Einer der höchstdekorierten Amateurboxer Russlands, Boris Lagutin, verstarb am Sonntag mit 84 Jahren in seiner Heimatstadt Moskau.
2-facher Olympiasieger, 2-facher Europameister und 6-facher sowjetischer Meister
Boris Lagutin ist der vermutlich meist verehrte Boxer Russlands, der es in seiner Karriere von 1955-1968 geschafft hat, bei 3 olympischen Spielen auf das Siegertreppchen zu steigen. Von insgesamt 298 Kämpfen konnte er 287 siegreich gestalten. Im Halbmittelgewicht galt er in den 60er Jahren als das absolute Maß aller Dinge.
So gewann er 1959, 1961-64 und 1968 die sowjetischen Meisterschaften. An den Meisterschaften zwischen 1965 und 1967 nahm er nicht teil, da er seine Karriere zwischenzeitlich beendet hatte und seiner Profession als Lehrer und Biologe nachging.
Ende des Jahres 1967 entschied er sich erneut an Wettkämpfen teilzunehmen und siegte anschließend bei der sowjetischen Meisterschaft 1968. Nach den olympischen Spielen in Tokio beendete er dann endgültig seine boxerische Karriere.
Bei den olympischen Spielen 1960 in Rom gewann er Bronze, als er im Halbfinale dem US Amerikaner und späteren Olympiasieger Wilbert McClure knapp und nicht ganz unumstritten mit 2:3 Richterstimmen unterlag – dies sollte auch die einzige Niederlage bleiben, die Lagutin international erleben musste!
Doch schon im Folgejahr gewann Lagutin die Europameisterschaft, die er 1963 verteidigen konnte, ehe er im Jahre 1964 in Tokio Gold gewinnen konnte.
Nach seinem Comeback gewann er wieder überragend in Mexiko Stadt 1968 erneut olympisches Gold im Halbmittelgewicht bis 71kg. Dieser Erfolg ist bis heute eine Sensation und Novum, dass ein Boxer nach 3-jähriger Abstinenz mit Gold abschließen konnte.
Nach seiner aktiven Karriere blieb er dem russischen Boxsport verbunden, so war er 5 Jahre lang Präsident des russischen Boxsportverbandes, sowie sportlicher Berater des russischen Präsidenten.
Ruhe in Frieden, Champ!
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