Richardson Hitchins hat seine Ankündigung wahr gemacht und George Kambosos Jr. deutlich besiegt.
Sieg über Kambosos – Hitchins„Zeit für die großen Kämpfe“
In der Nacht auf Sonntag gewann der IBF-Superleichtgewichts-Champion Richardson Hitchins vorzeitig durch technischen Knockout in Runde 8 gegen George Kambosos Jr. im Theater des Madison Square Garden, was erneut ein eindrucksvoller Beweis seiner Klasse ist.
Der bisher ungeschlagene Hitchins (20-0, 8 KOs) kontrollierte den Kampf von Beginn an, dominierte mit dem Jab und präzisen Rechten. Hitchins hatte den Kampf von Beginn an unter Kontrolle. Bereits im ersten Durchgang landete er einen klaren rechten Haken, dem viele weitere folgen sollten.
Mit Teofimo Lopez am Ring und Bill Haney, Devin Haneys Vater, in der Ecke von Kambosos war die Atmosphäre elektrisiert, doch Hitchins ließ sich nicht beirren. Besonders in Runde 4 und 5 wurde Kambosos mehrfach hart getroffen, konnte sich aber jeweils über die Zeit retten. In der achten Runde war es dann ein präziser Körpertreffer, der die Entscheidung brachte.
Kambosos konnte zwar einzelne Treffer setzen, fand aber nie einen Weg durch Hitchins‘ Doppeldeckung und schnelles Distanzmanagement. Schließlich setzte ein harter Körpertreffer dem Kampf ein abruptes Ende. Der Ringrichter beendete das Duell, obwohl Kambosos zwar noch stand, aber sichtlich nicht mehr kampffähig war.
„Ich habe der Boxwelt immer gesagt, dass ich der Wahre bin,“ sagte Hitchins im Ring gegenüber DAZN-Kommentator Chris Mannix. „Wenn ihr’s nicht wusstet – jetzt wisst ihr’s. Ich hab’s euch gesagt, aber keiner hat zugehört. Jetzt bin ich da.“
Für Hitchins war es die erste Titelverteidigung seines IBF-Gürtels, den er sich im Dezember durch Split Decision gegen Liam Paro gesichert hatte. Der 27-Jährige hatte im Vorfeld für seinen „sicheren Boxstil“ Kritik einstecken müssen, doch diesmal lieferte er jedoch die erhoffte vorzeitige Entscheidung.
Kambosos (22-4, 10 KOs), einst vereinigter Leichtgewichts-Weltmeister, musste damit die zweite vorzeitige Niederlage seiner Karriere hinnehmen. Die erste war im Mai 2024 gegen Vasiliy Lomachenko. In den letzten sechs Kämpfen konnte der Australier nur zweimal gewinnen.
„Ich habe den Kampf gegen Devin Haney gesehen,“ erklärte Hitchins nach dem Kampf.
„Ich wusste, dass Haney ihn nie wirklich im Infight angegriffen hat. Er hat immer zum Kopf gezielt, auch wenn er ihn angeschlagen hatte. Ich habe gesagt: Ich werde ihn mit kurzen Schlägen treffen. Und als ich ihn traf, habe ich gesehen, wie er das Gesicht verzog. Da habe ich Blut gewittert, aber ich wollte ihn erst richtig bestrafen. Ich habe seinem Vater gesagt: ‚Wenn du deinen Sohn liebst, beendest du den Kampf.‘ Er war zäh und ein echter Wettkämpfer, aber ich war heute der Bessere.“
Kambosos, der am Kampftag seinen Geburtstag feierte, zeigte sich sportlich in der Niederlage und lobte Hitchins‘ Leistung: „Er ist ein verdammt guter Kämpfer,“ sagte Kambosos. „Sie sind alle großartige Boxer – Lopez, Haney, Lomachenko, und jetzt Hitchins. Ich jage nach Größe. Ich habe an mich geglaubt, aber heute hat das Timing einfach nicht gestimmt. Er war heute ein bisschen zu gut.“
„Großartige Performance,“ sagte Promoter Eddie Hearn nach dem Kampf.
„George ist ein Krieger, aber genau das wollten wir von Richie sehen. Nach der Dominanz nochmal aufdrehen – das hat er getan. Früher hätte er das locker nach Hause geboxt. Heute hat er dominiert und nachgelegt – klasse Auftritt.“
Mit dieser Vorstellung dürfte sich Hitchins nun für die ganz großen Kämpfe empfehlen. Ein Duell mit Devin Haney oder Teofimo Lopez scheint realistischer denn je.