Sonntag, 20. Juli 2025
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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London Tagebuch Usyk vs. Dubois II – Das Wiegen

Es liegt schon etwas zurück, dass ich das letzte Mal Tagebuch geschrieben habe… Diesmal mache ich es anders – ich will auch nicht so viel schreiben…

Ich komme also gleich zu „DEM MOMENT“. Mein Moment des Tages.

Ich kann Euch gar nicht genau sagen, wann es genau war, ich glaube es war kurz bevor Daniel Dubois die Bühne nach dem Wiegen wieder verließ. Er schaute in meine Richtung, aber er schaute nicht zu mir, er schaute hinter mich. Und dann nickte er, als wollte er jemandem etwas sagen.

Ich glaube in dem ganzen Trubel hat das niemand mitbekommen, aber ich habe es gesehen – und ich drehte mich wirklich ruckartig um, weil ich wissen wollte, zu wem Daniel Dubois schaute…

Und hinter mir, nicht direkt hinter mir, aber hinter mir auf der Moderatorentribüne stand Lennox Lewis, der letzte britische Undisputed Champion im Schwergewicht, der in Daniel Dubois Richtung schaute und durch mein schnelles ruckartiges Umdrehen dann auch einen kurzen Moment zu mir.

Daniels Nicken galt Lennox Lewis, die beiden hatten Botschaften ausgetauscht.

Ich hatte nur Daniel gesehen und nicht Lennox Lewis im Zeitpunkt ihrer Kontaktaufnahme über die Distanz.

Was hatte das Nicken zu bedeuten? Vielleicht: Ich werde es Dir nachtun? Ich werde der nächste britische unumstrittene Weltmeister im Schwergewicht. Oder war es nur ein anerkennendes Nicken? Oder hatte Daniel zu sich selbst gesagt, da will ich hin.

Ich weiß es nicht – aber das war wirklich ein GANZ BESONDERER MOMENT.

Ich habe mir dann im Nachhinein Interviews von Lennox Lewis zu dem bevorstehenden Kampf angeschaut. In den Interviews, die ich gesehen habe, hat Lennox Lewis nicht gesagt, wer den Kampf aus seiner Sicht gewinnen wird. Ich glaube, er hat gesagt, dass wenn der Kampf über die Distanz gehen wird, dann wird Usyk ihn gewinnen, aber Daniel Dubois hätte definitiv seine Chance und es sei nicht der Daniel Dubois aus dem ersten Kampf. Diesmal sei es ein ganz anderer Daniel Dubois. Lewis sprach sehr anerkennend über ihn. Er dürfe die Tür zum Undisputed Thron nicht vorsichtig öffnen, sondern müsse sie mit aller Gewalt eintreten. Von den beiden sei er der körperlich stärkere, der natürliche Schwergewichtler. Er müsse mit allem, was er habe, auf Usyk einschlagen und Usyks Schwächen ausnutzen – und auch Usyk hätte Schwächen, Lewis nannte hier vor allem Körpertreffer.

Usyk ist wohl der Favorit, aber alles ist möglich…

Wen seht Ihr als Sieger?

Nach den Wettquoten liegt – laut ChatGPT – die Gewinnwahrscheinlichkeit für Usyk bei 75 – 80% und für Daniel Dubois bei 20 – 25%.

Einen Tag vor meinem Abflug nach London hatte ich erst realisiert, dass ich mich jetzt für die Einreise vorab – vergleichbar mit dem ESTA in den USA – elektronisch anmelden muss und die Genehmigung bis zu drei Tage dauern kann… was für ein Stress! Aber es hat alles dann doch gut funktioniert.

Auf dem Weg zum Wiegen, das im Boxpark nahe dem Wembleystadion stattgefunden hat, bin ich übrigens an einem Plakat vorbeigelaufen, mit dem der Mayor of London wirbt, und auf diesem ist ein Foto zu sehen, dass Jugendliche beim Boxtraining zeigt. Da sieht man, welchen großen Stellenwert der Boxsport in England einnimmt. Für Deutschland undenkbar.

Überraschend war für mich, dass die anwesenden Fans für Usyk wohl lauter waren als für Daniel Dubois, ihren einheimischen Kämpfer. Allerdings muss man sagen, dass auch wirklich viele Ukrainer beim Wiegen waren und Usyk hat mittlerweile so oft gegen Engländer und hier in England geboxt (und immer gewonnen), dass er für die englischen Fans kein Unbekannter mehr ist und von vielen wegen seiner überragenden technischen Fähigkeiten auch als Ausnahmetalent sehr geschätzt wird.

Beim Wiegen habe ich viele Bekannte gesehen – und bin tatsächlich auch von dem Cutman des georgischen Hoffnungsträgers und Bronzemedailliengewinners Lasha Guruli, der im Vorprogramm seinen zweiten Profikampf bestreitet, auf meine Instagram-Boxkunstseite angesprochen worden. Es ist beeindruckend, wie groß dieses Thema geworden ist. Die Seite ist mittlerweile weltweit bekannt.

