Raymond Muratalla hat sich am Samstagabend in der Pechanga Arena in San Diego den IBF-Interimstitel im Leichtgewicht gesichert.
Muratalla triumphiert über Abdullaev
Im Co-Mainevent der ESPN-Card setzte sich der 27-Jährige einstimmig gegen den russischen Herausforderer Zaur Abdullaev durch. Die Punktrichter werteten den Kampf zweimal mit 119-109 und 118-110 für Muratalla.
Muratalla zeigte über weite Strecken seine überlegene Geschwindigkeit, Schlagkraft und Athletik. Obwohl sein Arbeitstempo in der zweiten Hälfte des Kampfes nachließ und er erstmals in seiner Karriere über die vollen zwölf Runden gehen musste, dominierte er Abdullaev klar und beendete dessen Erfolgsserie. Neben Devin Haney ist Muratalla damit erst der zweite Boxer, der Abdullaev besiegen konnte.
„Es fühlt sich großartig an“, sagte Muratalla im Ring gegenüber ESPN-Reporter Mark Kriegel. „All die harte Arbeit, all die Kämpfe. Es ist ein tolles Gefühl, endlich diesen Gürtel um meine Hüfte zu tragen. Abdullaev war ein harter Gegner. Aber ich habe meine Fähigkeiten eingesetzt und ihn Runde für Runde auseinandergenommen.“
Im Kampfverlauf kontrollierte Muratalla mit präzisen Treffern aus der Distanz und setzte immer wieder Akzente, besonders im elften Durchgang, als er Abdullaev mit einem rechten Uppercut und einer geraden Rechten schwer traf. Bereits in den vorangegangenen Runden hatte Muratalla mit Kombinationen und Körpertreffern überzeugt.
Obwohl Abdullaev in einigen Runden offensive Momente hatte, konnte er Muratalla nie ernsthaft in Bedrängnis bringen. Muratalla bewegte sich geschickt, wich Schlägen aus und setzte seinerseits gezielte Treffer. Bereits nach wenigen Runden wurde deutlich, dass Muratalla die Kontrolle über das Geschehen hatte.
Mit diesem klaren Sieg bleibt Muratalla ungeschlagen (23-0, 17 KOs) und könnte bald die nächste große Chance im Leichtgewicht erhalten. Er bringt sich in Position für einen möglichen Kampf gegen Vasiliy Lomachenko. Der dreifache Weltmeister hat von der IBF bis zum 8. Oktober Zeit, seinen Titel gegen Muratalla zu verteidigen, andernfalls würde Muratalla zum regulären Weltmeister aufsteigen. Ob Lomachenko, der zuletzt George Kambosos besiegt hatte, das Risiko eines Kampfes gegen den gefährlichen Muratalla eingehen wird, bleibt jedoch unklar.