Pit Gleim zieht mit seiner PGP-Promotion die Reißleine

Promoter Pit Gleim, Osleys Iglesias Estrada, Georg Bramowski / Foto: PGP Boxing

Nach nunmehr einem Jahr PGP Boxing ist Schluss. Der Unternehmer Pit Gleim zieht die Reißleine und verabschiedet sich vom Boxsport.

Corona-Virus verpasst Pit Gleim blaues Auge und zwingt ihn zur Aufgabe

Der Liechtensteiner Unternehmer Pit Gleim hat eine für ihn folgenschwere Entscheidung treffen müssen. Wie BOXEN1 erfuhr, ist Gleim gezwungen, seine erst im vergangenen Jahr gegründete PGP Box-Promotion zu liquidieren. „Ich muss aus unternehmerischer Sicht die Reißleine ziehen“, sagte uns Gleim im Telefon-Interview.

Georg Bramowski, Orhan Erdogan, Ulli Wegner und Pit Gleim

Gleim habe bereits einen siebenstelligen Euro-Betrag in die junge Promotion investiert, viele Top-Talente, wie etwa Osleys Iglesias aus Kuba, und auch Trainer, wie den ehemaligen Sauerland-Coach Georg Bramowski verpflichtet. Doch die anhaltende Corona-Pandemie und die damit verbundenen Auflagen, zwingen Gleim dazu, das Handtuch zu werfen.

„Drei geplante Veranstaltungen mussten wir absagen, es fehlen Einnahmen. Niemand kann dir eine Info geben, wann die Normalität wieder eintritt. Ich habe unternehmerisch kein Ziel mehr in Sicht, alles ist ungewiss. Ich habe mein ganzes Herzblut hier reingesteckt und diese Entscheidung tut mir in der Seele weh. Als Unternehmer ist das Risiko einfach viel zu groß. Mir bleibt leider nichts anderes übrig, als die Reißleine zu ziehen und mit einem blauen Auge davonzukommen.“

Gleim: „Ich lasse niemanden hängen!“

Auch für Bramowski und dessen Lebensgefährdin, die beide erst in die Schweiz umgezogen sind, ist der Abschied ein schwerer. Doch Gleim versichert: „Wer mich kennt, der weiß es: Ich lasse niemanden hängen. Für Georg und seine Frau Kerstin ist eine Welt zusammengebrochen. Ich werde beide solange unterstützen, bis sie wieder in einem sicheren Hafen sind.“

Osleys Iglesias Estrada

Auch für seine Boxer, die erst heute morgen von der Entscheidung erfuhren, brach eine Welt zusammen. „Die Jungs sind sehr enttäuscht und traurig, aber ich gebe mein Bestes, dass wir sie wieder in anderen Boxställen unterbringen. Ich möchte nicht, dass sie jetzt ohne Perspektive dastehen. Wir werden mit anderen Ställen die Gespräche hierzu aufnehmen. Niemand soll sich alleingelassen fühlen.“

Das extra für die Promotion errichtete Gym, welches eher einem Stützpunkt gleicht, soll ebenfalls schließen. „Ohne Profiboxen, rechnet sich das Gym einfach nicht. Die laufenden Kosten sind zu hoch und wir haben nicht ausreichend Mitglieder, damit sich diese hochklassige Sportstätte von allein trägt. Ich werde in den kommenden Wochen leider den Schlüssel rumdrehen und das Gym schließen müssen.“

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