Peinlicher Auftritt von Tyson Fury im Wrestling-Ring – Trotzdem Sieg über Braun Strowman

Laues Show-Catchen von Fury beim „WWE Crown Jewel“ in Saudi-Arabien

Gestern Abend bestritt der ungeschlagene lineare Schwergewichts-Champion Tyson Fury im saudiarabischen Riad bei der „WWE Crown Jewel“ Veranstaltung sein Debüt als WWE-Wrestler gegen den bekannten WWE-Star Braun Strowman. Der Kampf wurde in den Medien zu einer Sensation hochgespielt, aber wer den Kampf dann am TV miterlebte war sicher enttäuscht. Es war nicht mehr als eine laue abgesprochene Show.

Das interessanteste dabei war wohl der inszenierte Einmarsch des „Gypsy Kings“ zum Ring. Fury überraschte hierbei, als er in einem arabischem Thawb (einem weißen bodenlangen Gewand) und mit einem arabischen rotweiß karierten Kufiya (arabische Kopfbedeckung), mit Feuerwerk im Rücken, bei den meist arabischen Zuschauern die ersten Sympathiepunkte sammelte.

Was dann im Ring geschah mag wohl den vielen Kindern unter den Zuschauern und vielleicht auch einigen Hardcore-Fury-Fans gefallen haben, aber für den richtigen Boxsport-Fan war das wohl nur eine laue, abgesprochene Show, bei der Braun Strowman eigentlich besser aussah als Fury. Strowman packte Fury und hob ihn aus um ihn dann waagerecht über seinem Kopf gehoben auf die Ringbretter zu schmettern. Wäre das nicht abgesprochen und Fury hätte da vorher nicht einige Fallübungen trainiert, wäre wohl das für den 22. Februar terminierte Rematch gegen Wilder schon nach dieser Szene geplatzt.

Nachdem Fury dann, quasi identisch wie nach seinem Niederschlage in der 12. Runde in  seinem Fight gegen Deontay Wilder, kurze Zeit regungslos mit dem Rücken auf dem Boden lag, setzte er sich auf einmal wieder, wie bei einem Sit-Up auf, als wäre er gerade aus der Bewusstlosigkeit erwacht. Diese Szene war eine Imitation der berühmten Sit-Up-Geste wie sie die Wrestling-Legende ‚The Undertaker`in der Vergangenheit schon öfters inszenierte.
Der gesamte Showkampf dauerte knapp acht Minuten und Tyson Fury soll dafür unglaubliche 12 Millionen englische Pfund, rund 13,5 Millionen Euro vereinnahmt haben.
Der „K(r)ampf“ endete dann als Tyson Fury auf den an den Seilen stehenden Strowman zurannte und ihm einen, wohl vorher zusammen mehrfach im Training geübten, rechten Hammerschlag zum Kopf versetzte, worauf Strowmann theatralisch aus dem Ring fiel und den Bewusstlosen mimte, während ihn der Ringrichter auszählte und Tyson Fury zum Sieger erklärte.

Nachdem der Ringrichter Tyson Fury zum Sieger erklärte, „wachte“ auf einmal der zuvor noch „bewusstlose“ Braun Strowman plötzlich wieder auf und war in Sekunden wieder top fit und rollte sich unter dem untersten Ringseil durch in den Ring, um, obwohl der Kampf längst beendet war, Tyson Fury noch einmal auszuheben und auf die Ringbretter zu knallen. Dann verließ Strowman mit breiter Brust den Ring und marschierte Richtung Ausgang.

Das für alle Boxfans Erfreulichste dürfte sein, dass sich Tyson Fury, trotz den furchterregenden Szenen im Wrestling-Ring, keine Verletzung zuzog und auch seine schwere Augenbrauenverletzung, die er sich im Kampf gegen Otto Wallin zugezogen hatte, nicht wieder aufbrach und er unversehrt aus diesem Showkampf herausging. Es war nicht mehr und nicht weniger als eine Show, eher sogar eine sehr laue Show, denn die anderen Kämpfe die auf der gleichen Wrestling FightCard gezeigt wurden, waren allesamt spektakulärer und besser inszeniert als der Kampf zwischen Fury und Strowan.

Leichter kann man keine 13,5 Millionen Euro verdienen und zudem war dieser Auftritt von Fury letztlich auch noch eine Werbung für das nun anstehende Rematch gegen Deontay Wilder, wenn dieser denn seinen in diesem Monat stattfindenden Fight gegen Luis Ortiz gewinnt. Alle Box-Fans können nur hoffen, dass dieser Ausflug Furys ins Show-Catchen eine einmalige Sache war und wir ihn künftig wieder bei, nicht abgesprochenen und inszenierten, realen Boxing-Fights sehen können.

Tyson Fury vs Braun Strowman – Das Video vom Kampf

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