Sonntag, 20. Juli 2025
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Manny Pacquiao will am Samstag gegen Mario Barrios Geschichte schreiben

Der kämpferische Stolz der Philippinen, Weltmeister in acht Gewichtsklassen und seit letztem Monat Mitglied der International Boxing Hall of Fame steigt am Samstag wieder in den Ring und will erneut Weltmeister werden.

Manny Pacquiao trifft am Samstag auf WBC-Weltmeister Mario Barrios

Obwohl es scheint, als hätte Manny „Pacman“ Pacquiao in diesem Sport bereits alles erreicht, was man erreichen kann, könnte er seinem historischen Vermächtnis an diesem Samstag, dem 19. Juli, ein weiteres Kapitel hinzufügen, wenn er im Hauptkampf des PBC-Pay-Per-View-Events auf Prime Video aus der MGM Grand Garden Arena in Las Vegas gegen den WBC-Weltmeister im Weltergewicht Mario „El Azteca“ Barrios antritt.

Pacquiao könnte nicht nur als erster Boxer die unglaubliche Leistung vollbringen, nach seiner Aufnahme in die Hall of Fame einen Weltmeistertitel zu gewinnen, sondern auch seinen eigenen Rekord als ältester Weltmeister im Weltergewicht brechen, wenn er Barrios den WBC-Gürtel abnimmt. Pacquiao stellte diesen Rekord ursprünglich im Juli 2019 auf, als er im Alter von 40 Jahren den zuvor ungeschlagenen Keith Thurman besiegte. In einer Zeit, in der Superstars wie Tom Brady und LeBron James auch mit über 40 Jahren weiterhin auf höchstem Niveau glänzen, will Pacquiao erneut beweisen, dass er ein Athlet seiner Generation ist, der über den Sport hinausgeht.

Pacquiao-Barrios Press Conference

Pacquiao kehrt an einen Ort zurück, den er zu seinem eigenen gemacht hat: die MGM Grand Garden Arena in Las Vegas, der Kampfhauptstadt der Welt. Es ist sein 16. Auftritt in dieser Venue, mehr als jeder andere Kämpfer in der langen Geschichte des Veranstaltungsortes. Mit seinem 15. Hauptkampf am 19. Juli erreicht er den Rekord seines Kollegen und ebenfalls legendären Floyd Mayweather in dieser Arena und liegt nur noch hinter Mayweather, was die Gesamtzahl der Siege in dieser Arena angeht (15:10). Die beiden untrennbar miteinander verbundenen Größen liegen mit jeweils 12 Titeln auch bei der Anzahl der Titelkämpfe im MGM Grand gleichauf.

Am 19. Juli trifft Pacquiao auf einen Gegner mit einer bekannten Kampftradition, den mexikanisch-amerikanischen Barrios, da Pacquiao im Laufe seiner Karriere die besten Kämpfer Mexikos besiegt hat. Seit 2003 hat Pacquiao 12 mexikanische oder mexikanisch-amerikanische Boxer besiegt, darunter Legenden wie Juan Manuel Marquez, Oscar De La Hoya, Erik Morales, Marco Antonio Barrera und Antonio Margarito. Zu diesen Triumphen gehören einige der bemerkenswertesten Siege Pacquiaos, die ihm die Aufmerksamkeit und Verehrung der begeisterten mexikanischen Boxfans einbrachten.

Box-Größen teilen ihre liebsten „Manny Moments“ und geben einen Ausblick auf den Showdown zwischen Pacquiao und Barrios

Während er all diese Erfolge erzielte, hat sich Pacquiao den Respekt einer Vielzahl von Boxgrößen verdient, die vor dem Event am 19. Juli ihre liebsten „Manny Moments“ geteilt haben. Zu denen, die über Pacquiao sprachen, gehörten seine ehemaligen Gegner Thurman und Marco Antonio Barrera sowie sein ehemaliger Sparringspartner und Weltergewichts-Champion Shawn Porter.

Thurman (links) im Kampf gegen Pacquiao

„Für mich geht es bei Manny Pacquiao nie um einen bestimmten Moment”, sagte Thurman. „Mein Lieblingsmoment ist immer dann, wenn er diese Acht-Schlag-Kombinationen zeigt. Wenn ein Gegner in den Seilen hängt, ein Weltklasse-Gegner, und er einfach eine Acht-Schlag-Kombination abfeuert. Das ist schon oft passiert, aber jedes Mal, wenn ich es gesehen habe, hat es ein kleines Feuer in meinem Herzen entfacht.”

„Ich habe zwei Lieblingsmomente von Manny. Der erste ist, als er Oscar De La Hoya besiegte, weil ich dachte, das sei unmöglich“, sagte Barrera. „Ich dachte, das würde nie passieren, und dann blieb De La Hoya sitzen und es war vorbei. Der zweite war die Art und Weise, wie er Miguel Cotto besiegte. Es waren zwei Hall of Famers und Manny war in dieser Gewichtsklasse wirklich beeindruckend. Was Manny so besonders macht, ist die Verbundenheit und Nähe zu seinen Fans. Sein Herz ist es, was ihn bei allen so beliebt macht. Er liebt es, eine Show zu bieten, alles für die Fans zu geben, und vor allem wird er zu einem Krieger, wenn er in den Ring steigt.“

„Ich habe einen seltenen Manny-Pacquiao-Moment, denn es gibt nicht viele, die mit der Legende sparren dürfen“, sagte Shawn Porter. „ Er flog mich und meinen Vater auf die Philippinen, und wir trafen uns zum ersten Mal, und er sagte so etwas wie: ‚Okay, das wird Spaß machen.‘ Ich war schockiert, weil es das erste Mal war, dass jemand es als keine große Sache ansah, mit mir in den Ring zu steigen … Nachdem ich mit meiner Ecke gesprochen hatte, drehte ich mich um und machte einen Schritt in Richtung Ringmitte, und in diesem Moment wurde mir klar: ‚Du sparst mit Manny Pacquiao.‘ Die ersten 10 Sekunden war ich wie benommen. Dann traf er mich in der ersten Minute mit einer guten geraden Linken, und das weckte mich auf. Ich dachte: ‚Der Kerl hat ganz schön Kraft‘, und dann ging es los.“

Bei der Prognose der Ergebnisse des Kampfes am Samstag, dem 19. Juli, haben die Wettanbieter den jüngeren amtierenden Champion Barrios als Favoriten gesetzt. Der renommierte Trainer und Boxanalyst Stephen „Breadman“ Edwards teilt diese Einschätzung und betont, wie gigantisch die Aufgabe für den 46-jährigen Boxer ist.

„Es wäre eine unglaubliche Leistung für einen 46-jährigen Boxer, zurückzukommen und den Weltmeistertitel im Weltergewicht zu gewinnen“, sagte Edwards. „Es ist schwer vorstellbar, dass jemand nach ein paar Jahren Pause mit 46 zurückkommt und den Titel gewinnt. Ehrlich gesagt halte ich das für eine fast unmögliche Aufgabe. Wenn es jemand schaffen kann, dann Manny, aber im Moment gebe ich Barrios den Vorzug.“

Gary Antuanne Russell

Trotz der widrigen Umstände glauben mehrere der befragten Boxer, dass Pacquiao für eine Überraschung sorgen könnte, darunter Porter, Barrera und der amtierende WBA-Weltmeister im Superleichtgewicht Gary Antuanne Russell. „Pacquiao ist ein Typ, der viele Schläge hintereinander landet, und er kann zuschlagen“, sagte Russell. „Er hat gezeigt, dass seine Schlagkraft ausreicht, um den Job zu erledigen. Barrios ist jung und ein selektiver Puncher. Ich glaube nicht, dass er einfach nur dasitzen und Fotos machen kann. Manny wird dich dafür bezahlen lassen, wenn du zu lange wartest. Er hat immer gezeigt, dass er den Kampf vorantreiben will. Pacquiao ist ein temporeicher Kämpfer, und Barrios hat mit diesem Tempo zu kämpfen. Barrios ist ein harter Konkurrent, aber ich glaube, er muss noch viel lernen. Manny hat schon gegen viele Champions gekämpft, und ich glaube, er hat das nötige Rüstzeug, und das wird sich am Abend des Kampfes zeigen. Barrios muss die Welt überraschen. Er muss genug zeigen, damit Manny ihn respektiert. Ich tendiere dazu, dass Manny gewinnen wird, aber möge der Beste gewinnen.“

