Roman Fress konnte im Chemnitzer „Kraftverkehr“ bei der SES Box-Gala seinen WBC International Titel im Cruisergewicht verteidigen.
Enger Fight zu Beginn, dann drehte Fress auf
Im ersten Hauptkampf des Abends im Chemnitzer „Kraftverkehr“ stand Cruisergewichtler Roman Fress vom SES-Boxstall dem Österreicher Stefan Nikolic gegenüber. Das Aufeinandertreffen der beiden war dabei ein Wiedersehen nach gut 10 Jahren! 2015 siegte Nikolic beim Chemiepokal über Fress – der hatte also noch eine Rechnung mit dem Österreicher offen und warf zudem seinen WBC International Titel in die Waagschale, den er erstmalig verteidigen wollte.
Im sehr respektvoll geführten Duell teilten sich beide zu Beginn abwechselnd die Ringmitte und tasteten sich zunächst ab. Nach einem unbeabsichtigten Kopfstoß in der Zweiten öffnete sich bei Fress ein kleiner Cut am linken Auge, der ihn jedoch nicht vor Probleme stellte. Der SES-Cruiser behielt die Ruhe und konnte gute Treffer zum Kopf landen. Nikolic, der seinen ersten Titelkampf bei einem der vier großen Verbände bestritt, konnte mit seinem langen Jab immer wieder Akzente setzen, wurde von Fress jedoch hin und wieder abgekontert.
Wie bei WBC-Titelkämpfen üblich, wurde nach der vierten Runde das Open Scoring bekanntgegeben, welches den Kampf mit einer unentschiedenen Wertung widerspiegelte. Nikolic nutzte seine Größe und boxte vor allem lang, während Fress versuchte, die Distanz zu überbrücken, um in der Halbdistanz Treffer landen zu können. Der Magdeburger wurde hier häufig durch Abklammern an seinen Aktionen gehindert, weswegen auch der Referee zu tun hatte. Gute Erfolge erzielte der Roman Fress häufig dann, wenn er mitschlug und crosste.
Bilderbuch-Leberhaken: Roman Fress schickt Stefan Nikolic auf die Bretter
Roman Fress hatte gegen den Österreicher, der seit September 2024 nicht mehr boxte durchaus seine Mühe. Zwar drehte er in den hinteren Runden auf und führte zum zweiten Open Scoring auch knapp, jedoch erwies sich Nikolic als unangenehm zu boxender Widersacher für den Magdeburger. In der neunten von zehn Runden beendete Fress den Kampf dann – und wie! Mit einem Bilderbuch-Haken auf die Leber schickte er Stefan Nikolic so hart auf die Bretter, dass er ausgezählt werden musste. Roman Fress konnte damit schlussendlich noch überzeugend seinen WBC International Titel im Cruisergewicht verteidigen.