Tatsächlich bin ich auch mit einem Original-Bild aus meiner Sammlung hier in London. Das Bild zeigt den ersten Kampf von Tyson Fury und Oleksandr Usyk, ist von dem bekannten Hall of Fame Künstler Richard T. Slone gemalt und wurde groß in der englischen Boxing News anlässlich des Kampfes gezeigt. Ich möchte das Bild von beiden Kämpfern signieren lassen. Hierbei wird mir Spencer Brown, der Manager von Tyson Fury, helfen: „We get it done, Ingo, no worries.“ Spencer Brown kenne ich gut. Er hält immer sein Wort. Tyson Fury soll heute signieren und – wenn alles funktioniert – Oleksandr Usyk morgen…

Spencer war übrigens in Begleitung von Agit Kabayel… der von ihm gemanagt wird – das habe ich dann natürlich auch gleich noch für ein gemeinsames Foto genutzt… das konnte ich mir doch nicht entgehen lassen – ein gemeinsames Foto mit dem nächsten deutschen Schwergewichtsweltmeister…

AGON in Madrid: Gholam mit TKO, López und Tahiri siegen nach Punkten

Starker Auftritt der AGON-Boxer bei der WBA European Convention in Spaniens Hauptstadt Madrid: Moussa Gholam, Arlen López und Bujar Tahiri konnten am Donnerstagabend ihre Kämpfe gewinnen und damit ein sportliches Ausrufezeichen auf internationalem Parkett setzen.

Moussa Gholam siegt vorzeitig in Runde 6 und ist jetzt #10 der Welt

Den spektakulärsten Abschluss lieferte Moussa Gholam (jetzt 24 Siege bei 15 KOs), eine Niederlage): Der Superfedergewichtler aus Marokko, der in Spanien lebt, verteidigte seinen WBA Continental Americas-Titel mit einem technischen Knockout in Runde 6. Nach mehreren schweren Treffern gegen Maximiliano Verón hatte der Ringrichter genug gesehen und brach den Kampf ab. Gholams Gegner war sichtlich angeschlagen. Es war ein dominanter Auftritt des AGON-Boxers, der mit seinem Tempo, seiner Präzision und Schlagkraft überzeugte und jetzt auf Platz #10 der unabhängigen Weltrangliste bei BoxRec steht.

Arlen López und Bujar Tahiri triumphieren mit Punktsiegen

Der kubanische Olympiasieger Arlen López (jetzt 5 Siege bei 2 KOs) zeigte in seinem fünften Profikampf eine ebenso reife wie abgeklärte Leistung. Gegen den erfahrenen Mexikaner Paúl Valenzuela Cuesta bestimmte López über zehn Runden das Geschehen und siegte einstimmig nach Punkten. Mit starker Beinarbeit, sauberer Defensive und konsequenten Kombinationen ließ er dem Gegner keine Chance. Auch er behält damit seinen WBA Continental Americas-Titel im Halbschwergewicht.

Bujar Tahiri (jetzt 20 Siege bei 9 KOs) bleibt ungeschlagen, auch wenn sein Sieg über Jonathan Wilson Sánchez im Mittelgewicht hart erkämpft war. In einem abwechslungsreichen Gefecht über ebenfalls zehn Runden arbeitete Tahiri häufig im Rückwärtsgang, wich geschickt aus, suchte aber auch immer wieder den Schlagabtausch. Am Ende reichte es zu einem knappen, aber verdienten Punktsieg. Für den Deutschen war es der bislang größte Erfolg seiner Karriere: Er sicherte sich den vakanten WBA Continental Gold-Titel.

AGON Sports feiert damit drei Siege in drei Kämpfen und zeigt einmal mehr, dass man auch international zu den ambitionierten Boxställen Europas gehört.

Text: AGON Sports

Das Manny Pacquiao-Comeback am Samstag in Las Vegas!

Gibt am Samstag sein Comeback: Manny Pacquiao gegen WBC-Weltmeister Mario Barrios.

Die Legende kehrt am Samstag mit 46 Jahren zurück und boxt um die WBC-WM. Die Undercard verspricht ein echtes Highlight.

Der Kampfsport bietet am Samstag einiges: Neben dem Undisputed-Kracher im Schwergewicht und UFC 318 steht auch das große Comeback von Manny Pacquiao (62–8–2) bevor. Die Legende bestreitet nach fast vier Jahren wieder einen Profikampf – und erhält dabei direkt die Chance, im Weltergewicht um den WBC-Weltmeistertitel gegen Titelträger Mario Barrios (29–2–1) zu kämpfen. Ein auf dem Papier durchaus schlagbarer Gegner, allerdings auch deutlich jünger und größer. Kann Pacquiao im MGM Grand in Las Vegas die Zeit zurückdrehen und noch einmal einen großen Sieg auf Weltklasseniveau erringen – oder wird es ein bitterer Abend für ihn?

Rückkehr zum einstigen Erfolgscoach Freddie Roach

Manny Pacquiao und Freddie Roach / Foto: Wilcard Gym

Um die Mission „erneute Weltmeisterschaft mit 46 Jahren“ meistern zu können, hat sich Pacquiao wieder mit Hall-of-Fame-Trainer Freddie Roach zusammengeschlossen. Die beiden bildeten über viele Jahre ein unverwechselbares Duo, das von Titel zu Titel eilte. Die Reunion dürfte bei vielen Boxfans nostalgische Gefühle wecken – zugleich bleibt ein mulmiges Gefühl in der Magengrube.

Pacquiao wird im Dezember 47 Jahre alt, hat seit fast vier Jahren keinen Pro-Kampf bestritten – und wirkte auch bei seinem letzten Kampf nicht mehr überzeugend. Die Niederlage gegen Yordenis Ugas war eindeutig; ein Rückzug nach 26 Jahren und 498 Profirunden erschien damals absolut nachvollziehbar – und wünschenswert. Nun also die Rolle rückwärts, was im Boxsport nur selten eine weise Entscheidung ist.

Die Vorzeichen stehen denkbar ungünstig – aber eines ist ebenso klar: Wenn es jemand mit 46 Jahren noch schaffen kann, Weltmeister im Weltergewicht zu werden, dann ist es Manny Pacquiao.

