Bester Kampf des Jahres in Deutschland – Nikki Adler verteidigt WM Titel eindrucksvoll
Nach zwölf verdammt engen Runden besiegt Robin Krasniqi in einem sensationellen Fight den saarländischen Lokalmatadoren Jürgen Doberstein. Und Nikki Adler gelingt ein K.o.-Sieg in der neunten Runde. Sie bleibt damit WBC-Weltmeisterin.
Was war das für ein Boxkampf der beiden Kronprinzen im Supermittelgewicht. In den ersten Runden schenkten sich Jürgen Doberstein (20-3-1, 6 K.o.) und Robin Krasniqi (46-4-0, 17 K.o.) rein gar nichts. Beide legten ein extrem hohes Tempo an den Tag und setzten immer wieder empfindliche Nadelstiche.
Bis Runde acht sah alles nach einem klassischen Unentschieden aus. Aber dann fand Kraniqi immer besser in den Kampf. In Runde elf konnte der Münchner mehrere klare Treffer landen und der Lokalmatador geriet mächtig ins Wanken. Doch der „Dobermann“ fiel nicht, er biss sich bis zum letzten Gong durch.
Krasniqi: „Es war megaschwer“
Das nützte allerdings nichts mehr, der Saarländer musste sich nach einer wahren Ringschlacht auf Augenhöhe denkbar knapp mit einer mixed decision geschlagen geben. Die Punktrichter entschieden letztlich mit 116:113, 116:111 und 114:114 für Krasniqi. Der zeigte sich anschließend überglücklich: „Es war megaschwer, großer Respekt an meinen Gegner. Aber jetzt bin ich wieder da.“
Damit ist der Weg frei für seinen nunmehr dritten WM-Kampf. Allerdings empfahl sich Doberstein angesichts der hauchdünnen Niederlage für einen Rückkampf. Hier werden sicherlich in den kommenden Wochen Entscheidungen fallen.
Adler siegt in der neunten Runde
Im Co-Main Event des Abends behielt Nikki Adler die Oberhand und ist alte und neue WBC-Weltmeisterin im Supermittelgewicht. In der neunten Runde kam ihre Rechte schön durch und traf Gegnerin Elene Sikmashvili genau an der Kinnspitze.
Am Anfang hatte Adler gegen die unorthodox boxende Georgierin durchaus ihre Probleme. Aber ab Runde sieben kam sie immer besser in den Kampf. Letztlich konnte die Augsburgerin ihrer Favoritenrolle gerecht werden und den 15. Sieg im 15. Profikampf einfahren.
Martin macht kurzen Prozess
Vor den Hauptkämpfen zeigte Mirco Martin, ein waschechter Saarländer, im Fliegengewicht eine überzeugende Leistung. Der Lokalmatador ließ Robert Kanalas nicht den Hauch einer Chance. Schon in der ersten Runde wurde der Ungar zwei Mal angezählt. In Runde zwei kam es dann zu einem schönen T.K.o.-Sieg gegen den völlig überforderten Kanalas.
Martin, der erst mit 18 mit dem Boxen anfing und tagsüber als Stuckateur arbeitet, entschuldigte sich nach dem Kampf beim Publikum: „Das war kein schönes Boxen. Ich hatte von meinem Gegner mehr erwartet.“ Das Publikum jedenfalls kam in der Saarlandhalle nicht zuletzt wegen des Mega-Fights Doberstein vs. Krasniqi voll auf seine Kosten.
Quelle: ran.de
Weitere Fotos von der Fight Night in Saarbrücken von unserem Boxen1-Fotograf Christian Büch: