Am vergangenen Wochenende besiegte Teofimo Lopez seinen kanadischen Herausforderer Steve Claggett und verteidigte seinen WBO-Titel im Superleichtgewicht.
„The Takeover“ Lopez will „Pitbull“ Cruz vor die Fäuste bekommen
Wie bereits im Vorfeld durch Lopez selbst angekündigt, erwies sich Claggett als tougher Gegner, der dem Weltmeister aus New York einiges entgegenzusetzen versuchte. Zwar siegte Lopez haushoch über die Punkte, doch musste er auch einige Treffer nehmen, wie man an seinen geschwollenen Augen gut erkennen konnte. Ein von einigen Experten erwartetes vorzeitiges Finish blieb zudem aus, doch die Dominanz von „The Takeover“ war spürbar.
Nach dem Kampf sagte er: „Ich wusste, gegen welche Art von Kämpfer ich antrete. Er ist ein Triathlon-Athlet. Seine Kondition war tadellos. Er hat noch nie 12 Runden geboxt, also wussten wir, dass wir ihn bremsen mussten. Und ich mit meinem Asthma, ich bin dankbar. Ich mag harte Kämpfe. Harte Kämpfe holen das Beste aus mir heraus. Es ist mir egal, wie mein Gesicht aussieht. Scheiß drauf. Es ist ein Kampf. Ich bin 26 Jahre alt. Ich lerne immer noch dazu, und das gefällt mir. Es ist mir egal, wie ich aussehe. Solange ich am Ende die Hand heben kann. Ich habe das sehr gebraucht.“
Im anschließenden Post-Fight Interview mit den anwesenden Medienvertretern machte Lopez außerdem klar, dass der größere Aufgaben will, um noch bessere Kämpfe zu liefern. Dabei nahm er neben Terence Crawford, der nicht in seiner Gewichtsklasse boxt und bei dem ein Catchweight-Kampf eher wenig Sinn machen würde, einen Namen in den Mund: Isaac Cruz. Der 26-jährige Mexikaner mit dem Kampfnamen „Pitbull“ (dem er alle Ehre macht), ist seit seinem TKO-Sieg über Rolando „Rolly“ Romero im März amtierender WBA-Weltmeister im Superleichtgewicht.
Lopez zu einer vermeintlichen Titel-Vereinigung gegen Isaac Cruz: „Verdammt ja, ich bin bereit für Cruz. Ich hab da Lust drauf. Jetzt weiß ich noch besser, wie man gegen solche Kämpfer vorgeht. Niemand wird wie Steve Claggett kämpfen. Es gibt nur einen Kämpfer, der ein bisschen wie er kämpfen wird, der ist kleiner – und das ist Pitbull Cruz. Ansonsten kämpft kein anderer Boxer auf diese Weise.“
Vereinigungskampf Lopez vs. Cruz: Scheitert eine Realisierung an zu wenig Interesse der Fans?
Doch ob ein Vereinigungskampf zwischen den beiden Superleichtgewichten tatsächlich zustande kommen könnte, muss zum jetzigen Zeitpunkt noch angezweifelt werden. Das Problem bei diesem Kampf wäre, dass beide bei unterschiedlichen Promotern unter Vertrag stehen und demnach (Amazon) Prime Video (PBC, Isaac Cruz) und ESPN (Top Rank, Teofimo Lopez) den Kampf übertragen möchten. Eine Doppelübertragung, an der beide Sender beteiligt wären, könnte sich finanziell nicht lohnen, da ein Fight zwischen Lopez und Cruz womöglich zu wenige PPV-Tickets generieren würde.
„Pitbull“ Cruz verteidigt seinen WBA-Titel zunächst einmal am 3. August im BMO-Stadion in Los Angeles gegen Jose „Rayo“ Valenzuela. Sofern Cruz siegreich ist, wird man sehen, welche Optionen sich dann ergeben.