Shawn Porter

„Ich glaube, dass Manny Pacquiao Mario Barrios schlagen wird“, sagte auch Shawn Porter. „Ich weiß, dass alle über sein Alter sprechen. Das ist das Thema: Kann der alte Mann den jungen Mann schlagen? Ich denke, dieser alte Mann wird immer zu stark sein, bis er die Handschuhe an den Nagel hängt.“

„Ich denke, das wird ein sehr interessanter Kampf“, sagte Barrera. „Pacquiao ist ein hervorragender Kämpfer, ein Weltmeister in acht Gewichtsklassen, der alles geben wird und gerne eine Show abliefert. Das verspricht ein Kampf zu werden, in dem wir diese beiden wirklich aufeinanderprallen sehen und die Fans zu den wahren Gewinnern machen werden. Barrios ist ein aktiver Titelverteidiger, und obwohl er nicht so komplex ist wie die anderen aktuellen Champions, wird er gefährlich sein, sobald er in den Ring steigt. Ich würde gerne Pacquiao gewinnen sehen, weil er eine Legende ist. Ich tippe auf Manny Pacquiao als Sieger, aber wenn Barrios gewinnt, dann weil er beweist, dass er derzeit der bessere Kämpfer ist.“

Unabhängig davon, wen Sie am 19. Juli als Sieger sehen, wird dieser Abend zweifellos historisch werden, und trotz aller Zweifel von außen hat Pacquiao seine starke Selbstüberzeugung zum Ausdruck gebracht, dass er den Ring erneut als Weltmeister verlassen wird.

„Das Feuer, die Entschlossenheit und der Eifer, hart zu arbeiten, sind immer noch da“, sagte Pacquiao. „Ich genieße es immer noch, in den Bergen zu laufen. Nicht jeder Kämpfer hat dieses Gefühl. Das ist ein Segen, denn ich habe in meiner Karriere so viele große Kämpfe bestritten und bin immer noch hier. Ich bin zurück … Es würde mir sehr viel bedeuten, wieder Weltmeister zu werden. Manny Pacquiao überrascht seine Fans immer wieder. Das ist meine Leidenschaft.“

Pacquiao-Barrios Press Conference

Pacquiao vs. Barrios: Die Boxlegende und Hall of Fame-Mitglied Manny „Pacman“ Pacquiao und der WBC-Weltmeister im Weltergewicht Mario „El Azteca“ Barrios treten am Samstag, dem 19. Juli, in der MGM Grand Garden Arena in Las Vegas im Hauptkampf eines mit Stars gespickten PBC-Pay-Per-View-Events auf Prime Video gegeneinander an.

Im Co-Hauptkampf treffen der WBC-Weltmeister im Superweltergewicht Sebastian „The Towering Inferno“ Fundora und der australische Superstar Tim Tszyu nach ihrem blutigsten Kampf des Jahres 2024 erneut aufeinander.

Außerdem werden der mexikanische Star Isaac „Pitbull“ Cruz und sein schlagkräftiger Landsmann Angel Fierro nach ihrem actionreichen Kampf im Februar zum zweiten Mal in einem 12-Runden-Duell im Superleichtgewicht aufeinandertreffen, ebenso wie der ehemalige Weltmeister in zwei Gewichtsklassen Brandon „The Heartbreaker“ Figueroa und der Top-Anwärter Joet Gonzalez mit einem 12-Runden-Kampf um den WBA-Titel im Federgewicht.

Vor dem Pay-per-View steht Champion Gary Russell Jr. an der Spitze einer dreiteiligen Kampfkarte, die live auf Prime Video übertragen wird, wenn er in den Ring zurückkehrt, um in einem 10-Runden-Kampf im Leichtgewicht gegen Hugo Castañeda anzutreten.

Zu den weiteren Kämpfen gehören der ungeschlagene Top-Superbantamgewichtler David „Rey“ Picasso, der in einem 10-Runden-Kampf gegen den japanischen Herausforderer Kyonosuke Kameda antritt, sowie der philippinische Power-Puncher und ehemalige Weltmeister Mark „Magnifico“ Magsayo, der in einem 10-Runden-Kampf im Superfedergewicht gegen den Mexikaner Jorge Mata antritt.

Gloves Off: Pacquiao vs. Barrios (Video)

Am Samstag in Heidelberg: Große RINGSIDE ZONE-Debütveranstaltung

Fightcard für die Debütveranstaltung der RINGSIDE Zone am Samstag in Heidelberg.

Im SNP Dome Heidelberg findet eines der größten Box-Events des Jahres statt. Auf der Undercard erfolgt das Profidebüt von Nelvie Tiafack.

Die meisten Boxsportfreunde haben den 19. Juli sicherlich schon fest im Visier. Der Tag verspricht so einiges im Profiboxen – sei es das Comeback von Manny Pacquiao in Las Vegas oder der große Undisputed-Kampf im Schwergewicht im Wembley Stadium in London.

Bei dieser Konkurrenz ist es sicherlich schwer, in den Fokus zu geraten. Dennoch hat sich genau das die neu gegründete RINGSIDE ZONE im SNP Dome in Heidelberg vorgenommen – und lässt eines der größten Box-Events des Jahres steigen.

Konzept mit mehreren Säulen soll das Box-Event gewinnbringend erweitern

Hierfür hat man sich ein Modell mit mehreren Säulen überlegt, das das Konzept auf ein neues Level heben soll. Neben hochklassigem Boxsport gibt es auch verschiedene Show-Acts – darunter Starauftritte von Musikern wie dem bekannten Rapper Shindy.

Auch der Charity-Aspekt soll nicht zu kurz kommen. Man arbeitet mit der Klitschko Foundation zusammen und möchte im Rahmen des Events Spenden für den guten Zweck sammeln. Zahlreiche Prominente haben sich bereits angekündigt und wollen dieses Event keineswegs verpassen, das von Moderator Kai Ebel gekonnt begleitet wird. Im Mittelpunkt stehen dennoch die sechs Kämpfe des Abends.

Schwergewichtshoffnung Emanuel Odiase vor dem ersten Profititelkampf

Emanuel Odiase
© Torsten Helmke

Im Hauptkampf wird der Heidelberger Emanuel Odiase (7-0) stehen, der vor dem ersten Titelkampf seiner bisherigen Profikarriere steht. Das Schwergewicht gilt als eine der vielversprechendsten Boxhoffnungen Deutschlands und hat auch international bereits Aufmerksamkeit erregt. So wurde das Team von Anthony Joshua auf Odiase aufmerksam und nahm ihn unter Vertrag.

Auch Florian Winter und seine RINGSIDE ZONE erkennen das große Potenzial des Hünen und haben ihm bei der Debütveranstaltung direkt den Hauptkampf samt Titelchance eingeräumt. Ursprünglich sollte der solide Tscheche Tomas Salek (23-7) als Gegner antreten, doch es gab einige Komplikationen. Zunächst erfüllte Salek nicht die Vorgaben des BDB, um für einen Titelkampf zugelassen zu werden. Als er dann noch kurzfristig einen Aufbaukampf einlegte, kam die nächste Hiobsbotschaft: Aufgrund interner Unstimmigkeiten suspendierte die EBU vorübergehend zahlreiche tschechische Boxer – Salek inklusive. Ein neuer Gegner musste also her.

Govedarica ersetzt Salek – ein erfahrener, aber schlagbarer Gegner

Boxen: Agon Fightnight, Berlin, 14.09.2024
Alexander Müller vom Berge (GER) – Srdan Govedarica (SRB)
© Torsten Helmke

Als Ersatz springt nun der Bosnier Srdan Govedarica (13-11) ein. Mit elf Niederlagen weist er zwar keine beeindruckende Bilanz auf, doch vor allem im Schwergewicht sollte man keinen Gegner unterschätzen. Diese Erfahrung musste auch der AGON-Sports-Schützling Alexander Müller vom Berge machen, der im September seine erste Profiniederlage gegen eben jenen Govedarica erlitt. Der Zwei-Meter-Hüne bringt nicht nur Erfahrung, sondern auch Schlagkraft mit und befindet sich aktuell sogar in einer Siegesserie von drei vorzeitigen Erfolgen.

„Wir sind froh, dass wir so schnell eine Einigung mit Govedaricas Management erzielen konnten. Er ist erfahren, hat enorme Schlagkraft und wird top vorbereitet in den Ring steigen“, erklärt Florian Winter, Geschäftsführer von RINGSIDE ZONE und Veranstalter des Events.

Nichtsdestotrotz geht Odiase als klarer Favorit in den Kampf und möchte sich am Samstag in Heidelberg die Internationale Deutsche Meisterschaft sichern. Der Heidelberger hat in der Vergangenheit wiederholt seine Explosivität und enorme Schlagkraft unter Beweis gestellt. Govedarica dürfte nur in der Anfangsphase eine Puncher-Chance haben – diese wird er allerdings mit Sicherheit konsequent suchen.

Simon Zachenhuber fordert die Nummer 4 der WBO heraus

Simon Zachenhuber beim Erfolg über Emre Cukur in München. © Torsten Helmke

Für Simon Zachenhuber (27-0) wird es am Samstag in Heidelberg ernst. Der sympathische Bayer hat sich in den vergangenen Jahren einen beeindruckenden Rekord erarbeitet und rangiert aktuell auf Platz 8 der IBF und Platz 12 der WBO im Supermittelgewicht. Das Ziel ist klar: Zachenhuber will sich mit den besten Boxern der Welt messen und eine WM-Chance erarbeiten. Doch zuletzt stagnierte es beim Matchmaking etwas. Seit dem überzeugenden Sieg über Emre Cukur sind über anderthalb Jahre vergangen, ohne dass ein großer Name auf seiner Gegnerliste stand.

Trotzdem arbeitet Zachenhuber kontinuierlich an seiner Entwicklung. Unter der wachsamen Leitung von Trainer Conny Mittermeier wird intensiv trainiert – und das mit sichtbarem Erfolg. „Ich habe große Freude am Training und an meiner Entwicklung“, so Zachenhuber über den laufenden Prozess. In jeder Vorbereitung macht er spürbare Fortschritte, wie er selbst betont.

Welche dieser Fortschritte tatsächlich Früchte tragen, kann er am Samstag unter Beweis stellen. Denn der 27-Jährige trifft auf keinen Geringeren als die ungeschlagene Nummer 4 der WBO: Paulinus Ndjolonimu (19-0). Der Namibier hat seine gesamte Profikarriere bislang in seinem Heimatland bestritten, sich dort aber mit zahlreichen vorzeitigen Siegen bis an die Weltspitze herangearbeitet. Mit einer KO-Quote von fast 90 % und einem Platz unter den Top 20 bei Boxrec liegt er derzeit sogar vor Zachenhuber.

Ein wegweisender Kampf für beide

Dieses Duell ist ein echter Prüfstein – und ein potenzieller Wendepunkt für beide Kämpfer. Der Sieger wird sich im WBO-Ranking entscheidend nach vorne schieben und der ersehnten Weltmeisterschaft ein enormes Stück näherkommen. Für Zachenhuber ist es der langersehnte große Kampf, auf den er seit einiger Zeit hinarbeitet.

Auch wenn Ndjolonimu mit seiner beachtlichen Körpergröße von rund 1,90 Meter und seiner Wucht ein ernstzunehmender Gegner ist, scheint er nicht unbesiegbar. Im Dezember kassierte er bei einer IBA Pro-Veranstaltung in Dubai eine krachende KO-Niederlage gegen den Kongolesen Patrick Mukala – ein Dämpfer, der zeigt, dass auch der Namibier verwundbar ist.

Olympiamedaillengewinner Nelvie Tiafack gibt sein Profidebüt

Nelvie Tiafack holte Bronze in Paris.

Mit großer Spannung wird das Profidebüt von Nelvie Tiafack im Schwergewicht erwartet. Das deutsche Ausnahmetalent gewann bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris eine historische Medaille und ist nun bereit, auch im Profibereich für Furore zu sorgen. Zwar ist angedacht, dass der international begehrte Tiafack seine Karriere perspektivisch im Ausland vorantreiben wird, doch das Profidebüt findet zunächst in Heidelberg statt.

Tiafack trifft beim Debüt auf das solide polnische Schwergewicht Jakub Sosinski (8-11-1), der im Oktober 2023 über die volle Distanz von acht Runden mit Peter Kadiru ging. Für einen Debütgegner ist Sosinski ein durchaus solider Prüfstein – kompakt gebaut, massig, erfahren. Dass man ihn aber auch vorzeitig bezwingen kann, bewies unter anderem Hauptkämpfer Emanuel Odiase, der Sosinski im April sehenswert stoppte. Der Kampf gegen Tiafack ist auf sechs Runden angesetzt.

Auch Alexander Okafor feiert sein Profidebüt

Alexander Okafor gibt sein Profidebüt am Samstag in Heidelberg.

Neben Tiafack wird auch Alexander Okafor sein erstes Profiduell bestreiten. Der Frankfurter bringt die Erfahrung aus 125 Amateurkämpfen mit und konnte sowohl national als auch international überzeugen. So sicherte er sich 2022 beispielsweise den dritten Platz bei der U22-Europameisterschaft im kroatischen Poreč.

Im Cruisergewicht trifft er nun auf Üsame Bozkurt (6-2). Bozkurt feiert nach über drei Jahren Inaktivität sein Comeback im Ring und war insgesamt in den letzten Jahren kaum aktiv – in den vergangenen neun Jahren bestritt er nur einen einzigen Kampf. Was man vom Wuppertaler nach dieser langen Pause erwarten kann, bleibt abzuwarten. Okafor jedenfalls ist hochmotiviert und bringt viel Talent mit, was die angesetzten sechs Runden für Bozkurt ziemlich unangenehm machen dürfte.

Devrim Gökduman boxt um die IBF-Europameisterschaft

Devrim Gökduman.
Foto: Marco Baumann

In Heidelberg wird zudem Devrim Gökduman (12-0) um die IBF-Europameisterschaft im Leichtgewicht boxen. Der Karlsruher gilt als technisch versierter Boxer und stellte seine Qualitäten 2023 eindrucksvoll bei den Amateur-Weltmeisterschaften in Usbekistan unter Beweis. Auch im Profibereich konnte er bereits überzeugen – so bezwang er im vergangenen Jahr bei einer Veranstaltung am Olympiastützpunkt Heidelberg den zuvor ungeschlagenen Yohan Morocoima vorzeitig und sicherte sich damit den IBF-Juniorenweltmeistertitel.

Nun steht der nächste IBF-Titel an: Gökduman trifft auf den erfahrenen Rumänen James Chereji (22-5), der bereits zahlreiche internationale Titelkämpfe bestritten hat – unter anderem forderte er Ex-Weltmeister Liam Paro in Australien heraus. Chereji ist ein gut ausgebildeter Boxer und verspricht, ein adäquater Prüfstein für Gökduman zu werden. Der Karlsruher zeigt sich dennoch siegessicher: Er blickt auf eine intensive, dreimonatige Vorbereitung zurück, die ihm am Samstag den Titelgewinn ermöglichen soll.

Auch ein Frauenkampf findet auf der Veranstaltung statt: Die ungeschlagene Engländerin Omarah Taylor (4-0) trifft im Opener in einem auf 6×2 Minuten angesetzten Duell auf die ehemalige argentinische Meisterin und Südamerikameisterin Erica Juana Gabriela Alvarez (8-12).

