Nach Skandalurteil „Taylor vs. Catterall“: Britischer Boxverband startet Ermittlungen!

Herausforderer Jack Catterall (links) setzte gegen Superleichtgewichts-Champion Josh Taylor (rechts) die deutlich klareren Treffer. Dennoch reichte es nicht zum Sieg!

Skandalurteil in Glasgow: Auch anderthalb Wochen nach dem WM-Kampf im Superleichtgewicht zwischen Josh Taylor und Jack Catterall reißen die Diskussionen nicht ab!

WBO wollte Punktrichter vor Einsatz verhindern – Britischer Boxverband „BBBoC“ untersucht Urteil!

Unter den britischen Boxfans und Fachkennern hat es selten derart heftige Reaktionen nach einem Punkturteil gegeben, wie seit dem 26. Februar! An jenem Abend verteidigte Superleichtgewichts-Weltmeister Josh Taylor seine vier WM-Gürtel (WBC, WBA, WBO, IBF) gegen Herausforderer Jack Catterall.

Titelverteidiger Taylor, der im heimischen Glasgow (Schottland) eigentlich eine überzeugende Vorstellung liefern wollte, sah nach zwölf vollendeten Runden aus wie der Verlierer: Eine Cut-Verletzung am arg zugeschwollenen linken Auge musste Josh Taylor genauso verschmerzen, wie einen Niederschlag im achten Durchgang.

Jack Catterall (rechts) glaubte nach dem Schlussgong fest an den Punktsieg.

Der bis dahin ungeschlagene Herausforderer, Jack Catterall, hatte laut Schlagstatistik die Mehrzahl der Treffer klar auf seiner Seite. Dennoch reichte es beim Kampfgericht nicht zum verdienten Titelgewinn. Zwei Punktrichter sahen den 31-jährigen Josh Taylor als Sieger (114-111, 113-112), während nur ein Offizieller den drei Jahre jüngeren Catterall vorne hatte (113-112).

Mit jenem fragwürdigen Ergebnis darf sich Taylor weiterhin als Besitzer aller vier WM-Titel feiern lassen. Doch das Urteil löste nach der Verkündung derart Empörung sowie Unverständnis aus, dass selbst Boxstars wie Tyson Fury oder Carl Frampton Stellung bezogen und von einem Skandal sprachen. Ex-Weltmeister Johnny Nelson bezeichnete das Resultat sogar als „Schande“.

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„Corpus Delicti“: Die offiziellen Scorecards!

Inzwischen hat sich der britische Boxverband BBBoC (British Boxing Board of Control) eingeschaltet und Ermittlungen aufgenommen. „Wir sind dabei, den Fall zu prüfen. In den nächsten Wochen werden wir die gewonnenen Erkenntnisse auswerten.“, sagte nun der BBBoC-Verantwortliche Robert Smith gegenüber „Sky Sports“.

Besonders interessant ist vor allem die Tatsache, dass die WBO (World Boxing Organization) im Vorfeld des WM-Kampfes die Besetzung von zwei Punktrichtern verhindern wollte. Dies berichtete jüngst „Boxingscene.com“. Merkwürdigerweise bezogen sich die Bedenken seitens der WBO genau auf die beiden Punktrichter, die letztlich für Josh Taylor werteten!

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