Der Hamburger Olympionike Ammar Riad Abduljabbar ist nach fast sechsmonatiger Abstinenz aufgrund privater Pause und darauf folgendem Aufbautraining wieder zurück im Boxring.
Bei der 67. Auflage des ungarischen Traditionsturniers, dem Bocskai Memorial, gewann er im Schwergewicht (-92 kg) die Bronzemedaille und bewies, dass im Seilquadrat wieder mit ihm zu rechnen ist. Bereits ab kommendem Montag folgt in Sofia die nächste Bewährungsprobe.
Im Rahmen des Bocskai Memorial Turniers sammelten die Boxerinnen und Boxer des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV) zum ersten Mal im neuen Jahr wieder internationale Wettkampfluft. An dem traditionellen Turnier nahmen 279 Boxerinnen und Boxer aus 26 Nationen teil.
Für den Hansestädter vom SV Polizei, der mittlerweile am Stützpunkt in Berlin bei Ralf Dickert trainiert, war nach einstimmigen Siegen gegen Daniel Baracsi (Ungarn) und Darius Voisnarovic (Litauen) erst im Halbfinale gegen den starken Engländer Patrick Brown Endstation. „Es war ein guter Start, auch wenn ich im ersten Kampf etwas aufgeregt war. Der Plan für das Turnier in Ungarn war, wieder in den Rhythmus zu kommen und mich technisch weiterzuentwickeln“, so Riad.
Die Kämpfe in Ungarn sollen allerdings erst der Anfang für Riad gewesen sein, dessen Ziel eine erneute Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris ist. Dem Wettbewerb gingen zwei Trainingslager des deutschen Kaders auf Fuerteventura (Spanien) und später in der Sportschule Kienbaum (Brandenburg) voraus. Seit Anfang des Jahres befindet sich der Norddeutsche wieder in der geregelten Vorbereitung, das umfasst eine geregelte Ernährung genauso wie ausreichend Schlaf: „Ich habe im Training hart daran gearbeitet, disziplinierter und mit Köpfchen zu boxen – früher war ich teils zu wild. Im Kraft- und Ausdauerbereich habe ich nun die Basis gelegt, jetzt gilt es weiter täglich an der Technik zu feilen. Das hat bereits gut geklappt.“
Der Deutsche Boxsport-Verband wird – anders als früher – die kommenden internationalen Turniere als Entscheidungsgrundlage dafür nehmen, wer die Chance erhält, sich bei den European Games im polnischen Krakau Ende Juni für die Olympischen Spiele in Paris 2024 zu qualifizieren.
Auch deshalb möchte Riad in den kommenden Wochen an die guten Leistungen des Saisonstarts anknüpfen. Die nächste Reifeprüfung folgt bereits ab kommendem Montag, wenn in Sofia beim 74. Strandja Turnier die Fäuste fliegen und sich erneut die internationale Klasse versammelt. „Für mich gilt zuerst die Leistung, danach kommt das Ergebnis. Ich möchte das umsetzen, an dem wir zurzeit täglich im Training arbeiten. Ziel ist es, zu den European Games in Topform zu sein“, blickt der 27-jährige HABV-Athlet voraus.
Pressemitteilung: Johann Reinhardt Pressewart HABV