Bild+ und DAZN übertragen live – Tickets über Eventim erhältlich

Der große Kampfabend beginnt am Samstag um 19 Uhr im SNP Dome in Heidelberg. Neben den sechs spannenden Profikämpfen erwartet die Zuschauer auch ein abwechslungsreiches Showprogramm mit einem Charity-Schwerpunkt. Für musikalische Highlights sorgen unter anderem der gebürtige Heidelberger und in den USA erfolgreiche Musiker NoMBe, sowie Rap-Star Shindy oder Ardian Bujupi.

Die Veranstaltung wird live auf Bild+ und DAZN übertragen. Restkarten sind ab 67,50 Euro auf Eventim erhältlich.

Kampfsportikone Nieky Holzken siegt über Edison Demaj

Die niederländische Kampfsportikone Nieky Holzken ist nach über 7 Jahren siegreich im Boxen.

Die niederländische Kampfsportikone kehrt nach über sieben Jahren zurück in den Boxring – Punkt­sieg gegen den Deutsch-Albaner.

Am vergangenen Samstag stand ausnahmsweise einmal das Profiboxen im Mittelpunkt in den Niederlanden. Für gewöhnlich dominiert dort das Kickboxen, doch die Kampfsportikone Nieky Holzken (15-1) kehrte nach über sieben Jahren in den Boxring zurück. Es sollte ein echtes Homecoming in seiner Geburtsstadt Helmond werden. Im Supermittelgewicht traf er auf den Deutsch-Albaner Edison Demaj (14-5-1). Es ging um den WBF Intercontinental-Titel. Die niederländischen Fans erwarteten einen dominanten Sieg von Holzken – doch der Gegner erwies sich als harte Nuss.

Demaj galt im Vorfeld als klarer Underdog

Inzwischen ist Holzken bereits 41 Jahre alt, doch bei ONE Championship zeigte er durchweg, dass er noch immer über viel Schlagkraft verfügt. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an die Kampfsportikone, dass er sich mit einem überzeugenden Comeback zurückmeldet.

Auf der Gegenseite stand mit Demaj ein Teilzeitboxer, der keinen festen Trainer hat und ein Unternehmen für Gerüstbau betreibt. Wenn er nicht Zeit mit seinen beiden Kindern verbringt, hält er Trainingseinheiten in der kultigen Ritze auf dem Hamburger Kiez ab.

Keine idealen Voraussetzungen also für Demaj – dennoch war er heiß auf den Kampf und wollte sich unbedingt beweisen. „Ich habe seine Kämpfe früher auf Eurosport geschaut“, gestand Demaj im Vorfeld gegenüber Boxen1. Ein Kampf gegen Holzken war für ihn durchaus etwas Besonderes. Doch zu viel Respekt wollte er in den Niederlanden nicht zeigen und sah auch seine eigenen Chancen: „Er ist schon alt“, beschrieb er die Ikone. Er wollte insbesondere mit Konteraktionen den Kampf gestalten. Ganz gelingen sollte ihm das jedoch nicht.

Holzken geht mit Demaj über die volle Distanz von zehn Runden

Respektieren sich nach dem Kampf: Nieky Holzken und Edison Demaj.

Der Kampf begann, und Demaj verharrte zunächst in der Doppeldeckung. Holzken versuchte insbesondere mit Körpertreffern zu punkten, was ihm in der Anfangsphase auch gelang. Immer wieder musste Demaj harte Leberhaken einstecken – würde er das wirklich über die vollen zehn Runden durchhalten können? Besonders austrainiert wirkte Demaj zwar nicht, dennoch wies er eine ordentliche Kondition auf und war im Rahmen seiner Möglichkeiten gut vorbereitet. Das zeigte sich vor allem daran, dass er die harten Schläge von Holzken konstant nahm, ohne ernsthaft ins Wanken zu geraten.

Holzken präsentierte sich überraschend beweglich auf den Beinen und im Oberkörper – eine Qualität, die man nicht zwingend vom Kickboxer erwarten konnte. Doch konstanten Druck baute er zu selten auf. Zwar gab es immer wieder starke Szenen zum Körper oder Serien von Uppercuts, aber er nutzte den Jab zu wenig, um Demaj systematisch unter Druck zu setzen. Dieser wiederum versuchte, selbst Akzente zu setzen und in die Aktionen Holzkens hineinzuschlagen. Das gelang jedoch nur selten, denn er wirkte in diesen Momenten nicht explosiv genug – und mit zunehmender Kampfdauer unternahm er auch zu wenige Versuche, um den Niederländer ernsthaft in Gefahr zu bringen.

Dennoch gab es einige engere Runden – zum Beispiel die sechste, in der Holzken das Tempo etwas drosselte und Demaj seinerseits gute Treffer landete. Er ließ sich dafür vom Publikum feiern und konnte diese Runde vermutlich für sich entscheiden. Insgesamt blieb dies jedoch die Ausnahme, denn überwiegend war es Holzken, der das höhere Tempo ging und den Kampf bestimmte. In der zehnten Runde mobilisierten beide Kämpfer noch einmal ihre letzten Kräfte. Holzken zeigte schöne Meidbewegungen und pendelte die Schläge Demajs mit dem Oberkörper gekonnt aus. Aus physischer Sicht war es eine überzeugende Leistung des 41-Jährigen – auch wenn er gegen den Hamburger letztlich über die volle Distanz gehen musste.

Einstimmiger Punktsieg für Holzken

Die Kommentatoren hatten zu Beginn noch spekuliert, dass der Kampf kaum zwei Runden dauern würde – doch sie hatten die Rechnung ohne den zähen Demaj gemacht. Zwar verlor er einstimmig nach Punkten (2× 99:91, 100:90), doch er stand seinen Mann und verlangte der Kampfsportikone als Teilzeitboxer einiges ab.

„Der ist zweimal so heftig durchgekommen, die Luft war komplett weg. Da dachte ich: Scheiße, jetzt hat er mich. Aber Aufgeben war keine Option“, sagte Demaj im Anschluss gegenüber Boxen1. „Zweimal auf die Leber hat er mich richtig böse erwischt. Er ist – trotz seines Alters – ein sehr starker und harter Typ.“

Wie es für Demaj weitergeht, ist derzeit offen. Die Enttäuschung nach der Niederlage sitzt tief, aber wer den Hamburger kennt, weiß: Aufgeben ist für ihn keine wirkliche Option.

Geraldo Holzken siegt in der ersten Runde auf der Undercard

Geraldo Holzken siegt in der ersten Runde.

Auf der Undercard war auch Geraldo Holzken (1–0) aktiv. Der 18-jährige Sohn von Nieky Holzken teilte sich somit eine Fightcard mit seinem eigenen Vater – ein sicherlich seltenes Ereignis im Profiboxen. Im Superleichtgewicht stoppte er den kurzfristig eingesprungenen Vladimir Dutov (0–5) bereits nach weniger als 30 Sekunden.

Der 26-jährige Tony Jas (4–0), der bereits im Kickboxen bei Glory mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht hat, konnte sich auch im Boxen behaupten. Gegen den erfahrenen Gregorio Dominguez (22–9) siegte Jas durch technischen Knockout in der zweiten Runde.

Im Cruisergewicht holte sich Elaige Camara (4–0) seinen vierten Sieg gegen Angelo Venjakob (7–4). Der Kampf war weitgehend einseitig, doch Venjakob bewies gute Nehmerqualitäten – bis er schließlich in der vierten Runde gestoppt wurde.

Im Schwergewicht meldete sich der Brite Adrian King (6–1) erfolgreich zurück, nachdem er vor zwei Wochen überraschend nach Punkten verloren hatte. Er stoppte Piotr Cwik (9–4) in der zweiten Runde. Cwik regte sich nach dem Abbruch stark auf – King hatte im Infight eine kurze Hand in Richtung Kehlkopf gelandet, die Cwik als unfair empfand. Der Ringrichter beendete den Kampf dennoch.

