WBA erteilte eine Sondergenehmigung für den WM-Kampf Charr vs Ustinov, mit der Auflage, dass der Gewinner unverzüglich den Titel gegen Oquendo verteidigen muss
Manuel Charr, der gestern Abend in der Arena zu Oberhausen, durch einen eindrucksvollen Sieg neuer regulärer WBA Weltmeister wurde, muss nun innerhalb von drei Monaten seinen frisch gewonnen WM-Titel gegen den Puertoricaner Fres Oquendo Pflicht verteidigen.
Wie aus einer offiziellen Meldung der World Boxing Association (WBA) hervorgeht hat das WBA Meisterschaftskomitee den beiden Boxern Alexander Ustinov aus Russland und Manuel Charr aus Deutschland eine Sondergenehmigung erteilt, dass beide am Samstag, den 25. November in Oberhausen um den vakanten WBA-Schwergewichts-Titel kämpfen dürfen.
In dieser Sondergenehmigung heißt es:
„Die Erlaubnis wird auf Antrag der Betroffenen erteilt und basiert auf den WBA-Regeln C.46 und C.28, wobei auch berücksichtigt wird, dass die Kämpfer die Plätze 2 und 4 des der offiziellen WBA Rangliste im Schwergewicht belegen. Der Gewinner dieses Kampfes muss jedoch sofort und unverzüglich Verhandlungen mit dem Puertoricaner Fres Oquendo aufnehmen, der das Recht hat, um einen Weltmeistertitel zu kämpfen, nachdem er eine Auseinandersetzung mit dem Verband vor einem New Yorker Gericht gewonnen hat. Diese Vereinbarung muss vor dem 22. Dezember 2017 getroffen werden. Andernfalls wird zu einem Purse Bit aufgerufen und der Kampf, der Sieger aus dem Kampf Charr vs Ustinov vs Fres Oquendo wird versteigert, wobei die Versteigerungssumme zu einem Prozentsatz von 50:50 unter beiden Boxern aufgeteilt wird.“
Nach den offiziellen Regeln der WBA muss das Mindestgebot bei der Versteigerung eines Schwergewichtstitelkampfes immer ein Mindestgebot von einer Million Dollar haben.
Das heißt, dass Manuel Charr nun wohl – wie bereits angekündigt – einen Kurz-Urlaub mit seiner Frau verbringen kann, aber danach gleich wieder ins Training einsteigen muss. Wie schon von Seiten des Oquendo Promoters Bobby Hitz, CEO von Hitz Boxing, zu hören war, möchte dieser den WM Kampf seines Schützlings gerne in den USA promoten, während Charr Promoter Christian Jäger den Kampf sicherlich wieder in Deutschland veranstalten möchte. Somit kann damit gerechnet werden, dass die erste Titelverteidigung von Manuel Charr in die Versteigerung gehen wird.
Zum Gegner Fres Oquendo ist zu sagen, dass dieser am 6. Juli 2014 zum letzten Mal im Ring stand, mithin seit über 3 Jahren inaktiv ist. Grund hierfür ist aber alleine die Tatsache, dass das Team von Oquendo nach dessen kontroversen Niederlage im WM-Kampf gegen Ruslan Chagarv am 6. Juni 2014 in Grozny in Tschetschenien, hier ging es auch um den regulären WBA-Titel, die WBA, deren Punktrichter für dieses kontroverse Punkturteil verantwortlich waren, vor einen US-Court in New York verklagt und auch gewonnen haben. Mit diesem erstrittenen Urteil wurde dann die WBA verpflichtet Fres Oquendo um die WBA Weltmeisterschaft boxen zu lassen. Ein WM Kampf mit Oquendo vs. Shannon Biggs war dann auch schon terminiert, doch kurz vor dem Kampf wurde Biggs positiv getestet und vom Verband gesperrt, so dass dieser Kampf platzte. Nur so bekamen dann Charr und Ustinov überhaupt ihre Titel-Chance.
Nun steht also der frisch gekürte WBA Weltmeister Manuel Charr schon kurz nach seinem eindrucksvollen Sieg gestern Abend in der Arena zu Oberhausen, gegen den Russen Alexander Ustinov, schon wieder vor einer Pflichtverteidigung, die aber in der Form von gestern Abend für Charr keine große Hürde sein dürfte.