Noch zwei Wochen: Canelo vs. Kovalev – Der Countdown läuft!

Am 2. November steigt im MGM-Grand-Hotel in Las Vegas (Nevada, USA) das nächste große Highlight! Saul „Canelo“ Alvarez steigt gleich zwei Gewichtsklassen auf, um im Halbschwergewicht WBO-Champion Sergey Kovalev vom Thron zu stoßen. BOXEN1 wirft einen näheren Blick auf die Sieges-Chancen beider Protagonisten!

Kovalev: „Habe mehr zu verlieren, als Canelo!“

Dass Saul „Canelo“ Alvarez einer der aktuell größten Boxstars im internationalen Boxgeschaft ist, müssen selbst seine größten Kritiker anerkennen. Seinen Platz in der Top Five im „Pound For Pound“-Ranking hat der 29-jährige Mexikaner ebenso sicher. Jedoch scheinen dem rothaarigen Ausnahmeboxer, der bislang in drei verschiedenen Gewichtsklassen zu WM-Ehren kam, die bisher erreichten Erfolge noch nicht auszureichen.

Saul „Canelo“ Alvarez gilt in Mexiko als eine der größten Sportler-Persönlichkeiten des Landes.

In zwei Wochen winkt der nächste WM-Titel in einer bisher „unentdeckten“ Gewichtsklasse, wenn Canelo den sieben Jahre älteren Sergey Kovalev um dessen WBO-Krone im dritthöchsten Limit des Boxsports herausfordert. Sollte Canelo Alvarez gewinnen, wäre es die vierte Gewichtsklasse, in der er sich als Weltmeister feiern lassen dürfte.

Bis vor wenigen Monaten noch, schrie die Boxwelt nach einem dritten Gefecht mit Gennady Golovkin. Nachdem sich die beiden Dauer-Rivalen beim ersten Aufeinandertreffen noch in einem Unentschieden trennten, löste Canelo im Rematch den bis dahin ungeschlagenen Golovkin als Mittelgewichts-Weltmeister ab.

Canelo Alvarez (rechts) setzte sich im Rückkampf gegen Gennady „GGG“ Golovkin nach Punkten erfolgreich durch.

Als Golovkin vor zwei Wochen nur mühesam und umstritten nach Punkten gegen Sergiy Derevyanchenko zum erneuten WM-Triumph kam, scheint ein baldiges Zustandekommen jener „Canelo vs. Triple G“- Trilogie eher unwahrscheinlich. „Golovkin ist keine Herausforderung mehr für mich!“, sagte Canelo Alvarez vergangene Woche gegenüber Journalisten.

Sergey Kovalev hingegen stellt eine Herausforderung dar – zweifellos! In punkto Offentlichkeits-Wahrnehmung hat Saul Alvarez jedoch die Vorteile auf seiner Seite. Ein Großteil des Publikums wird wohl eher dem wesentlich kleineren Canelo die Daumen drücken. Wie auch schon im biblischen Beispiel „David gegen Goliath“ beschrieben, liegen die Sympathien eher beim Reichweiten-Benachteiligten.

Dass Canelo auch größere Widersacher problemlos in die Schranken weisen kann, hatte er schon im Kampf gegen Rocky Fielding bewiesen, den er im Dezember 2018 bereits in der dritten Runde stoppte. Allerdings verfügt Sergey Kovalev über eine weitaus größere boxerische Klasse, als etwa der technisch limitierte Fielding. Darüber hinaus ist Kovalev ein gestandener Halbschwergewichtler, der einige namhafte Boxer – aus der absoluten Elite – ziemlich alt aussehen ließ.

Sergey Kovalev (rechts) bei seinem Ko-Sieg über Anthony Yarde.

Kovalev, der nach seinen Niederlagen gegen Andre Ward und Eleider Alvarez immer wieder den Weg zur Weltspitze zurückfand, verteidigte seinen WBO-Titel zuletzt gegen den Briten Anthony Yarde und gewann durch KO im elften Durchgang. Trotz des finanziell lukrativen Aufeinandertreffens mit Canelo Alvarez, ist sich der in die Jahre gekommene Russe über die Risiken einer möglichen Niederlage durchaus bewusst, wie „The Krusher“ jüngst in einem Interview äußerte.

Sergey Kovalev: „Ich habe mehr zu verlieren, als Canelo. Wenn ich gewinne, werden viele Leute sagen ,Oh, er hat gegen einen Mittelgewichtler gewonnen‘, aber das ist mir egal! Canelo ist ein absoluter Superstar und gilt bei vielen Experten als Favorit. Aber ich habe eine hervorragende Vorbereitung hinter mir und will mit einem überzeugenden Sieg beweisen, dass ich zurecht ganz oben dazugehöre!“

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