Direkte Titelchance bei der WBC ist fragwürdig

Auch wenn die Begeisterung vieler Boxfans über die erneute Titelchance für Manny Pacquiao groß ist, muss man die Ansetzung äußerst kritisch betrachten. Pacquiao war seit August 2021 nicht mehr im Profiboxen aktiv und hat seit Juli 2019 keinen Kampf mehr gewonnen. Entsprechend fehlt ihm jegliche sportliche Legitimation, um den WBC-Weltmeister direkt herausfordern zu dürfen. Für einen WM-Kampf ist in der Regel eine Platzierung in den Top 15 des WBC-Rankings erforderlich – eine Position, die sich Pacquiao in den letzten Jahren keinesfalls erarbeitet hat.

Zwar taucht Pacquiao nicht in der aktuellen Rangliste auf, dennoch kann er als ehemaliger WBC-Boxer der Dekade auf seinen „Champion Emeritus“-Status zurückgreifen. Dieser erlaubt es der WBC, ihn auch ohne aktuelle Platzierung für einen Titelkampf zuzulassen. Grundsätzlich lässt sich ein Sonderstatus aufgrund seiner beispiellosen Erfolge sportlich nachvollziehen – fairer und seriöser wäre es jedoch, wenn sich alle Athleten gleichermaßen über aktuelle Leistungen im Ranking für eine Titelchance qualifizieren müssten. Zumindest ein Sieg im Vorfeld des Comebacks wäre aus sportlicher Sicht das Mindeste gewesen – doch auch dieser blieb aus.

Barrios ist jünger und besitzt deutliche physische Vorteile

Auf der Gegenseite steht der amtierende Titelträger Mario Barrios, der 16 Jahre jünger ist und 17 Zentimeter Größenvorteil mitbringt. Zwar gilt Barrios gewichtsübergreifend als ein schlagbarer Weltmeister, doch für einen wesentlich kleineren, älteren Gegner ohne Ringpraxis wird dieses Duell ein absolutes Himmelfahrtskommando. In seinem letzten Kampf im November tat sich Barrios bei der Titelverteidigung gegen Abel Ramos (28–6–3) schwer und musste sich mit einem Unentschieden begnügen. Das war wenig überzeugend – doch im bevorstehenden Kampf sind die Vorzeichen völlig andere.

Wie sehr physische Vorteile ins Gewicht fallen können, zeigte sich bereits vor einem Jahr in Japan bei RIZIN, als Pacquiao in einem Showkampf gegen den Kickboxer Rukiya Anpo antrat. Anpo war zuvor durch ein virales Sparring mit UFC-Fighter Sean Strickland bekannt geworden. Im Kampf gegen Pacquiao dominierte der deutlich größere Japaner zeitweise nach Belieben und ließ den Philippiner im wahrsten Sinne des Wortes alt aussehen.

Man kann daher nur hoffen, dass sich die Legende gegen Barrios deutlich besser präsentiert. Doch eines scheint klar: Ein Sieg Pacquiaos unter diesen Umständen wäre eine kleine Sensation.

Bombastische Undercard in Las Vegas mit Fundora vs. Tszyu II

Fightposter: Manny Pacquiao vs. Mario Barrios.

Ein echtes Highlight verspricht indes die Undercard in Las Vegas zu werden. Zahlreiche hochkarätige Kämpfe stehen auf dem Programm und zeigen – im Vergleich zum eher dürftigen Event in Wembley – exemplarisch, wie eine adäquate PPV-Fightcard aussehen sollte.

Sebastian Fundora (22–1–1) #8 vs. Tim Tszyu (25–2) #10, Superweltergewicht:
Hierbei handelt es sich um ein Rematch, in dem Fundora seinen WBC-Titel verteidigt. Bereits im März des vergangenen Jahres standen sich beide Boxer gegenüber. In einer regelrechten Blutschlacht behielt Fundora nach Punkten die Oberhand. Kurz darauf verlor Tszyu zudem gegen Bakhram Murtazaliev, den Bezwinger von Jack Culcay – ein Rückschlag, der seinen Status in der Gewichtsklasse erheblich schwächte.

Nun startet Tszyu den nächsten Versuch, sich in die Weltspitze zurückzukämpfen – unter besseren Bedingungen, wie er hofft. Im ersten Duell erlitt er früh einen schweren Cut, der seine Sicht massiv beeinträchtigte. Viele forderten damals einen Abbruch. Ob er im Rematch gegen den 1,97 Meter großen Fundora tatsächlich besser abschneidet, bleibt abzuwarten. Die Buchmacher sehen ihn überraschend als Favoriten. Doch Fundora ist nicht nur lang, sondern auch brandgefährlich. Stilistisch verspricht der Kampf erneut viel Action.

Isaac Cruz (27–3–1) #29 vs. Angel Fierro (28–3–2) #87, Superleichtgewicht:
Auch dieser Kampf ist ein Rematch. Bereits im Februar trafen Cruz und Fierro aufeinander – mit einem knappen, aber einstimmigen Punktsieg für Cruz. Obwohl Cruz als Favorit galt, hatte er mehr Mühe als erwartet. Der Fight war intensiv und zählt zu den bisher besten Kämpfen des Jahres 2025. Das direkte Rückmatch ist daher logisch – es verspricht erneut Spannung und Spektakel. Kann Cruz diesmal souveräner gewinnen, oder gelingt Fierro im zweiten Anlauf das Upset?

Brandon Figueroa (25–2–1) #5 vs. Joet Gonzalez (27–4) #31, Federgewicht:
Auch der Opener der Maincard im Federgewicht verspricht einiges. Figueroa, einst im Superbantamgewicht als Weltklasse-Actionfighter gefeiert, tut sich seit dem Aufstieg ins Federgewicht schwer. Im Rückkampf gegen Stephen Fulton enttäuschte er und verlor klar.