Deutschlands bekanntester Journeyman, Mazen Girke (16–180–7), eröffnete den Boxabend. Gegen den deutlich größeren Briten Harry Powell (2–0) im Halbschwergewicht kassierte er seine 180. Profiniederlage.

Infos zur Übertragung Usyk vs. Dubois II + Heidelberg-Card

Am 19. Juli ist DAZN erneut die exklusive Bühne für die größten Kampfsport-Events mit internationalen und deutschen Stars.

Es ist der größte Boxkampf des Jahres – und er findet auf der größtmöglichen Bühne Europas statt: Oleksandr Usyk trifft am 19. Juli 2025 im legendären Wembley-Stadion in London auf Daniel Dubois. Der Rückkampf der beiden Schwergewichte entscheidet über nichts Geringeres als die unumstrittene Weltmeisterschaft im Schwergewicht – und wird nur auf DAZN übertragen.

Usyk vs. Dubois II: Revanche mit Geschichte – Usyk hat zuvor zweimal Tyson Fury besiegt

Im ersten Duell im August 2023 siegte Usyk durch K.o. in Runde neun – doch ein umstrittener Tiefschlag in Runde fünf sorgt bis heute für Diskussionen. Dubois, der sich seither mit spektakulären Siegen gegen Jarrell Miller, Filip Hrgovic und Anthony Joshua zurückmeldete, bringt nun den IBF-Gürtel mit in den Ring. Usyk hält nach seinen Siegen gegen Tyson Fury weiterhin die Titel der WBA, WBO und WBC – der Sieger wird demnach der erste undisputed Weltmeister auf britischem Boden seit Lennox Lewis.

Auch die weiteren Kämpfe auf der Fight Card haben es in sich. Lawrence Okolie setzt seinen Aufstieg in der Schwergewichtsklasse fort und verteidigt seinen WBC-Silber-Schwergewichtstitel gegen den ehemaligen Weltmeister Kevin Lerena. Der Brite Lewis Edmondson hat die Chance auf einen interkontinentalen Titel, wenn er gegen Daniel Lapin antritt.

DAZN bringt den Boxabend des Jahres auf die Bildschirme – mit Uli Hebel, Andreas Selak und Bernd Bönte

Nur DAZN überträgt den Kampf weltweit live. Fans in Deutschland, Österreich und der Schweiz können das Event für 19,99 € / 19.90 CHF zur bestehenden DAZN-Mitgliedschaft hinzubuchen – ganz einfach im Bereich „Mein Konto“. Die Übertragung beginnt ab 18:15 Uhr, während der Hauptkampf gegen 23:00 Uhr erwartet wird. Das Event begleiten die drei beliebten DAZN-Box-Experten Uli Hebel, Andreas Selak und der ehemalige Klitschko-Manager Bernd Bönte.

Box-Feuerwerk auch in Deutschland: Odiase, Profidebüt von Tiafack & Zachenhuber – live auf DAZN

Nicht nur in London, auch in Deutschland steht am 19. Juli ein Box-Highlight an: Im „SNP dome“ in Heidelberg steigt der aufstrebende Schwergewichtler Emanuel Odiase im Hauptkampf in den Ring. Neben Odiase stehen weitere Top-Talente wie Olympia-Bronzemedaillengewinner Nelvie Tiafack, der vor seinem Profi-Debüt steht, und Simon Zachenhuber auf der Fight Card. DAZN überträgt ab 19:00 Uhr den gesamten Kampfabend live – inklusive Showacts unter anderem von Shindy. Mark Bergmann kommentiert live auf DAZN.

Text: DAZN

Bujar Tahiri: „Ich will sportlich im Mittelpunkt stehen, das ist meins!“

Jetzt wird es richtig ernst: Mittelgewichtler Bujar Tahiri hat am Donnerstag seinen ersten Auftritt auf internationaler Bühne in Madrid. Der AGON-Fighter erzählt, wie alles anfing.

Bujar Tahiri im BOXEN1 Inklusiv-Interview

Bujar, Du bist 1998 im rheinland-pfälzischen Landau geboren und dort aufgewachsen. Kommst du einer sportbegeisterten Familien, ist dir das Boxen quasi in die Wiege gelegt worden?

Ja, ich komme aus einer sportbegeisterten Familie. Das Interesse am Boxen hat sich aber erst im Laufe der Jahre entwickelt. Der Grund ist ganz einfach, mein Vater wollte, dass wir uns selbstverteidigen können. So machte mein älterer Bruder den Anfang, ich und mein jüngerer Bruder zogen nach.

Kannst du dich noch an die erste Szene erinnern, in der du mit dem Boxen in Berührung gekommen bist? Wo war das?

Ich war gerade einmal sechs Jahre alt. Mein erster Verein war die Boxabteilung vom ASV Landau in meiner Heimatstadt. Für mich waren die ersten Trainings sehr anstrengend. Und ich hatte, um ehrlich zu sein, gar keine Lust darauf. Ich wollte viel lieber Fußballspielen.

Wie ging es dann aber weiter? Hast du in einem Verein in deiner Region geboxt? Wie ist deine Kampfbilanz?

Ich bin immer beim ASV Landau geblieben. Mich verbindet mit dem Verein sehr viel. Ich habe im Dress dieses Vereins viele Amateurkämpfe absolviert. Ich habe ungefähr 85 olympische Fights gemacht. Dabei bin ich mehrfacher Südwest-Meister, Süddeutscher Meister und auch Deutscher Vize-Meister geworden.

Und: Wie wichtig war für dich das olympische Boxen, etwa um eine solide Grundschule zu haben?

Du, ich hatte für das olympische Boxen nie wirklich Interesse gehabt. Ich bin da ehrlich. Ich wollte immer Profisportler werden, so wie beispielsweise Luan Krasniqi. Er ist eines meiner Vorbilder. Auch, weil ich jemand bin, der das Publikum durch seine Leistung im Ring anziehen und Hallen füllen will, wie Luan eben.

Was hat dich noch besonders gereizt, im Profizirkus mitmischen zu wollen?

Kurz gesagt, ich will sportlich im Mittelpunkt stehen, das ist meins!

Im Februar 2019 war dein Profidebüt. Wie war die Anfangszeit für dich, hast du vor allem Aufbaukämpfe bestritten? Und: Welche Entwicklung hast du genommen?

Als ich Profi wurde, hatte ich 95 Kilogramm auf den Rippen. Ich war sehr dick und eigentlich gar nicht in Form. Damals habe ich auch schon harte Kämpfe bestritten, die mir viel abverlangt haben. Kein Wunder, ich war zu der Zeit nicht wirklich fit, und das Schwergewicht ist auch nicht meine Gewichtsklasse.

Abgesehen davon, wie würdest du deinen Kampfstil beschreiben, was zeichnet dich athletisch, boxerisch aus? Anders gefragt: Was sind deine Stärken, was sind möglicherweise deine Schwächen?

Ich habe keine Schwächen. Ich kann mich jedem Gegner anpassen. Dagegen könnte ich viele Stärken aufzahlen. Etwa meine Explosivität im Ring, meine Schlagvariationen und nicht zuletzt mein aufmerksames Auge während des Kampfes, meinen Kontrahenten studieren zu können, um seine Schwachpunkte zu erkennen.

Im Juli vergangenen Jahres hast du bei Ingo Volckmann bei AGON Sports in Berlin einen mehrjährigen Profivertrag unterschrieben. Warum dort und hattest du weitere Angebote?

Ich hatte mehrere Angebote. Ich habe mich aber für AGON Sports und Ingo Volckmann entschieden, weil er für mich der einzige Promoter in Deutschland ist, der gezeigt hat, dass er Weltmeister herausbringen kann.

