Mike Tyson-Bezwinger Danny Williams offenbar endlich im Ruhestand!

Der letzte noch aktive Schwergewichtler, der den ehemaligen unangefochtenen Champion Mike Tyson KO geschlagen hat, ist im Alter von 51 Jahren vermutlich endgültig in den Ruhestand getreten.

Offenbar im Ruhestand: Danny Williams mit längster Pause seiner Karriere

2004 knockte der Brite Danny Williams im Freedom Hall State Fairground in Louisville (USA) keinen Geringeren als Mike Tyson in der vierten Runde aus. Damit konnte er den wohl größten Sieg seiner Karriere feiern, nachdem er 2000 schon einmal für Furore sorgte und einarmig gegen Mark Potter gewann.

Nach diesem boxhistorischen Sieg stand Williams noch weitere 54-mal im Ring, ehe er nun offenbar endlich die Handschuhe an den Nagel gehangen hat. Williams selbst und etliche Boxpromoter nutzten über die Jahre hinweg immer wieder den Nimbus des gefürchteten „Mike Tyson-Bezwingers“ geschickt als Mittel der Vermarktung – sei es für die eigenen Events oder den Aufbau ihrer Boxer. Dass Williams das Preisboxen als einzigen lukrativen Weg nutzte, um für seine Familie zu sorgen und leider immer wieder als Gegner verpflichtet wurde, schadete seiner Gesundheit, vor allem in den letzten 10-15 Jahren, immens.

In seiner fast 20-jährigen Profikarriere errang der „Brixton Bomber“ nicht nur 55 Siege (42 davon vorzeitig). Er kassierte in der Königsklasse des Boxsports auch 33 herbe Niederlagen. 17-mal davon schaffte er es nicht bis zum Schlussgong. Dabei kämpfte er auch im gehobenen Schwergewichtsalter jährlich noch bis zu sechsmal, was große gesundheitliche Schäden zur Folge haben kann. Schaut man sich Williams letzte Kämpfe an, sieht man diese auch bereits im ganzen Bewegungsapparat. Auch sein Sprachzentrum dürfte nachhaltigen Schaden genommen haben.

Obwohl es, anders als 2020, keine offizielle Erklärung seitens des Boxers gibt, hat er jetzt die längste Kampfpause seiner Karriere hinter sich. Seit gut 1,5 Jahren stand Williams nicht mehr im Ring, was man demnach gut und gern als Zeichen dafür sehen kann, dass er seine Karriere nach 88 Profikämpfen beendet hat. Wie WorldBoxingNews schreibt, scheint es vor allem dem Umstand geschuldet zu sein, dass mittlerweile niemand mehr Williams als Gegner verpflichten will, nachdem dieser zuletzt in Tallin (Lettland) gegen Louison Loizou über acht Runden verlor.

Williams konnte sich nach seinem Sieg über Tyson einen WM-Kampf gegen Vitali Klitschko sichern, war dort in den Runden 1, 3, 7 und 8 am Boden und unterlag schließlich in eben jener achten Runde vorzeitig. Auf britischem Boden konnte er später zunächst erneut Commonwealth- und Britischer Meister werden. 2010 wurde ihm im Alter von 37 Jahren die britische Lizenz entzogen, nachdem Derek Chisora ihn innerhalb von zwei Runden stoppte. Doch Williams organisierte sich andere Boxlizenzen und kämpfte noch weitere 39 Fights, von denen er 25 verlor.

Seit vielen Jahren schon forderten Boxexperten, Offizielle und Fans immer wieder, dass Danny Williams, der nur noch ein Schatten früherer Tage war, in den Ruhestand gehen soll. Mehr und mehr nationale Verbände untersagten ihm den Start und entzogen ihm die Lizenz oder stellten gar keine mehr aus. 2014 bestritt er in Deutschland seinen letzten Kampf mit BDB-Lizenz (gegen Adrian Granat), ehe ihm der Bund Deutscher Berufsboxer keine Startgenehmigung mehr erteilte. Die ebenfalls in Deutschland agierende GBA („German Boxing Association“) hingegen erteilte munter weiter Lizenzen. Zuletzt kämpfte Williams in Deutschland unter Aufsicht der GBA im März 2022.

Es bleibt zu hoffen, dass Danny Williams dem aktiven Boxsport endgültig den Rücken zugekehrt hat und nicht noch einmal zurückkommt. Nicht nur die Boxenthusiasten dieser Welt, vor allem seine Gesundheit, werden es ihm danken…

4.6/5 - (18 votes)

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein