Sportreferentenkonferenz besucht Boxstützpunkt Münster

Hannes Stork, Vize Breitensport Boxsport-Verband NRW
Hannes Stork, Vize Breitensport Boxsport-Verband NRW

Hoher Besuch war am Bundesleitungsstützpunkt Nachwuchs in Münster

Bildung und Integration über den Sport verbinden. Was 2006 als Vision von Prof. Dr. Farid Vatanparast begann, ist am Boxstützpunkt Münster zur Realität geworden. Davon überzeugten sich die Sportreferenten der Bundesländer, Vertreter aus den Sportministerien sowie Manager des DOSB und des LSB NRW.

Prof. Dr. Farid Vatanparast  (Initiator von "Farid´s QualiFighting")
Prof. Dr. Farid Vatanparast (Initiator von „Farid´s QualiFighting“)

Wie Bildung, Integration und Sport am Stützpunkt verwoben sind, erklärte Dr. Ulrich Thelen seinen Gästen. Der Vorsitzende des Hauptvereins Telekom-Post Münster brauchte keine Überzeugungsarbeit zu leisten, denn die Fakten sprechen für sich:

  • 2006 – Start des sozial-integrativen Projekts „Farid’s QualiFighting“
  • 2007 Gründung einer Boxabteilung bei der Telekom-Post Münster
  • 2011 Anerkennung zum Landesleistungsstützpunkt NRW
  • 2014 Ernennung zum Bundesstützpunkt Nachwuchs und Bezug des neuen Boxzentrums

Für Thelen, Vatanparast, der am Bundesstützpunkt für den Sport verantwortlich ist, und Hannes Stork, Vize Breitensport des Boxsport-Verbandes NRW, sind die Inhalte des Projektes das Wichtigste:

  • Jeder der Schützlinge, der vom Stützpunkt aufgenommen wird, schließt gemeinsam mit Trainern und Pädagogen ein Vertrag, der seine sportlichen, schulischen und persönlichen Ziele festhält.
  • Sie lernen, andere zu respektieren, mit Kritik umzugehen und ihre Stärken und Schwächen auszuloten. Der Sport hat dabei die führende Funktion.
Teilnehmer der Sportreferentenkonferenz zu Besuch am Boxstützpunkt Münster.
Teilnehmer der Sportreferentenkonferenz zu Besuch am Boxstützpunkt Münster.

„Wer nicht spurt, fliegt“, diese Worte sind bewusst so gewählt und fordern Anerkennung und Respekt für die Trainer und Lehrer. Ein Viertel der Projektteilnehmer ist verhaltensauffällig und stammt aus sozialen Brennpunkten. „Wer in der Schule seine Ziele verfehlt, darf nicht mehr mitmachen. Boxen ist Belohnung“, so Stork. Das kommt gut an, selbst bei den Betroffenen.

Die Erfolge sind da, sowohl sportlich als auch schulisch: einige, die sich durchboxten, bereiten sich zurzeit auf ihren Universitätsabschluss vor.

Stork will mehr: „Boxsport als Schulsport, zuerst als Pilotprojekt in Münster, später in ganz NRW.“ Für ihn hat Boxen das Potenzial, die Gewaltbereitschaft und die angestauten Aggressionen benachteiligter Jugendlicher in sportliche Bahnen zu lenken. Idealerweise übernehmen die Boxvereine dann die weitere Betreuung.

Dass es funktioniert, haben die Sportreferenten in Münster erlebt.

Jetzt liegt es an den zuständigen Ministerien zu handeln.

Quelle (Text/Fotos): Wolfgang Wycisk, DBV

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