Nun sucht Figueroa Wiedergutmachung gegen den grundsoliden Gonzalez – einen Mann, der dreimal um die Weltmeisterschaft kämpfte, aber jeweils nach Punkten unterlag. Ein Sieg über den renommierten Figueroa würde Gonzalez wieder ein großes Stück näher an einen weiteren WM-Kampf bringen – und ist alles andere als ausgeschlossen.

Die kostenlosen Prelims sind ebenfalls vielversprechend

Die kostenlosen Prelims zum Event.

Neben den vier Hauptkämpfen im PPV gibt es auch drei kostenlose Vorkämpfe, die ebenfalls vielversprechend erscheinen.

Gary Allen Russell Jr. (31–2) vs. Hugo Castaneda (15–2–1) #222, Superfedergewicht:
Der ehemalige WBC-Weltmeister Gary Russell Jr. kehrt nach dreieinhalb Jahren Pause in den Ring zurück und bestreitet sein Comeback gegen den Mexikaner Hugo Castaneda. Castaneda war einst WBO-Juniorenweltmeister, verlor jedoch seinen letzten Kampf im April vorzeitig. Insgesamt eine lösbare Aufgabe für Russell Jr. – dennoch bleibt nach so langer Abstinenz eine gewisse Ungewissheit.

David Picasso (31–0–1) #5 vs. Kyonosuke Kameda (15–4–2) #30, Superbantamgewicht:
Die Nummer 1 im WBC-Ranking, der ungeschlagene Mexikaner David Picasso, bekommt hier ebenfalls einen Platz auf der Bühne. Bisher absolvierte er fast seine gesamte Karriere in Mexiko, nun darf er sich auf einem größeren Event präsentieren. Er trifft auf den physisch starken Kyonosuke Kameda, der wiederum sein US-Debüt gibt. Picasso gilt als Favorit, doch das Aufeinandertreffen verspricht ein rassiges, unterhaltsames Duell zu werden.

Mark Magsayo (27–2) vs. Jorge Mata (21–2–2) #52, Superfedergewicht:
Auch der philippinische Ex-Weltmeister Mark Magsayo kehrt nach 1,5 Jahren Pause zurück. Zuletzt glänzte er bei einer kleineren Veranstaltung mit einem brachialen Knockout und demonstrierte eindrucksvoll seine Schlagkraft. Nun wartet ein bedeutender Gegner: der bislang ausschließlich in Mexiko aktive Jorge Mata, die Nummer 9 der WBO, der hier sein US-Debüt gibt. Magsayo ist derzeit auf Platz 3 der WBO gerankt – der Sieger dieser Begegnung könnte sich in direkte Nähe zu einem Weltmeisterschaftskampf bringen.

PPV-Offerte noch nicht im DACH-Raum verfügbar

In den USA wird das große Event exklusiv über Amazon Prime Video im Pay-per-View für 80 US-Dollar ausgestrahlt. Die Maincard beginnt um 2 Uhr (MESZ) Für den DACH-Raum ist Amazon jedoch nicht zuständig – dort fehlt bislang eine bestätigte Übertragungsmöglichkeit.

Ein möglicher Anbieter ist TrillerTV, der in der Vergangenheit regelmäßig PBC-PPVs angeboten hat. Doch auch am Donnerstagnachmittag war das Event dort noch nicht gelistet.

Die kostenlosen Prelims sind hingegen bereits ab 23:30 Uhr (MESZ) auf YouTube frei verfügbar.

Gelingt Daniel Dubois das Upset gegen Oleksandr Usyk?

Usyk und Dubois kämpfen am Samstag im Wembley Stadion

Am Samstag steigt der große Undisputed-Showdown im Schwergewicht – die Vorzeichen stehen im Rematch nun anders.

Die Spannung steigt: Am Samstag kommt es im Londoner Wembley-Stadion zum großen Undisputed-Kracher im Schwergewicht. Oleksandr Usyk (23–0) und Daniel Dubois (22–2) treten um sämtliche Titel an. Dabei kann sich Usyk erneut den einmaligen Undisputed-Titel in der Vier-Gürtel-Ära sichern, nachdem er im Mai des vergangenen Jahres Tyson Fury (34–2–1) entthront hatte.

Zwischenzeitlich wurde Usyk jedoch der IBF-Titel aberkannt, den nun Dubois hält – ebenjener Dubois, den Usyk im August 2023 im polnischen Breslau vorzeitig bezwungen hatte. Bedeutet das am Samstag folglich einen lockeren Sieg für die Nummer 1 des Schwergewichts? Wohl kaum, denn Dubois hat sich seit der Niederlage gegen Usyk stark verbessert und befindet sich in der Form seines Lebens.

Dubois befindet sich in der Form seines Lebens

Daniel Dubois.

Das Schöne am Sport ist, dass es immer wieder Phasen mit Höhen und Tiefen gibt. Mal läuft es über Jahre eher mäßig, dann erlebt man wenig später seinen zweiten Frühling und befindet sich in der Form seines Lebens. Letzteres durchlebt derzeit zweifellos Daniel Dubois, der sich sowohl körperlich als auch mental auf einem Höhepunkt befindet.

Nach der vorzeitigen Niederlage in Breslau gegen Usyk hat sich Dubois mit fulminanten Siegen in die absolute Weltspitze und zum IBF-Titel hochgearbeitet. Sein Resümee liest sich beeindruckend: Die vorzeitigen und spektakulären Siege über Jarrell Miller, Filip Hrgović und Anthony Joshua sprechen für sich. Dubois bewies Standfestigkeit, Abgeklärtheit und ausgeprägte Finisher-Qualitäten, die ihm derzeit den Status direkt hinter Usyk einbringen. Nun will der Brite am Samstag den finalen Schritt in Richtung Box-Olymp machen – und die ungeschlagene Nummer 1 der Gewichtsklasse entthronen.

Die Vorzeichen stehen günstiger für Dubois – Usyk bleibt dennoch der Favorit

Oleksandr Usyk bereitete sich im Sparring mit Peter Kadiru vor, der Dubois zu Amateurzeiten schon bezwang.

Die Wahrnehmung gegenüber Daniel Dubois hat sich in den vergangenen Monaten deutlich gewandelt. Er hat sich vom physisch starken Puncher zu einem interessanten Gesamtpaket entwickelt – und greift nun endgültig nach den Sternen. Diese veränderten Vorzeichen spiegeln sich auch in den Wettquoten wider: Während man im ersten Kampf für einen Dubois-Sieg noch eine Quote von bis zu 8,5 erhielt, liegt sie aktuell bei nur noch etwa 4. Ein Sieg von Dubois gilt damit als deutlich weniger unrealistisch und ist mittlerweile ein durchaus vorstellbares Szenario.

Trotzdem sollte Oleksandr Usyk weiterhin als Favorit betrachtet werden. Der ukrainische Ausnahmeboxer bezwang Dubois im ersten Aufeinandertreffen souverän – auch wenn es damals die kontroverse Tiefschlagszene gab. Nichtsdestotrotz gilt der Ukrainer als das Maß der Dinge im Schwergewicht und möchte in der finalen Phase seiner Karriere selbstverständlich nicht den Nimbus der Unbesiegbarkeit verlieren.

Dennoch ist Vorsicht geboten – denn eines ist klar: Dubois bringt enorme Schlagkraft und Selbstvertrauen mit. Usyk hingegen ist bereits 38,5 Jahre alt und dürfte tendenziell zunehmend abbauen. Das liegt auch daran, dass er als bewegliches Schwergewicht stark über Reflexe und Beinarbeit agiert – Attribute, die im höheren Alter schneller nachlassen als beispielsweise eine stabile Defensive oder rohe Schlagkraft. Aus diesem Grund gilt Usyk vom reinen Boxstil her als anfälliger für altersbedingten Leistungsabfall. Ob sich das bereits am Samstag im Wembley-Stadion bemerkbar macht, bleibt mit Spannung abzuwarten.

Enttäuschende Undercard mit Okolie vs. Lerena

Auf der Undercard von Usyk vs. Dubois ll treffen Okolie und Lerena aufeinander.

Selbstverständlich gehört zu jedem großen Kampf auch eine adäquate Undercard, die es zu verfolgen gilt. Der Hauptkampf kostet zahlreiche Millionen und drückte wohl das Budget für die Undercard – diese fällt in diesem Fall nämlich ziemlich überschaubar aus. Insbesondere im PPV-Kontext hätte man sich hier deutlich mehr gewünscht.

Lawrence Okolie (21–1) #8 vs. Kevin Lerena (31–3) #22, Schwergewicht:
Das Highlight der Undercard dürfte dieser Kampf werden. Sowohl Okolie als auch Lerena haben den Sprung aus dem Cruisergewicht über das Bridgergewicht ins Schwergewicht vollzogen. Okolie war mehrere Jahre WBO-Weltmeister im Cruisergewicht, Lerena hingegen IBO-Titelträger und stoppte unter anderem Firat Arslan in Deutschland durch den umstrittenen Handtuchwurf. Beide hielten zudem den WBC-Titel im Bridgergewicht: Okolie nach seinem Erfolg über Lukasz Rozanski im vergangenen Jahr in Polen, Lerena als dessen Nachfolger im Mai in Südafrika.

Nun treffen beide um den WBC-Silver-Titel aufeinander. Okolie gilt als wenig fanfreundlich mit einem sehr eigenwilligen Stil, der stark auf Clinch und Infight-Momente ausgelegt ist. Lerena hingegen wirkt kompakt und explosiv, muss als kleinerer Mann aber den Weg in die Distanz finden – was gegen Okolie schwierig werden dürfte. Entscheidend wird sein, wie gut Lerena mit den Clinch-Situationen umgeht und ob er im Nahkampf effektiv arbeiten kann. Andernfalls droht ihm ein langer Abend. Die Buchmacher sehen den Kampf relativ ausgeglichen, mit leichten Vorteilen für Okolie.

Daniel Lapin (11–0) #33 vs. Lewis Edmondson (11–0) #46, Halbschwergewicht:
Hier treffen zwei ungeschlagene Boxer aufeinander. Lapin ist Ukrainer und gehört zum Team Usyk. Es geht um einen WBA-Titel sowie um den prestigeträchtigen IBF-Intercontinental-Titel. Beide Athleten sind im IBF-Ranking gelistet – ein Sieg dürfte also einen deutlichen Sprung nach vorne bedeuten. Lapin gilt mit 1,98 m als außergewöhnlich groß für die Gewichtsklasse und ist als Rechtsausleger zudem schwer zu händeln.

Edmondson kommt aus England und bringt zwei starke Siege mit – unter anderem über den hoch eingeschätzten Dan Azeez um die englische Meisterschaft sowie den Commonwealth-Titel. Ein durchaus spannender Kampf zweier aufstrebender Boxer, die sich in Richtung Weltspitze vorkämpfen wollen. Für einen der beiden wird dieser Schritt am Samstag wohl gelingen.

Vladyslav Sirenko (22–0) #36 vs. Solomon Dacres (9–1) #129, Schwergewicht:
Ursprünglich sollte Sirenko gegen seinen Landsmann Andrii Novytskyi antreten, nun springt Dacres als Ersatz ein. Sirenko ist dem deutschen Publikum teilweise durch seine Auftritte bei Fächer-Sports-Veranstaltungen bekannt und boxte zuletzt regelmäßig auf kleineren Events in den USA – etwa bei CountryBox in Nashville. Nun steigt er von wenigen hundert Zuschauern auf eine Bühne vor fast 100.000 – ein beachtlicher Sprung.

