Erst hatte der Franzose Doudou Ngumbu kein Glück – und dann kam auch noch Pech hinzu. Für Oleksandr Gvozdyk war dies die erste Titelverteidigung seines im Dezember gewonnenen WBC-Titels im Halbschwergewicht.
Nicht mehr als eine Geduldsprobe
Es waren mit Sicherheit keine einfachen Monate für den ukrainischen Neu-Weltmeister Oleksandr Gvozdyk (17-0-0, 14 KOs). Im Dezember sicherte er sich in Kanada den Titel nach Version der WBC, als er den langjährigen Champion Adonis Stevenson im elften Durchgang stoppte. Die Freude über diesen Erfolg währte jedoch nicht lange, so erlitt Stevenson in dem Kampf schwere Kopfverletzungen und musste sogar für eine Weile ins künstliche Koma versetzt werden. Dementsprechend stand für den „Kampf danach“ die Frage im Raum, wie Gvozdyk mit diesen Erlebnissen klarkommen würde und ob er nicht ein wenig gehemmt daherkäme.
Vielleicht zu seinem Glück bekam es der Bronzegewinner der Olympischen Spiele 2012 mit einem nicht allzu gefährlichen Herausforderer zu tun. Doudou Ngumbu (38-9-0, 14 KOs) hatte bislang die meisten seiner größeren Kämpfe verloren und so trat er auch am Samstagabend in der 2300 Arena von Philadelphia auf. Der 8 cm kleinere Franzose beschränkte sich vornehmlich auf die Defensive und ließ lediglich hin und wieder einen Konter ab. Gvozdyk kotrollierte das Geschehen jederzeit aus der langen Distanz.
So plätscherte der Kampf so ein wenig vor sich hin, Action Fehlanzeige. Manch Zyniker wird deshalb insgeheim froh darüber gewesen sein, dass sich die Angelegenheit quasi von selbst regelte. Im fünften Durchgang ging Ngumbu nach einen Schlag zum Körper zu Boden – allerdings nicht deswegen, sondern weil er sich in der Rückwärtsbewegung die rechte Wade verletzte. Die angeschlagenen Muskeln machten dem 37-jährigen einen Strich durch die Rechnung und er musste aufgeben.
Für Gvozdyk war dies nicht mehr als eine bessere Sparringseinheit. Vielleicht half ihm diese aber dabei, wieder nach vorne zu gucken und sich auf den Boxsport zu konzentrieren. Als Nächstes könnte es für ihn gegen den an Nr. 1 gerankten US-Amerikaner Marcus Browne gehen. Mit Sicherheit würde dieser eine größere Gefahr ausstrahlen als Ngumbu.