Haben denn alle TopTen Schwergewichtler Angst vor Filip Hrgović?
Langsam wird die unendliche Geschichte, nach der Suche eines Gegners für den finalen IBF-Eliminator für Filip Hrgović, peinlich. Nach der Absage von
- 1. Michael Hunter, zog sich nach dem Börsengebot von Hearns aus dem Kampf zurück.
- 2. Luis Ortiz lehnte unter Berufung auf eine Verletzung ab.
- 3. Joseph Parker lehnte ab und argumentierte im Grunde, dass es für diesen Kampf zu wenig Börse gebe.
- 4. Anthony Joshua hat einen anstehenden Rückkampf-Vertrag mit Champion Oleksandr Usyk.
- 5. Tony Yoka akzeptierte, aber ein Vertragsstreit mit Martin Bakole zwang ihn dann zur Absage.
- 6. Joe Joyce ist verletzt.
- 7. Agit Kabayel hat einen bereits bestehenden Vertrag, um gegen Marco Huck um den EBU-Gürtel anzutreten.
- 8. Murat Gassievs Team möchte vor einem Kampf noch einige Tuneups.
- 9. Andy Ruiz Jr. ist angeblich auch verletzt.
bedeutet dies, dass damit fast die gesamte IBF-Weltrangliste einen finalen Eliminator-Fight gegen den in 14 Kämpfen unbesiegten Kroaten Filip Hrgović nicht annehmen wollten oder konnten.
Viele Boxfans erinnern sich sicherlich daran, dass die Boxexperten schon teils die Nase rümpften wegen beiden letzten Hrgovic Gegnern Marko Radonjić, der zwar mit einem ungeschlagenem Rekord vom 22-0-0, 22 KO-Siege gegen Hrgovic antrat und den letzten Hrgovic-Gegner, den Deutschen Emir Ahmatovic, der ebenfalls mit einem Rekord von 10-0-0, 7 KO-Siege unbesiegt war, als er gegen Hrgovic in den Ring stieg und dass Kalle Sauerland, der für Hrgovic verantwortlich ist darauf sagte, dass er einfach keinen Gegner aus der TopTen-Liste der vier großen Boxverbände finden würde, die gegen den Kroaten antreten würden. Sauerland sagte damals schon: „Wir sind die gesamten Ranglisten durchgegangen und kein Gegner war daran interessiert gegen Filip zu boxen.“ Viele der Experten wollten dies nicht glauben und belächelten Sauerland ob dieser Aussage. Doch das Szenario der IBF-Sanktionsbehörde bestätigte nun diese Aussage von Kalle Sauerland und machte dessen Aussage im Nachhinein glaubwürdig.
Es sollte doch das Ziel eines jeden Boxers sein, erst einmal in die Weltrangliste aufgenommen zu werden und dann in dieser immer mehr nach oben zu rücken, um letztlich die Chance auf einen WM-Kampf zu bekommen. Wie kann man dann als Ranglisten-Boxer einen finalen Eliminator-Kampf ablehnen, der im Falle eines Sieges diesen Boxer direkt zum offiziellen Herausforderer des amtierenden Weltmeisters macht?
Einige die Boxer, wie z.B. Joseph Parker, sagte als Grund seiner Ablehnung, die Börse sei zu niedrig für einen solchen Kampf. Eddie Hearn hatte als Allein-Bieter im Falle Michael Hunter schon einmal ein Versteigerungsgebot von 606.000 Dollar für diesen Kampf geboten. Diese Börse würde 50:50 geteilt, aber das war Hunter dann zu wenig. Hunter wurde daraufhin aus der IBF Weltrangliste entfernt. Es müsste doch einfach so ziemlich egal sein wie hoch die Börse für diesen Kampf ist, denn für den Boxer der diesen Eliminator gewinnt, wartet zu 100% ein WM-Kampf, bei dem es dann für einen offiziellen Herausforderer sicher so um die 10 Millionen Dollar zu verdienen gibt. Deshalb kann es eigentlich wirklich nur Angst sein, gegen Hrgovic zu verlieren. Das gleiche Argument brachte übrigens auch der Neuseeländer und Ex-Weltmeister Joseph Parker, den Hrgovic als Amateur schon einmal besiegt hatte.
Eigentlich müsste die IBF alle Boxer die ein Kampfangebot gegen Hrgovic im finalen Eliminator zu kämpfen ablehnen, sofort aus ihrer Rangliste schmeißen. Für einen Kampf Andy Ruiz jr. vs Filip Hrgovic hätte es bei einer Versteigerung sicher mehr als 5 Millionen Dollar gegeben. Aber es ist wahrscheinlich auch bei Ruiz jr. die Angst diesen Kampf gegen den wirklich starken Kroaten zu verlieren und sich dann wieder hinten anstellen zu müssen.
Nun wie geht es weiter? Die IBF muss nun weiter suchen. Der Nächste in der Rangliste auf Platz 10 Charles Martin kommt nicht in Frage, weil er gerade aus einer Niederlage gegen Luis Ortiz kommt. Die Nr. 11 ist der IBF Rankings ist der Australier Demsey McKean (20-0-0, 13 KO-Siege), der aber auch schon auf der Fightcard einer Veranstaltung am 27. Februar steht, wo er gegen den zweitklassigen Argentinier Ariel Esteban Bracamonte (Nr. 150 bei Boxrec) antreten soll.
Auf Platz 12. der IBF Rangliste stehet dann allerdings der bisher ebenfalls unbesiegte Chinese Zhilei Zhang (23-0-1, 18 KO-Siege), der schon vor Monaten lauthals verkündet hat, dass er sofort bereit wäre gegen Filip Hrgovic anzutreten. Es ist anzunehmen, dass sowohl der Australier Demsey McKean und auch der Chinese Zhilei Zhang eine Einladung von der IBF bekommen werde. Bleibt alleine die Hoffnung, dass einer der Beiden dann endlich zusagt und wir den Eliminator-Kampf endlich sehen können.
