Sergey Kuzmin in einer brutalen Schlacht gestoppt! Bakhodir Jalolov enttäuscht

Der Doppelolympiasieger Jalolov müht sich zum Punktsieg.

Bei der IBA-Pro-Veranstaltung in St. Petersburg enttäuscht der Doppel-Olympiasieger erneut. Im Hauptkampf kam es dagegen zu einem Spektakel.

Am Montag fand im schönen St. Petersburg in Russland eine IBA-Pro-Veranstaltung statt. Die IBA, vorwiegend im olympischen Boxen aktiv, versucht sich seit einiger Zeit auch mit Events, die teilweise Profikämpfe beinhalten. Eine solche Veranstaltung ging nun erneut über die Bühne und bot insbesondere im Schwergewicht einiges.

Der usbekische Doppel-Olympiasieger Bakhodir Jalolov (16-0) stand beispielsweise auf der Undercard im Fokus. Der hochveranlagte Jalolov galt aufgrund seiner Amateurerfolge selbstverständlich auch im Profibereich als kommender Mann, dem man das Zeug zum Weltmeister zutraute. Doch nach mittlerweile sieben Jahren im Profibereich mehren sich die kritischen Stimmen, die nicht mehr vom Siegeszug überzeugt sind. Der jetzige Kampf in St. Petersburg dürfte diese Zweifel nur noch weiter angefacht haben.

Enttäuschende Performance gegen einen überschaubaren Gegner

Zuvor war Jalolov im April in Kasachstan aktiv, wo er sich gegen den Ukrainer Ihor Shevadzutskyi (12-3) sehr schwer tat. Ein einmaliger Ausrutscher? Wohl kaum – das bewies nun auch sein Kampf gegen den Russen Vitaly Kudukhov (7-4), der vier seiner letzten fünf Kämpfe verloren hatte. Im Kampf selbst zeigte sich Jalolov zunächst beweglich gegen den deutlich kleineren Kudukhov. Er agierte häufig aus dem Rückwärtsgang und versuchte, seine linke Schlaghand als Konter anzubringen. Kudukhov lief viel nach vorn, ließ jedoch aufgrund der Kontergefahr seine Hände kaum fliegen und gab die ersten Runden klar ab.

Wer nun allerdings hoffte, dass Jalolov von Runde zu Runde stärker werden und den Sieg noch vorzeitig sichern würde, irrte gewaltig. Nach der vierten Runde merkte man dem Usbeken zunehmend Müdigkeit an; seine Körpersprache wurde negativer. Das lag sicherlich auch an der unsauberen Kampfführung von Kudukhov, der immer wieder mit dem Kopf voran in die Aktion sprang, im Clinch wühlte und auch nachschlug. Ein ekliger und unsauberer Kontrahent also, gegen den Jalolov sich sichtlich unwohl fühlte und den Kampf schließlich über die Runden schleppte.

In Runde fünf wurde beiden Männern ein Punkt abgezogen, und Jalolov fand sich nach einem klaren Treffer leicht versetzt am Boden wieder, wurde jedoch nicht angezählt. Auch in der sechsten Runde war es eindeutig Kudukhov, der den Kampf bestimmte. Insgesamt zeigte Kudukhov jedoch zu wenige klare Aktionen und war technisch der schwächere Mann – wenngleich Jalolov selbst enttäuschte. Der hochveranlagte Amateurstar vergaß zunehmend, sich zu bewegen, und ließ sich in den späteren Runden konstant stellen. Verwunderlich war zudem die Tatsache, dass er über keinerlei effektiven Jab zu verfügen schien, wodurch Kudukhov die Distanz mühelos überbrücken konnte.

Trotz aller Kritik gewann Jalolov den Kampf am Ende einstimmig mit 77-73, 77-74 und 78-72.

Absoluter Highlight-Kampf: Kuzmin wird von Khalidov gestoppt

Sergey Kuzmin wird in einer Schlacht von Murad Khalidov gestoppt.

Im Hauptkampf des Abends, der insgesamt elf Kämpfe bot, stand ebenfalls das Schwergewicht im Mittelpunkt. Der ehemalige Europameister der Amateure, Sergey Kuzmin (19-3), stellte sich in einem auf acht Runden angesetzten Duell dem erfolgreichen Bare-Knuckle-Kämpfer Murad Khalidov (11-0). Ein Kampf, bei dem man im Vorfeld aufgrund der boxerischen Grundausbildung die Vorteile eigentlich klar bei Kuzmin hätte sehen müssen – doch es kam ganz anders.

Grundsätzlich lieferte der Kampf voll ab und war ein echtes Highlight des Boxjahres 2025! Besonders im Schwergewicht gab es bislang kaum Kämpfe, die eine vergleichbare Action boten. Beide Männer lieferten sich über mehrere Runden hinweg einen wilden Schlagabtausch und schenkten sich nichts – es ging pausenlos hin und her. Nach der fünften Runde schien Khalidov, der ein enormes Tempo mit einer hohen Frequenz an Powerpunches aufwies, kräftig durchzuschnaufen. Doch Kuzmin konnte daraus kein wirkliches Kapital schlagen und wurde selbst in Runde sieben per TKO gestoppt.

Eine echte Ringschlacht – für Boxfans ein Pflichtkampf zum Nachholen!

4.4/5 - (16 votes)

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein