Serge Michel feiert überzeugenden Auftaktsieg im „Golden Contract“-Turnier

Halbschwergewichtler Serge Michel (10-1, 7 K.o.) hat sich im englischen Brentwood bei seinem ersten Profikampf außerhalb Deutschlands mit einer starken Leistung im Viertelfinale des „Golden Contract-“Turniers gegen den Schotten Tommy Philbin (13-1, 4 K.o.) durchgesetzt.

Dominante Vorstellung: Serge Michel erreicht Halbfinale im „Golden Contract“-Turnier

Der O1NE.Sport-Athlet aus Traunreut zeigte von Beginn an starkes Boxen, arbeitete defensiv sehr aufmerksam hinter dem Jab und zeigte schöne Kombinationen auf kurzer Distanz. So drängte Michel seinen Kontrahenten in den ersten Runden häufig in die Defensive. Nach mehreren Körpertreffern schickte der Deutsche seinen Gegner in Runde drei sogar spektakulär zu Boden.

Philbin wurde in den mittleren Runden aggressiver, doch Michel ließ nur wenig zu und zeigte sich selbst offensiv sehr variabel. Immer wieder tauchte der 31-jährige Traunreuter unter Philbins Jab weg und konterte dann mit sehenswerten linken Aufwärtshaken. Philbin konnte erst in den Runden sieben bis neun häufiger eigene Akzente setzen, doch der „Bavarian Sniper“, taktisch von seinem Vater und Trainer Eduard Michel perfekt eingestellt, ließ sich vom Vorwärtsgang seines schottischen Gegners nicht aus dem Konzept bringen, blieb beweglich und setzte immer wieder eigene Nadelstiche.

Ein weiteres Ausrufezeichen hinter den nie gefährdeten Punktsieg setzte der Bayer in der zehnten Runde, als er den anstürmenden Philbin mit einer perfekt platzierten Rechten abfing und ein zweites Mal auf die Bretter schickte. Die Punktrichter sahen Michel nach zehn Runden mit 99:90 (zwei Mal) und 98:90 klar auf der Siegerstraße. Im Halbfinale am 21. März 2020 wird der O1NE.Sport-Halbschwergewichtler nun entweder auf Hosea Burton, Liam Conroy (beide England) oder Ricards Bolotniks (Lettland) treffen.

„Ich danke meinem Team und meinem Management, die mich perfekt vorbereitet haben. Der Auftakt in ein Turnier ist immer besonders schwierig, aber im Großen und Ganzen habe ich einen sehr guten Kampf gezeigt. Besser hätte es eigentlich nicht laufen können“, freut sich Michel. „Philbin war ein harter Brocken. Bei all den Schlägen, die ich gestern auf ihn abgefeuert habe, hätten einige andere sicherlich die Segel gestrichen.“ Es habe zwar nicht zu einem vorzeitigen Sieg gereicht, „aber durch die beiden Niederschläge war dennoch viel Dramatik und Unterhaltung geboten. Ich denke, die Fans sind auf ihre Kosten gekommen“.

Weihnachten und Silvester wird der Traunreuter nun mit seiner Familie verbringen, will aber dennoch locker im Training bleiben. „Ab Januar wird dann wieder richtig angegriffen“, verspricht Michel.

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