
In der Gifhorner Stadthalle konnten sich Lokalmatador Nick Bier und die Magdeburgerin Lara Ochmann Samstagabend Titel erkämpfen.
Nick Bier neuer Internationaler Deutscher Meister im Weltergewicht
Die Kampfnacht in der Gifhorner Stadthalle steht in den Büchern! Im Hauptkampf des Abends konnte sich der Lokalmatador Nick Bier seinen ersten Profititel erkämpfen. Im sehr einseitigen Duell gegen Mario Beniesch ließ der ehemalige Top-Amateur nichts anbrennen. Bier traktierte sein Gegenüber nach allen Regeln der Kunst, sicherte sich immer wieder die Ringmitte und stellte Beniesch mehrfach an den Seilen.
Nick Bier feuerte aus allen Winkeln immer wieder auf den Mann aus Köln und setzte teils deutliche Treffer. In der Dritten war das ungleiche Duell dann zu Ende! Nick Bier setzte mehrfach zu Angriffen an und konnte Mario Beniesch schließlich derart mit Schlägen eindecken, dass erste Wirkungstreffer sichtbar waren. Beniesch war zwar nicht gänzlich verteidigungsunfähig, blieb jedoch stehen, musste weitere klare Treffer zum Kopf kassieren und machte selbst keine Anstalten, zu schlagen. Grund genug für den Ref, den Kampf um den Internationalen Deutschen Meistertitel im Weltergewicht des BDB abzubrechen und Nick Bier zum Sieger zu erklären.
Lara Ochmann siegt knapp im WBF International Titelkampf
Im Kampf um den WBF International Titel stand die Magdeburger Federgewichtlerin Lara Ochmann der Ukrainerin Svitlana Vasylevska gegenüber. Die hatte zwar in zehn Duellen nur vier Siege errungen, erwies sich jedoch als harte Opponentin, die Ochmann alles abverlang. Vasylevska stürmte immer wieder in die Infight, wo sie Ochmann bestens treffen konnte. Die 20 cm (!) größere Deutsche war nur selten in der Lage, die wesentlich kleinere Ukrainerin von sich zu halten und aus der langen Distanz zu boxen. Ferner noch: Ochmann schlug immer wieder in der Halb- und Nahdistanz mit, wo sie teilweise offen agierte und so viele Treffer nahm.
Wenn sie die Ukrainerin jedoch mal auf Distanz halten konnte, spielte Ochmann ihre Vorteile aus und behielt die Kontrolle. Es entwickelte sich ein hitziges und intensiv geführtes Gefecht über acht Runden, deren Favoriten nicht immer auszumachen war. Die ukrainische Federgewichtlerin tat alles dafür, den Titel zu gewinnen und stellte die Magdeburgerin immer wieder vor Probleme. Am Ende sollte das geteilte Punkturteil mit 77-75, 75-77, 77-75 zugunsten von Lara Ochmann ausfallen, was in der Halle teilweise für ein Raunen sorgte.
Antonio Fechner und Claudio Vizzini liefern Kampf des Abends
Den wohl besten Kampf des Abends lieferten sich die beiden Weltergewichtler Claudio Vizzini und Antonio Fechner. Im Duell Köln vs. Hamburg, welches in Gifhorn ausgetragen wurde, hagelte es viele Treffer auf beiden Seiten, nachdem der Fight schnell Fahrt aufnahm und hitzig wurde. Claudio Vizzini überstand Ende der ersten Runde einen harten Haken des Hamburgers. Das technisch sehr ansehnliche Duell wurde maßgeblich von den Kölner-Fans von Vizzini, die zahlreich in der Halle waren, bejubelt. Fechner konnte in der dritten Runde starke Treffer zu Körper und Kopf landen und baute seinen Vorsprung aus. In einer ausgeglicheneren vierten Runde gab es vor allem im Infight viel Aktion zu sehen. Fechner versuchte es immer wieder im Rückwärtsgang mit Kombinationen, kam mehrfach gut durch und konterte Vizzini sauber. Am Ende lautete das Urteil: Punktsieg für Khoren Gevors Schützlings Antonio Fechner.
Auf der Undercard konnte der Leipziger Chamseddine Lemjid den Ungarn vorzeitig in der zweiten Runde stoppen, nachdem er in der ersten Runde einmal und in der zweiten dreimal nach Körpertreffern runter ging. Die beiden Schwergewichtler Bilal Ozdoev und Lasher Kurun siegten jeweils erstrundig durch (T)KO.