Dacres ist ein Engländer mit guter Amateurvergangenheit. Bei den Profis wurde er zwar Englischer Meister, blieb aber bislang weitgehend blass. Vor allem der fehlende Punch ist auffällig, ebenso wie die Abwesenheit besonderer Fähigkeiten für die Weltspitze. Zuletzt wurde er auch prompt von David Adeleye gestoppt. Entsprechend geht Sirenko als Favorit in diesen Kampf, der eher die dritte Reihe des Schwergewichts repräsentiert.

DAZN überträgt den Kampfabend im PPV

Auch wenn die Undercard nicht allzu viel zu bieten hat, so wird der Hauptkampf umso spannender erwartet. Der Streamingdienst DAZN überträgt den gesamten Kampfabend exklusiv als kostenpflichtigen Pay-per-View zum Preis von 19,99 €. Der Beginn ist für 18:30 Uhr angesetzt. Eine zusätzliche Buchungsmöglichkeit über YouTube wird voraussichtlich nicht angeboten.

Ab 18:30 Uhr werden zudem die ersten Kämpfe der Prelims kostenlos zu sehen sein.

Gholam, López und Tahiri bereit für WBA-Titelkämpfe am Donnerstag

Offizielles Wiegen: Moussa Gholam vs. Maximiliano Verón

Einen Tag vor dem großen Kampfabend im Rahmen der WBA European Convention haben die drei AGON-Boxer Moussa Gholam, Arlen López und Bujar Tahiri heute beim offiziellen Wiegen in Madrid das Gewichtslimit ihrer Gewichtsklassen erfüllt. Alle Titelkämpfe sind damit offiziell bestätigt.

Offizielles Wiegen in Madrid: AGON-Trio bereit für Titelkämpfe

Moussa Gholam brachte für seinen Titelkampf im Superfedergewicht gegen den Argentinier Maximiliano Verón exakt 58,7 kg auf die Waage. Sein Gegner wog ebenfalls 58,7 kg. Gholam verteidigt morgen seinen WBA Continental Americas-Titel im Hauptkampf des Abends.

Offizielles Wiegen: Arlen Lopez (rechts) vs. Paúl Valenzuela Cuesta

Arlen López, der zweifache Olympiasieger aus Kuba, wog 78,3 kg für seinen Halbschwergewichtskampf gegen den Mexikaner Paúl Valenzuela Cuesta, der ebenfalls im Limit blieb. Auch hier steht der WBA Continental Americas-Titel auf dem Spiel.

Offizielles Wiegen: Bujar Tahiri vs. Jonathan Wilson Sánchez

Im Mittelgewicht steht Bujar Tahiri vor seiner ersten großen internationalen Titelchance. Der Deutsche wog 72,6 kg, sein Gegner Jonathan Wilson Sánchez kam auf glatt 72,0 kg. Beide kämpfen um den vakanten WBA Continental Gold-Titel.

 

Liveübertragung des WBA-Events mit AGON-Beteiligung bei SportiumTV

Die AGON-Boxer zeigten sich fokussiert und top vorbereitet. Alles ist angerichtet für einen hochklassigen Boxabend in Spaniens Hauptstadt. Der spanische Wettanbieter Sportium überträgt u.a. auf seinem Twitch-Kanal SportiumTV live im Stream.

Text: AGON Sports

Am Samstag: Rodriguez vs. Cafu – Etinosa Oliha mit Augenverletzung, Williams braucht neuen Gegner

Am kommenden Samstag kommt es in Texas zur Titelvereinigung zwischen Jesse “Bam” Rodriguez und Phumulele Cafu. AGON-Mittelgewicht Etinosa Oliha kann nicht wie geplant gegen Austin Williams antreten.

Augenbefund stoppt Etinosa Oliha – Austin Williams braucht neuen Gegner für IBF-Eliminator

Austin „Ammo“ Williams und AGON-Boxer Etinosa Oliha werden sich am Samstag nicht gegenüberstehen. Der mit Spannung erwartete IBF-Eliminator im Mittelgewicht wurde kurzfristig abgesagt. Grund ist ein medizinischer Befund beim Italiener Oliha, der beim obligatorischen Augen-Check durchgefallen ist.

Oliha (21-0, 9 KOs) sollte am Samstag sein US-Debüt auf der DAZN-Card im Ford Center at The Star in Frisco, Texas geben. Nach Informationen von BoxingScene wurde der 27-jährige Italiener jedoch vom Kampf ausgeschlossen. Laut interner Quellen wird nun fieberhaft ein Ersatzgegner für Williams (18-1, 12 KOs) gesucht. Im Gespräch ist unter anderem Ismael Villarreal (15-3, 11 KOs) aus der Bronx, doch bisher gibt es keine offizielle Bestätigung.

Boxen: Agon Fightnight, Wuppertal, 01.07.2023
IBO-Weltmeisterschaft: Etinosa Oliha (ITA) – Julio Alamos (CHI)
© Torsten Helmke

Die jetzt diagnostizierte Augenverletzung scheint jedoch nicht schwerwiegend zu sein: Oliha hat laut BoxingScene bereits mit der Behandlung begonnen und soll innerhalb weniger Wochen wieder einsatzfähig sein. Wann und ob der Eliminator neu angesetzt wird, ist derzeit noch unklar.

Williams bleibt auf Kurs – und hofft auf baldigen Titelkampf

Für den 28-jährigen Austin Williams bleibt der 15. Kampf unter der Matchroom-Flagge dennoch eine Chance zur Präsentation: Seit seiner einzigen Niederlage – einem vorzeitigen Aus gegen Hamzah Sheeraz im Juni 2024 in Riad – konnte sich der Amerikaner mit zwei Siegen in Folge zurückmelden. Zuletzt bezwang er am 15. März Patrice Volny nach Punkten.

Austin Williams vs. Patrice Volny
Austin „Ammo“ Williams setzte sich einstimmig gegen Patrice Volny durch / Foto: Melina Pizano/Matchroom

Ursprünglich hatte Matchroom Boxing die Purse Bid gegen AGON Sports & Events gewonnen, um den Kampf in die USA zu holen. Oliha, zuletzt fünfmal in Folge in Deutschland aktiv, sollte damit seine erste Auslandsprüfung bestehen. Daraus wird vorerst nichts.

Rodriguez vs. Cafu bleibt Hauptkampf der DAZN-Card

Trotz des Ausfalls bleibt das Event in Texas weitgehend unangetastet. Im Hauptkampf trifft der ungeschlagene WBC-Weltmeister und Lineal-Champion im Superfliegengewicht Jesse “Bam” Rodriguez (21-0, 14 KOs) auf WBO-Titelträger Phumulele Cafu (11-0-3, 8 KOs) in einem hochkarätigen Vereinigungskampf. Sollte Rodriguez gewinnen, wartet bereits der nächste Showdown: ein WM-Duell gegen WBA-Champion Fernando Martinez am 22. Mai in Riad.

Christina Hammer feiert Comeback mit Ahmet Öner und Mark Taffet

Foto: Torsten Helmke

Die Boxwelt darf sich auf ein spektakuläres Comeback freuen: Christina „Lady“ Hammer will nach über drei Jahren Pause zurück in den Ring kehren.

Im Frauenbox-Hype: Christina Hammer gibt Comeback

Eigentlich hatte die ehemalige Weltmeisterin im Mittel- und Supermittelgewicht ihre Karriere bereits beendet, doch nun startet sie mit neuem Elan und starken Partnern durch – zum perfekten Zeitpunkt, wo der Frauenboxsport einen absoluten Hype erlebt. An ihrer Seite stehen der erfahrene Promoter Ahmet Öner (Arena Box Promotions) und der US-amerikanische Medien- und Managementprofi Mark Taffet (Mark Taffet Media), der unter anderem auch Claressa Shields betreut, die Hammer ihre einzige Niederlage zufügte.

Christina Hammer (28-1-1, 13 KOs) war über Jahre eine der prägendsten Persönlichkeiten im deutschen Frauenboxen. Seit dem Gewinn ihres ersten Weltmeistertitels der WBO im Jahr 2010 konnte sie mehrere Titel vereinigen und sich als Championesse in zwei Gewichtsklassen etablieren. Ihr bislang größter Fight: der Vereinigungskampf gegen Claressa Shields 2019 – damals ein Meilenstein des modernen Frauenboxens und vermutlich „Door-Opener“ für alles, was folgte.

Nach ihrem letzten Fight 2022, den sie mit einem Punktsieg gegen Luiza Davydova erfolgreich gestalten konnte, meldet sich Hammer nun endgültig zurück. Ihr Ziel: ein weiterer WM-Titel, möglicherweise sogar in mehreren Gewichtsklassen. Das Comeback wird im Mittelgewicht stattfinden, ein Aufbaukampf ist in Planung und dann soll die Weltmeisterschaft anvisiert werden.

Ahmet Öner, der die Zusammenarbeit mit Hammer gemeinsam mit Mark Taffet organisiert, zeigt sich begeistert vom Projekt. „Ich war nie der größte Fan von Frauenboxen, aber Christina ist etwas Besonderes. Sie verkörpert echte Athletik, Stärke und Eleganz. Ich sehe in ihr Frauenpower pur und sie passt genau in die neue Ära des Frauenboxens, die von Stars wie Shields, Marshall, Taylor oder Serrano geprägt wird. Diese Frauen boxen zum Teil sogar besser als Männer.“, so Öner gegenüber BOXEN1.

 

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Der weltweit bestens vernetzte Promoter verweist in diesem Zusammenhang auch auf die gesellschaftliche Entwicklung: „Die Zeiten haben sich geändert. Frauen übernehmen Verantwortung und zeigen Stärke, auch im Ring. Christina ist ein Aushängeschild dafür.“

Dass Hammer überhaupt wieder in den Ring steigt, ist auch dem Einfluss von Jake Paul und dem gestiegenen medialen Interesse am Frauenboxen zu verdanken: „Jake Paul hat mit seinen Shows und dem Netflix-Deal noch mal einen richtigen Boost gegeben“, so Öner. „Der Frauenboxsport ist heute wirtschaftlich attraktiv und medial relevant. Davon profitiert jetzt auch Christina.“

Christina Hammer und Ahmet Öner / Foto: privat

Ein genaues Datum für das Comeback steht noch nicht fest.

Mittelgewicht: WBO ordnet Eliminator zwischen Denzel Bentley und Endry Saavedra an

Nach wochenlangen Spekulationen um die nächste Titelverteidigung von WBO/IBF-Weltmeister Janibek Alimkhanuly hat die WBO nun Klarheit geschaffen.

Bentley vs. Saavedra: Sieger wird Pflichtherausforderer von Janibek Alimkhanuly

Denzel Bentley und Endry Saavedra sollen in einem finalen Ausscheidungskampf den nächsten WBO-Pflichtherausforderer im Mittelgewicht ermitteln. Beide Lager haben nun 20 Tage Zeit, um sich über die Bedingungen zu einigen. Sollte keine Einigung erzielt werden, wird eine Purse Bid angesetzt.