 

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Nun steht nach einer Verletzungspause ein weiterer Sprung für dich an: Dein erster Titelkampf am 17. Juli auf internationaler Bühne in Madrid. Es geht um den vakanten WBA Continental Gold-Titel. Welche Bedeutung hat dieser Fight für dich, und was weißt du über deinen Gegner Jonathan Wilson Sánchez?

Ich brenne. Ich bin bereit und freue mich zu zeigen, was ich drauf habe. Das ist das Wichtigste. Mein Gegner ist sehr stark und erfahren, aber genau solche Gegner und solche Kämpfe will ich, denn nur so kann ich unter Beweis stellen, dass ich für die ganz großen Aufgaben gerüstet bin.

Wie lief die Vorbereitung auf den Kampf, wo und wie hast du dich auf das Duell vorbereiten können?

Ich bin mit meinem Karlsruher Trainer Dominik Junge in ein intensives Sparring-Camp nach Asti in Italien gegangen. Gemeinsam mit meinem Stallkollegen Etinosa Oliha. Mein Coach hat während der Vorbereitung alles aus mir herausgeholt. Mehr noch, er hat mich zum Tiger gemacht. Mental war ich schon immer top drauf, aber nun kann uns nichts und niemand mehr aufhalten, den Titel nach Landau zu holen.

Interessant ist, dass die kosovarisch-albanische Community im deutschen Boxen sehr präsent ist. Zahlreiche Boxer hierzulande haben einen familiären Bezug in den Kosovo oder nach Albanien. Hast du eine Erklärung dafür?

Wir Albaner sind sehr erfolgreich in allem, was wir machen. Egal, was es ist, ob im Sport oder insgesamt im beruflichen Leben. Ich denke, das hat auch etwas damit zu tun, weil das albanische Volk jahrhundertelang unterdrückt worden ist, wie zuletzt im Konflikt mit Serbien. Das ist wohl ein Grund, warum uns unsere Eltern auch zu Kämpfern erzogen haben.

Ich weiß, Prognosen sind immer schwierig: Aber was sind deine weiteren Pläne, wo willst du sportlich hin, was ist dein nächstes Ziel?

Ganz klar, mein Ziel ist es, Weltmeister zu werden. Und mit dem Prestige als Weltmeister möchte ich etwas zum Besseren verändern auf der Welt, auch wenn es nur eine kleine Sache ist.

DAZN-Experte Bernd Bönte: Daniel Dubois wird sehr gefährlich für Oleksandr Usyk!

DAZN-Boxexperte Bernd Bönte spricht im Interview mit dem Boxpodcast über den Rückkampf zwischen Oleksandr Usyk und Daniel Dubois am 19. Juli im Londoner Wembley-Stadion. Kann Dubois für eine Überraschung sorgen?

Gelingt Daniel Dubois die Überraschung?

Am 19. Juli steigen die Schwergewichtsweltmeister Oleksandr Usyk und Daniel Dubois im Londoner Wembley-Stadion zum Rückkampf in den Boxring. Es geht um die Vereinigung aller vier Titel der großen Weltverbände (WBA, WBC, IBF und WBO) in der Königsklasse. Usyk möchte den IBF-Titel von Dubois zurückerobern, den er nach seinem Sieg gegen Tyson Fury im Mai 2024 kampflos abgegeben hatte, um das Rematch mit Fury zu ermöglichen.

Das erste Schwergewichtsduell am 26. August 2023 in Polen endete mit einem K.o.-Sieg von Weltmeister Usyk in Durchgang neun. Ein brutaler Tiefschlag von Dubois in der fünften Runde sorgte damals für Diskussionen, nachdem Ringrichter Luis Pabon den Treffer als regelwidrig wertete und Usyk fast vier Minuten Zeit zur Erholung gewährte. Der Promoter von Dubois, Frank Warren, versuchte vergeblich, eine Annullierung des Ergebnisses zu erwirken.

DAZN-Experte Bernd Bönte gibt im Interview mit Samira und Robert vom Boxpodcast seine Prognose zu Usyk vs. Dubois 2 ab und erklärt, warum das Rematch für den 38-jährigen Usyk viel schwerer werden könnte als die erste Begegnung. Weiter geht der Ex-Manager von Vitali und Wladimir Klitschko auf das Schwergewichtsboxen in Deutschland ein und verrät, dass Peter Kadiru und Viktor Jurk nicht mehr bei der Box-Promotion P2M unter Vertrag sind!

Usyk vs. Dubois 2 wird am 19. Juli 2025 ab 18.30 Uhr live auf DAZN im PPV für 19,90 € mit einem bestehenden Abo übertragen.

Foto: Bernd Bönte, Bearbeitung: Boxpodcast

Hamzah Sheeraz, Shakur Stevenson & Subriel Matias sind siegreich

Hamzah Sheeraz stoppt Edgar Berlanga.

„The Ring III“ bot in New York ausgeglichene Kämpfe, starke Knockouts und umstrittene Punkturteile.

Am Samstag fand im Louis Armstrong Stadium im New Yorker Stadtteil Queens das Box-Event „Ring III“ statt. Es versprach eine interessante Maincard mit vier sehenswerten Hauptkämpfen, die live im DAZN-PPV übertragen wurden.

Hamzah Sheeraz stoppt Edgar Berlanga in Runde 5

Im Main Event des Abends kam es im Supermittelgewicht zum Duell zwischen Hamzah Sheeraz (22-0-1) und Edgar Berlanga (23-2). Beide Kämpfer hatten zuletzt Rückschläge hinnehmen müssen: Sheeraz rettete sich gegen Carlos Adames mit einem fragwürdigen Unentschieden, während Berlanga gegen Canelo chancenlos blieb. Entsprechend war dieser Kampf für beide von großer Bedeutung, um sich weiterhin in der Weltspitze zu etablieren.

Der Kampf begann sehr ereignisarm. Sheeraz punktete mit seinen langen Armen aus der Distanz, agierte jedoch noch sehr vorsichtig. Auch Berlanga konnte kaum Akzente setzen, wodurch der Fight zunächst wenig zu bieten hatte. Erst zum Ende der dritten Runde nahm die Intensität deutlich zu, beide lieferten sich phasenweise einen Schlagabtausch. Das Publikum war zufrieden und stellte sich auf einen hart geführten Kampf ein – doch das Ende kam schneller als gedacht.

In der Schlussphase der vierten Runde traf Sheeraz Berlanga hart und schickte ihn zu Boden. Insgesamt musste Berlanga zwei Niederschläge in dieser Runde verkraften, überstand sie aber mit dem Wohlwollen des Ringrichters. Erholen konnte er sich davon nicht mehr – kurz nach Beginn der fünften Runde ging Berlanga erneut zu Boden, und der Kampf wurde beendet.

Für Sheeraz war dies nach der enttäuschenden Vorstellung gegen Adames ein enorm wichtiger Sieg. Auch Turki Al-Sheikh zeigte sich erfreut – nicht zuletzt, weil er in Saudi-Arabien künftig gerne mehr starke muslimische Boxer wie Sheeraz, der pakistanische Wurzeln hat, repräsentiert sehen möchte.

Shakur Stevenson bleibt Weltmeister gegen William Zepeda

Shakur Stevenson siegt einstimmig nach Punkten gegen William Zepeda.

Im Leichtgewicht verteidigte Shakur Stevenson (24-0) seinen WBC-Titel gegen William Zepeda (33-1). Es war ein Duell der Gegensätze: Stevenson, der bei vielen Zuschauern wenig Gegenliebe findet, gilt als defensivstarker Mover – während Zepeda als brachialer Volumenpuncher bekannt ist. Umso spannender war es zu beobachten, welcher der beiden konträren Stile sich durchsetzen würde.

Der Kampf begann erwartungsgemäß: Zepeda machte permanent Druck und marschierte pausenlos nach vorne. Stevenson agierte geschlossen, setzte auf Konter – die auch immer wieder Wirkung zeigten. Insgesamt entwickelte sich ein sehr ausgeglichener und sehenswerter Kampf in den ersten sechs bis sieben Runden, in denen beide Kämpfer regelmäßig ihre Momente hatten. Zwar wirkte Stevenson effektiver, Zepeda hingegen deutlich aktiver – was eine klare Bewertung erschwerte.

