
© Torsten Helmke
Die türkische Boxhoffnung wird chancenlos in der zweiten Runde krachend gestoppt und befindet sich am Scheideweg.
Am Donnerstag fand die Mega Fight Arena Series 3 im Sinan Erdem Sportkomplex in Istanbul statt. Auch Ahmet Öner war mit seiner Arena Box-Promotion vor Ort und steuerte zwei WBC-Titelkämpfe bei. Im Mittelgewicht sollte Serhat Güler (8-2) den vakanten WBC-Silver-Titel gewinnen.
Güler hatte sich in Deutschland zuvor mit absolut brachialen Actionfights einen Namen gemacht, die er fulminant für sich entschied. Besonders seine leidenschaftlichen Auftritte beim Stopp von Leon Bunn und Rostam Ibrahim begeisterten viele Fans. Im September 2024 folgte jedoch die unerwartete Bruchlandung: Bei einem kleineren Kampf im Rahmen einer Charity-Veranstaltung in Großbritannien unterlag die türkische Boxhoffnung überraschend dem weitgehend unbekannten Argentinier Martin Ezequiel Bulacio (14-9). Promoter Ahmet Öner war außer sich, bemängelte die mangelnde Einsatzbereitschaft Gülers und kritisierte dessen fehlenden Fokus in der Vorbereitung.
Nun sollte ein neuer Anlauf folgen – in einer niedrigeren Gewichtsklasse. Güler stieg ins Mittelgewicht ab, wo er sich zurück in die Weltspitze boxen wollte.
Güler wird vom Kolumbianer mühelos gestoppt
Auf der Gegenseite stand der Kolumbianer Juan Diego Ortiz (10-1) – ein auf dem Papier schwer einzuschätzender, aber potenziell gefährlicher Gegner. Ortiz hatte bislang ausschließlich in Südamerika geboxt und war international noch weitgehend unbekannt. Im Amateurbereich konnte er jedoch einige Erfolge vorweisen und versuchte, sich bei Qualifikationsturnieren in Italien und Thailand für die Olympischen Spiele in Paris zu qualifizieren – allerdings ohne Erfolg.
Nach der überraschenden Bulacio-Niederlage war Güler jedenfalls gewarnt: Er durfte keinen Gegner mehr unterschätzen. Doch das Bild, das sich am Donnerstag in Istanbul abzeichnete, war noch düsterer als beim Kampf in Großbritannien. Güler wackelte bereits bedenklich in der ersten Runde und wurde in der zweiten Runde brutal niedergeschlagen. Er agierte viel zu offen, und Ortiz schlug mit voller Wucht in seine Angriffe hinein. Zwar stand Güler nach dem Niederschlag noch einmal auf, doch Ortiz setzte entschlossen nach – Ringrichter Jürgen Langos brach den Kampf ab.
Ortiz siegt also vorzeitig in Runde 2 und sorgt für das klare Upset in der Türkei. Öner und Levent Cukur wirkten nach dem Kampf sichtlich geschockt. Wie es mit Serhat Güler weitergeht, steht in den Sternen. Mit den beiden letzten vorzeitigen Niederlagen scheint seine einst vielversprechende Karriere vorerst zum Erliegen gekommen zu sein.
Videomaterial von der KO-Niederlage.
Avni Yildirim sichert sich im Hauptkampf den Sieg

Erfolgreicher verlief der Abend hingegen für Avni Yildirim (27-5). Er hatte im Februar 2021 einmal die Chance erhalten, als Pflichtherausforderer gegen Canelo Alvarez anzutreten, verlor jedoch klar. Danach folgten zwei weitere Niederlagen, die seine Karriere ebenfalls ins Stocken brachten.
Doch der 33-Jährige arbeitet weiter an seinem internationalen Comeback – und konnte in Istanbul einen Schritt nach vorne machen: In Runde drei stoppte er den zuvor ungeschlagenen Kolumbianer Jhon Caicedo (13-1) und sicherte sich damit den vakanten WBC-International-Titel im Supermittelgewicht.















vielen dank für das video. wenn öner und dieser universum scherge marlon verlieren, gewinnt das deutsche boxen.