Der 34-jährige Venezolaner Endry Saavedra (17-1-1, 14 KOs) kämpft sich seit 2022 zurück an die Weltspitze. Damals verlor er klar nach Punkten gegen Etoundi Michel William aus Brasilien. Seitdem ist Saavedra ungeschlagen und konnte sich mit fünf Siegen in Serie, darunter zuletzt ein TKO-Sieg in Runde 8 gegen Mikkel Nielsen am 6. April, wieder in die Spitzengruppe des Rankings vorkämpfen.

Saavedra, der von No Limit Promotions (Matt Rose) promotet wird, gewann mit dem Erfolg gegen Nielsen den WBO International Title und damit einen Gürtel, den zuvor Bentley gehalten hatte. Dieser Sieg verschaffte ihm eine vorteilhafte Platzierung beim Weltverband WBO, bei dem auch der deutsche AGON-Boxer und Ex-IBF-Weltmeister Vincenzo Gualtieri gerankt ist (aktuell #3).

Bentley auf der Jagd nach zweiter WM-Chance

Denzel Bentley (21-3-1, 17 KOs) zeigte im November 2022 in seinem ersten WM-Kampf gegen Janibek Alimkhanuly eine starke Leistung, musste sich aber nach Punkten geschlagen geben. Seitdem schwankten seine Auftritte zwischen stark und enttäuschend. Zuletzt sicherte er sich jedoch im Dezember 2024 einen Punktsieg über Ex-British-Champion Brad Pauls und holte damit sowohl den britischen Titel zurück als auch den vakanten EBU-Gürtel, den Hamzah Sheeraz zuvor niedergelegt hatte.

Bentley hat diesen EBU-Titel inzwischen wieder abgelegt. Die EBU hat daher Kieron Conway gegen EBU-Silber-Champion Diego Natchoo (31-3-5, 10 KOs) als neuen Titelkampf angesetzt. Der Franzose Natchoo verteidigte seinen Titel zuletzt am 28. Mai durch Disqualifikation in Runde 11 gegen Giovanni Rossetti.

WBO/IBF-Weltmeister Janibek Alimkhanuly (15-0, 10 KOs) selbst hat zuletzt verstärkt öffentlich den Wunsch nach einem Vereinigungskampf mit WBC-Champion Carlos Adames (24-1-1, 18 KOs) geäußert. Ob dieser Kampf zustande kommt, bleibt jedoch offen.

Bentley zeigte sich zuletzt frustriert über die lange Wartezeit auf neue Informationen. Queensberry-Promoter Frank Warren bestätigte nun, dass man Druck auf die WBO ausgeübt habe, was offenbar Wirkung zeigte. Der WBO-Vorsitzende Luis Batista Salas verschickte nun offiziell die Anordnung zum Eliminator.

Purse Bid gecancelt: Badou Jack und Noel Mikaelian einigen sich

Der Rückkampf zwischen WBC-Cruisergewichts-Weltmeister Badou Jack und dem früheren Titelträger Noel Mikaelian ist unter Dach und Fach.

Kontroverse Entscheidung im ersten Duell – Rückkampf nun perfekt!

Wie WBC-Präsident Mauricio Sulaiman am Montag bestätigte, haben sich beide Lager auf eine Neuauflage des Duells geeinigt, womit die für Dienstag angesetzte Purse Bid entfällt.„Der WBC wurde darüber informiert, dass eine Einigung für den Rückkampf zwischen Badou Jack und Noel Mikaelian erzielt wurde“, erklärte Sulaiman. „Die angesetzte Purse Bid ist damit hinfällig.“

Der erste Kampf fand am 3. Mai 2025 im Rahmen der Undercard von Canelo Alvarez vs. William Scull in Riad statt. Jack (29-3-3, 17 KOs) setzte sich in einem hart umkämpften Gefecht durch eine umstrittene Mehrheitsentscheidung durch. Während ein Punktrichter ein Unentschieden sah, werteten die beiden anderen den Kampf knapp mit 115-113 für den mittlerweile 41-jährigen Schweden.

Der Sieg war Jacks siebter Erfolg in Serie. Seit seinem Wechsel ins Cruisergewicht ist der ehemalige WBC-Supermittelgewichts-Champion ungeschlagen. Noel Mikaelian (27-3, 12 KOs) hatte den ersten Kampf kurzfristig angenommen, nachdem der ursprünglich geplante Gegner Ryan Rozicki verletzungsbedingt absagen musste. Mikaelian war zu diesem Zeitpunkt über ein halbes Jahr inaktiv gewesen, hatte jedoch im November 2023 durch einen KO-Sieg in Runde 3 über Ilunga Makabu den vakanten WBC-Titel gewonnen.

Aufgrund langwieriger Auseinandersetzungen mit seinem Promoter Don King war Mikaelian vom WBC zeitweise zum „Champion in Recess“ erklärt worden. Der Rückkampf gegen Jack bietet ihm nun die Chance, seinen Titel im Ring zurückzuerobern. Ein Datum und Austragungsort für das Rematch wurden noch nicht offiziell bekanntgegeben. Eine Rückkehr nach Saudi-Arabien gilt jedoch als wahrscheinlich.

Gloves Off: Pacquiao vs. Barrios (Video)

Am 19. Juli steigt eine echte Ikone wieder in den Ring und kämpft erneut um einen Weltmeister-Titel. Der Champion in acht Divisionen, Manny Pacquiao, trifft auf Mario Barrios, einen kampfhungrigen, schlagkräftigen Herausforderer mit der Jugend auf seiner Seite und einem Gürtel des WBC um die Hüften. Für Barrios ist es die Chance seines Lebens. Für Pacquiao ist es die Chance, sich zu beweisen und die Welt erneut zu überraschen.