
In Tschetschenien findet am Freitag ein hochklassiges Box-Event statt – der kroatische Puncher Smakici stellt sich dem Michael-Hunter-Bezwinger.
Am heutigen Freitag findet in der Colosseum Sport Hall in Grosny ein großes Box-Event statt. Dort werden gleich drei WBA-Titelkämpfe ausgetragen, darunter einer mit Schwergewichtsbeteiligung. Der Russe Artem Suslenkov (12-0, 109,3 kg) wird gegen den kroatischen Puncher Agron Smakici (21-2, 108,3 kg) um den WBA-Continental-Titel antreten.
Suslenkov ist momentan im Profiboxen noch kein großer Name, was allerdings auch daran liegt, dass sein größter Sieg auf einer IBA-Veranstaltung erfolgte. Im April 2024 hat er nämlich den WBA-Titelaspiranten Michael Hunter (24-1-2) deutlich nach Punkten in Usbekistan bezwungen. Hunter gilt als kommender WBA-Herausforderer gegen Kubrat Pulev (32-3). Durch die Sonderbehandlung der IBA-Pro-Kämpfe, die beispielsweise nicht im normalen Profirekord auf BoxRec berücksichtigt werden, führt es dazu, dass Suslenkov weiterhin lediglich die Nummer 70 der Welt ist, Hunter hingegen die aktuelle Nummer 10.
Agron Smakici stoppte beinahe Agit Kabayel

EBU-Europameisterschaft, Schwergewicht: Agit Kabayel (GER) – Agrom Smakici (GER)
© Torsten Helmke
Ein starker Mann also, der momentan durchaus noch unterschätzt werden könnte. Unterschätzen darf man auf der Gegenseite Agron Smakici ebenfalls nicht. Der schlagstarke Kroate gilt als formidabler Kampfsportler, der ebenso im MMA Erfolge vorweisen kann. So unterstützt er beispielsweise auch den UFC-Star Aleksandar Rakic in der Vorbereitung auf große Kämpfe, wobei Rakic teilweise ins Schwärmen kommt und explizit darauf hinweist, dass Smakici auch über beträchtliche Qualitäten am Boden verfügen soll.
Dass Smakici selbstverständlich auch im Stand hochexplosiv und gefährlich erscheint, dürfte ohnehin bekannt sein. Beispielsweise stand er kurz davor, Agit Kabayel (26-0) um die EBU-Europameisterschaft zu stoppen, hatte den deutschen Boxstar schon krachend am Boden. Doch ihm gelang es nicht, den Sack zuzumachen – und heute ist Kabayel der gefeierte Boxstar, Smakici hingegen nicht.
Der vorzeitige Sieg muss in Russland her

Foto: IBA
Nun soll sich das aber schlagartig ändern. Mit einem potenziellen Sieg über den starken Suslenkov könnte er ein echtes Statement in der Schwergewichtsszene setzen, wenngleich er heute als Underdog gilt. Dabei ist die Marschroute eindeutig: Auswärts in Russland braucht sich Smakici keine Illusionen über einen möglichen Punktsieg zu machen – der vorzeitige Sieg muss her.
Auf Boxen1-Nachfrage gab Smakici an, dass er exakt jene Strategie auch beherzigen wird:„Ich werde von Anfang an 100 % geben und versuchen, den Kampf durch K.o. zu gewinnen!“
Ursprünglich war angedacht, dass der Kampf schon zuvor in Moskau hätte stattfinden sollen, doch er wurde nun nach Grosny verlegt: „Ich habe das Angebot zu dem Kampf schon vor einigen Monaten erhalten, und der Kampf wäre ursprünglich im Juli in Moskau gewesen. Jedoch habe ich mich verletzt, und somit findet der Kampf jetzt in Tschetschenien statt – statt in Moskau.“
Umar Salamov kämpft im Hauptkampf des Abends

Den Hauptkampf des Abends wird der Tschetschene Umar Salamov (31-2, 101,6 kg) bestreiten, der sein Debüt im Bridgerweight gibt. Der ehemalige WM-Contender, der gegen Dmitrii Bivol (24-1) nach Punkten unterlag, möchte nun im höheren Gefilde angreifen und fordert Yury Kashinsky (22-3, 99,8 kg) um den WBA-International-Titel heraus.
Das in Deutschland bekannte Supermittelgewicht Evgeny Shvedenko (17-2-1) wird zudem um den WBA-Continental-Europe-Titel kämpfen – gegen den gut gerankten Aslambek Idigov (26-1).