Ab Runde 8 übernahm Stevenson dann deutlich die Kontrolle. Zepeda blieb zwar weiterhin druckvoll und schlug viele Serien, kam jedoch kaum noch präzise durch. Stevenson konterte den Mexikaner mehrfach gekonnt aus und setzte immer wieder die entscheidenden Nadelstiche. Aus einem zunächst engen Gefecht wurde so am Ende ein komfortabler Punktsieg für Stevenson.

Die Punktrichter werteten den Kampf überraschend deutlich mit 2× 118-110 und 119-109 zugunsten des US-Amerikaners.

Subriel Matías ist neuer WBC-Weltmeister im Superleichtgewicht

Subriel Matias bezwingt Alberto Puello und ist neuer WBC Weltmeister im Superleichtgewicht.

Im Superleichtgewicht verteidigte WBC-Weltmeister Alberto Puello (24-1) seinen Titel erstmals und stellte sich dem gefürchteten Pressure-Fighter Subriel Matías (23-2). Auf dem Papier war es eine spannende Paarung, die das typische Duell „beweglicher Boxer vs. Puncher“ versprach. Eine Konstellation, die für Matías durchaus ungünstig schien: Zwar ist er brandgefährlich, wenn er im Infight arbeiten kann – wirkt jedoch auch statisch, sobald der Gegner in Bewegung bleibt. Das zeigte sich bereits im Kampf gegen Liam Paro vor einem Jahr, bei dem Matías gegen den beweglichen Gegner nicht zurechtkam.

Das Tempo war von Beginn an hoch, beide Kämpfer teilten ordentlich aus. Überraschend war, dass sich Puello phasenweise auf den Schlagabtausch einließ, obwohl sein Gameplan eigentlich im Rückwärtsgang hätte liegen sollen. Nach engen Anfangsrunden übernahm Matías zunehmend die Kontrolle, drängte seinen Gegner zurück und ging kompromisslos zum Körper – was Puello sichtlich zusetzte. Ab Runde 5 und 6 versuchte dieser verstärkt durch konsequentes Clinchen, Matías‘ Druck zu neutralisieren. Das gelang teilweise, doch Matías blieb der bestimmende Mann im Ring.

Allerdings zeigte sich ab der neunten Runde, dass Matías seinem hohen Arbeitstempo Tribut zollen musste. Puello wirkte frischer und setzte mit explosiveren Händen wieder Akzente. Der Kampf ging schließlich über die volle Distanz von 12 intensiven Runden. Es wirkte, als habe sich Puello mit einem späten Comeback zumindest ein Unentschieden verdient – doch die Punktrichter werteten mit 114–114 sowie 2× 115–113 zugunsten von Matías, der damit etwas überraschend neuer WBC-Weltmeister wurde.

David Morrell siegt umstritten nach Punkten gegen Imam Khataev

David Morrell siegt umstritten nach Punkten gegen Imam Khataev.

Im Opener der PPV-Card traf im Halbschwergewicht David Morrell (12-1) auf den in Kanada unter Vertrag stehenden Imam Khataev (10-1). Khataev stand zuletzt wegen einer vermeintlich positiven Dopingprobe aus dem Jahr 2024 in den Schlagzeilen – Auswirkungen auf diesen Kampf hatte das jedoch nicht.

Von Beginn an entwickelte sich ein rassiger und sehenswerter Fight. Khataev setzte Morrell mit konstantem Druck und kraftvollen Powerpunches unter Druck – mit Erfolg. Die Kommentatoren verglichen ihn stellenweise sogar mit Arthur Abraham, ein echter Ritterschlag. Morrell agierte beweglich, ließ die Deckung oft hängen und punktete im Rückwärtsgang. Dabei wirkte er mitunter zu lässig und offen – was Khataev immer wieder ausnutzte. Besonders in Runde 5, als er Morrell mit einem Haken schwer zu Boden schickte – ein Schocker, doch der Kubaner erholte sich und blieb im Kampf.

In der zweiten Kampfhälfte ließ Khataevs Tempo merklich nach. Morrell nutzte das, punktete mit seinem Jab und setzte immer wieder explosive Akzente. Es kam zu sehenswerten Schlagabtauschen, in denen Morrell zunehmend Oberwasser bekam. Diese späte Leistungssteigerung war dringend nötig, denn Khataev hatte zahlreiche Runden schon gewonnen – inklusive des Niederschlags.

In Runde 10 drehte Morrell noch einmal richtig auf, brachte Khataev ins Wanken, konnte ihn jedoch nicht zu Boden schicken. Der spektakuläre Kampf ging über die volle Distanz – und die Punktrichter mussten entscheiden. Das Urteil lautete: 95–94 für Khataev, 95–94 und 96–93 für Morrell – folglich ein Sieg durch Split Decision für David Morrell. Ein umstrittenes Urteil, das für Diskussionen sorgte, aber angesichts der starken zweiten Kampfhälfte Morrells nicht völlig unverständlich war.

Katie Taylor besiegt Amanda Serrano erneut – Triumph im dritten Duell in Madison Square Garden

Katie Taylor hat ihre Trilogie gegen Amanda Serrano am Freitagabend im Madison Square Garden mit einem starken, disziplinierten Auftritt für sich entschieden.

Trilogie abgeschlossen – Taylor bleibt unangefochten

Die Irin gewann per Mehrheitsentscheidung und verteidigte damit zum dritten Mal erfolgreich ihre unumstrittene Superleichtgewichtskrone. Während ein Punktrichter das Duell ausgeglichen wertete (95-95), sahen die beiden anderen Kampfrichter Taylor mit 97-93 klar vorn. Es war Taylors vielleicht kompletterer Sieg in der Trilogie, die mit den spektakulären Kämpfen 2022 und 2024 begonnen hatte. Beide Male siegte Katie Taylor mit engen und teils umstrittenen Entscheidungen.

Taylors Plan ging von Beginn an auf: Sie nahm die Ringmitte ein, bewegte sich viel, und zwang Serrano dazu, ihr Tempo zu übernehmen. Schon in den ersten Runden wurde deutlich, dass Taylor auf Konstanz und Präzision setzte. Beide agierten weniger spektakulär als in den Vorgängerduellen.

Serrano, die mit 36 Jahren ihre physische Stärke ausspielen wollte, kam kaum zu den Kombinationen, für die sie bekannt ist. Immer wieder ließ Taylor ihre Gegnerin ins Leere laufen und konterte geschickt. Im sechsten Durchgang schien Serrano erstmals Oberwasser zu gewinnen, als sie Taylor in die Ecke drängte, doch die Irin antwortete sofort mit einem sauberen Schlagfeuerwerk, um sich aus der Bedrängnis zu befreien.


Auch in den späteren Runden blieb das Muster bestehen: Serrano marschierte nach vorne, doch Taylor blieb flink, variabel und diszipliniert. Während das Publikum jeden Treffer der Puerto Ricanerin frenetisch bejubelte, war es Taylor, die die Kontrolle behielt, auch wenn sie sich nicht auf einen offenen Schlagabtausch einließ. Im letzten Drittel des Kampfes setzte Taylor dann noch Akzente. Sie erhöhte das Tempo im neunten Durchgang und blieb bis zur Schlussglocke die cleverere und variablere Boxerin.

Mit diesem Sieg führt Katie Taylor die Rivalität gegen Amanda Serrano nun mit 3:0 an. Ihr Profirekord verbessert sich auf 25-1 (6 K.o.). Die einzige Niederlage ihrer Karriere – gegen Chantelle Cameron – hatte sie im Rückkampf erfolgreich revidiert.

Amanda Serrano, nun 47-4-1 (31 KOs), zeigte erneut Herz und Willen, fand aber an diesem Abend kein Mittel gegen Taylors Taktik und Ringintelligenz. Ob dies das letzte Kapitel zwischen den beiden ist, bleibt offen – sportlich hat Taylor mit dieser Leistung allerdings ein klares Zeichen gesetzt.

ProBox am Samstag in Fresno: Vladimir Hernandez vs. Francisco Veron

Fightposter: ProBox Fight Night – Hernandez vs. Veron.

Die ProBox-Veranstaltung in Fresno verspricht hochklassige Kämpfe – kostenlos auf YouTube.

Am Samstag meldet sich ProBox Promotions mit einer Fight Night in Fresno, Kalifornien, zurück. Boxsportfreunde dürfen sich – wie bei ProBox gewohnt – auf eine hochwertige Card freuen. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt allerdings: Die Verlegung der Events vom Mittwoch auf den Samstag trübt die Stimmung etwas, zumal am selben Abend auch die Ring III-Veranstaltung stattfindet, die vermutlich deutlich mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird.

Nichtsdestotrotz stellt ProBox in Fresno erneut eine Handvoll wirklich interessanter Paarungen auf die Beine – ein genauer Blick lohnt sich.

50/50-Hauptkampf + WBC-Eliminator im Co-Main Event

Gibt sein US-Debüt: Erik Badillo.

Vladimir Hernandez (17-6) #48 vs. Francisco Daniel Veron (14-1-1) #52, Superweltergewicht:
Der ursprünglich geplante Hauptkampf mit Lester Martinez fällt leider aus – stattdessen rückt diese Paarung in den Fokus. Hernandez ist ein klassischer mexikanischer Krieger: technisch nicht brillant, aber dafür extrem aktiv, zäh und mit großem Kämpferherz. Diese Eigenschaften bescherten ihm bereits einige Überraschungssiege und regelmäßige Auftritte in unterhaltsamen Fights.

Nun trifft er auf den argentinischen Olympiateilnehmer Veron, der ihm technisch überlegen erscheint. Veron musste im Halbfinale des Overtime Boxing-Turniers seine erste Punktniederlage hinnehmen – eine Niederlage, die andeutete, dass es für die absolute Weltspitze womöglich nicht reicht. Dennoch bringt Veron ein solides Gesamtpaket aus Technik und Volumen mit – ideale Voraussetzungen für ein echtes 50/50-Duell mit viel Offensivpotenzial.

Erik Badillo (17-0) #4 vs. Gerardo Zapata (15-2-1) #42, Halbfliegengewicht:
Hierbei handelt es sich um einen WBC-Eliminator zwischen der Nummer 2, Badillo, und der Nummer 7, Zapata. Badillo ist bislang noch nie außerhalb Mexikos angetreten, wird jedoch von Sampson Lewkowicz promotet – was ihm viele Türen öffnen dürfte. Bei ProBox bekommt er nun die Chance, sich erstmals in den USA zu beweisen und einen entscheidenden Schritt in Richtung Weltmeisterschaft zu machen.

Mit Zapata wartet ein grundsolider Mann aus Nicaragua, der im vergangenen Jahr in den USA bereits um die Weltmeisterschaft im Minimumgewicht gegen Oscar Collazo kämpfte und nach Punkten unterlag. Ein absoluter Topmann ist Zapata womöglich nicht, doch seine letzte siegreiche Performance gegen Azael Villar hat gezeigt, dass er ein gutes Niveau besitzt. Es wird spannend zu sehen sein, wie sich Badillo in den USA präsentiert – und ob er sich als WM-Anwärter im Halbfliegengewicht empfehlen kann.

Gute Namen auf der weiteren Undercard

Im Bantamgewicht wird Katsuma Akitsugi (12-0) erneut bei ProBox zu sehen sein. Der agile Wirbelwind hat sich zuletzt mit vorzeitigen Siegen sogar als schlagstark entpuppt – eine Qualität, die nicht immer zu seinem Repertoire gehörte. Gegen den renommierten ehemaligen WM-Herausforderer Jonas Sultan (19-7) möchte er nun an seine letzten Leistungen anknüpfen.

Auch der mongolische Olympiateilnehmer Tsendbaatar Erdenebat (12-0) verspricht im Leichtgewicht viel Action und Qualität. Er trifft auf den Mexikaner Humberto Galindo (14-3-3), der zuletzt ein starkes Unentschieden gegen Abraham Nova erzielte. Galindo trat auch bereits in Deutschland in Erscheinung, als er 2022 gegen Artem Harutyunyan nach Punkten verlor.

Im Superleichtgewicht wird zudem Carlos Balderas (15-2) zu sehen sein, der einst als schlagstarker Hoffnungsträger galt, inzwischen jedoch zwei Niederlagen einstecken musste. Er wird einen kleineren Aufbaukampf über acht Runden bestreiten.

Kostenlose Übertragung auf YouTube

Wie gewohnt überträgt ProBox die gesamte Veranstaltung kostenlos auf YouTube. Der Beginn ist in der Nacht zum Sonntag um 0 Uhr (MESZ).

EBU sperrt tschechische Boxer – Neuer Gegner für Emanuel Odiase!

Boxen: PrimeTime Promotion, Waage, Ludwigsburg, 27.09.2024
Emnauel Odiase (GER) – Pavel Sour (CZE)
© Torsten Helmke

Am 19. Juli steht im SNP dome in Heidelberg ein großer Boxabend bevor. Im Hauptkampf: Schwergewichtler Emanuel Odiase.

Ersatzgegner für Emanuel Odiase nach EBU-Sperre – BDB International Titelkampf steht

Kurz vor dem Event gab es eine unerwartete Wendung: der ursprünglich angesetzte Hauptkampf gegen den Tschechen Tomas Salek musste kurzfristig umgestellt werden. Aufgrund einer vorübergehenden Suspendierung aller tschechischen Profiboxer durch die EBU darf der Tscheche nun nicht wie geplant gegen den Heidelberger Schwergewichtler Emanuel Odiase antreten. Hintergrund der Maßnahme sind schwerwiegende Verstöße innerhalb des tschechischen Boxverbandes.

Trotz der kurzfristigen Absage konnte der Veranstalter schnell reagieren: Srdan Govedarica aus Bosnien springt als Ersatzgegner ein. Der 36-Jährige bringt zwar eine durchwachsene Kampfbilanz von 13 Siegen (11 KOs) bei 11 Niederlagen mit, konnte zuletzt aber auch den deutschen Schwergewichtler Alexander Müller vom Berge ausknocken.

„Wir sind froh, dass wir so schnell eine Einigung mit Govedaricas Management erzielen konnten. Er ist erfahren, hat enorme Schlagkraft und wird top vorbereitet in den Ring steigen“, erklärt Florian Winter, Geschäftsführer von Ringside Zone und Veranstalter des Events.

Doch nicht nur der Hauptkampf verspricht Spannung. Die Fightcard ist gespickt mit weiteren Highlights: Simon Zachenhuber (27) aus Erding trifft im Super-Mittelgewicht auf den Weltranglisten-Vierten der WBO, Paulinus Ndjolonimu (37) aus Namibia. Das wird ein echter Härtetest für den deutschen Publikumsliebling und womöglich der heimliche Hauptkampf des Abends.

Olympiaheld Nelvie Tiafack (26), der im vergangenen Jahr als erster Deutscher im Superschwergewicht eine olympische Medaille gewinnen konnte, feiert sein Profidebüt. Er trifft auf den Polen Jakub Sosinski.

Weitere Kämpfe: Devrim Gökduman vs. James Chereji (10 Runden), Alex Okafor vs. Uesame Bozkurt (6 Runden) sowie Omarah Taylor, deren Gegnerin nach einer kurzfristigen Absage noch bekanntgegeben wird.

Begleitet wird der Abend von einem Showprogramm, das die rund 5.000 geplanten Zuschauer im SNP dome zusätzlich begeistern soll. Als Moderator führt der ehemalige RTL-Star Kai Ebel durch das Programm. Die Kämpfe werden live bei DAZN und BILD übertragen.