-Stadt sondern auch einen Sieg. Gegen den harten Ukrainer Yevgenii Makhteienko zeigte Lemjid kluges Boxen, musste im Verlauf jedoch auch die eine oder andere Hand wegen zu tiefer Deckung nehmen, die ihn ordentlich durchschüttelte.
In Makhteienko Rekord finden sich diverse bekannte Boxer, darunter auch Dmitrii Bivol – die Erfahrung merkte man dem Mann, der einst Ex-Weltmeister Sven Fornling besiegte mit dem waschechten „Eisenschädel“ an. Rechte Konter steckte er immer wieder weg, wenngleich seine linke Gesichtshälfte mehr und mehr anschwoll. Am Ende siegte der Leipziger einstimmig und kann sich über seinen elften Sieg im elften Kampf freuen.
Materialschlacht: Armend Xhoxhaj bezwingt Milosav Savic über die Punkte
Nach seiner vorzeitigen Niederlage gegen Hüseyin Cinkara stieg in Chemnitz auch Cruisergewichtler Armend Xhoxhaj wieder in den Ring. Der Kosovare traf auf den starken und sehr unangenehmen Serben Milosav Savic. Savic machte schon vielen Cruisern das Leben schwer, so auch Xhoxhaj. Zwar erzielte er in der zweiten zwei Niederschläge, allerdings biss sich der Serbe durch und bewies vor allem im Infight, dass mit ihm zu rechnen ist, wo er aus allen Winkeln versuchte, zu Treffern zu kommen.
In der fünften musste der Serbe erneut ein Knie nehmen, nachdem ein Haken zum Kopf einschlug. Savic zeigte erneut Herz: Nachdem er angezählt wurde, stand er wieder und boxte die Runde zu Ende, in der Armend Xhoxhaj verzweifelt versuchte, sein Gegenüber zu finishen. Im finalen sechsten Durchgang schlugen beide Seite immer wieder wild aufeinander ein. Savic kam mehrfach in der Halb- und Nahdistanz durch, aber auch Xhoxhaj setzte klare Wirkungstreffer. Am Ende der sechsrundigen „Materialschlacht“ fiel ein Punktsieg für Armend Xhoxhaj.
Richard Meinecke mit Punktsieg im dritten Profikampf!
Im Superweltergewicht traf SES-Neuzugang Richard Meinecke in seinem zweiten Profikampf auf den Tschechen Jakub Torac. Beide gingen mit zwei Ringeinsätzen und ebenso vielen Siegen im Rekord in den Kampf, der auf vier Runden angesetzt war. Auch der dritte Fight des Abends war sehenswert! Der 19-jährige Tscheche erwies sich als technisch durchaus guter Opponent, der gegen Meinecke immer wieder seine Chancen suchte. Mit seinen langen Händen versuchte er die Distanz zu kontrollieren, wurde vom Nordhäuser aber immer wieder sauber abgekontert. Meinecke glänzte vor allem dann, wenn sich Torac im Rückwärtsgang befand. Der Rechtsausleger aus dem SES-Team drehte im Verlauf immer weiter auf und setzte die Anweisungen seines Trainers Dirk Dzemski gekonnt um, was ihm am Ende den Punktsieg sicherte.
Max Suske gewinnt gegen toughen Adam Cieslak
Der Stralsunder Supermittelgewichtler Max Suske hat ein turbulentes Jahr hinter sich. Im März unterlag er überraschend vorzeitig, kassierte seine zweite Niederlage. Fünf Monate später meldete er sich mit einem Erstrunden-KO zurück und stieg auch im „Kraftverkehr“ Chemnitz in den Ring. Ihm gegenüber stand der erfahrene Pole Adam Cieslak, der von Anfang an „Feuer“ bekam! Suske drückte seinen Widersacher im Ring vor sich her, ging gleich aufs Ganze. Der 21-Jährige versuchte aus allen Winkeln zu Treffern zu kommen.
In der zweiten Runde platzte der linke Handschuh von Suske an der Seite auf – ein eher seltenes Phänomen während eines Kampfes. Auch Cieslak erwies sich als tougher Gegner, der viele Hände wegstecken musste, die Suske schlug. In der Vierten hatte der junge Stralsunder seinen polnischen Gegner am Rande eines Knockdowns, doch Cieslak biss sich durch und überstand auch diese Runde. In der Fünften kam der Pole beim Deutschen mit einem Schwinger durch, der Suske kurz durchschüttelte. Auch im finalen sechsten Durchgang behielt der 21-Jährige aus dem Norden die Oberhand: mit langen Händen hielt er seinen Gegner auf Distanz und konnte, wie in den Runden zuvor immer wieder saubere Treffer zum Kopf anbringen. Nach sechs Runden im Supermittel, in denen sich Suske zwar die Zähne an Cieslak ausbiss, aber dominierte, sprach man ihm folgerichtig den Sieg zu.