Jake Paul kann einen weiteren Sieg über einen Ex-MMA-Profi in seinem Boxrekord verzeichnen. Der 26-Jährige bezwang vergangene Nacht Anderson Silva über einen Punktentscheid.
Anderson Silva ebenbürtiger Gegner für Jake Paul
In seinem sechsten Kampf als Boxprofi konnte Jake Paul einen weiteren Sieg einfahren. „The Problem Child“ bezwang MMA-Legende Anderson Silva, der selbst schon viermal im Ring als Boxer stand, mittels Punktentscheidung nach der finalen achten Runde. Silva erwies sich trotz seinen gehobenen Alters von 47 Jahren und der Tatsache, dass er seinen Zenit längst überschritten hat, dennoch als würdiger Gegner, der Paul gezeigt haben dürfte, wo er derzeit steht.
In den ersten beiden Durchgängen gab es gute Treffer auf beiden Seiten. Zunächst machte Paul im ersten Durchgang den Druck, in Runde 2 marschierte Silva nach vorn. Der Brasilianer konnte in der zweiten Runde sowohl einen guten rechten als auch Aufwärtshaken ins Ziel bringen, der erstmals für Aufsehen in der Halle sorgte. Nach einen harten Rechten schlug Paul einen linken Haken in die Luft und konnte so einen entscheidenden Moment in Runde 3 nicht nutzen. Mit einem rechten Haken schindete Silva im letzten Drittel nochmal Eindruck.
Der vierte Durchgang ließ Paul teilweise schlecht aussehen bzw. Silva tat es. Mehrere harte Hände fanden ihr Ziel nicht. Silva hingegen konnte zwei Rechte souverän ins Ziel bringen, während sich beide einen Schlagabtausch lieferten. Mit weniger als 20 Sekunden auf der Uhr in Runde 5 landete Silva eine Linke aus dem Clinch heraus. Silva arbeitete in der sechsten vehement daran, Paul wehzutun. Zwei Aufwärtshaken brachte der ehemalige UFC-Champion kurze vor Ende des Durchgangs ins Ziel, die Paul nicht abwehren konnte.
Jake Paul schickte Anderson Silva in Runde 8 zu Boden
In der siebten Runde wendete sich das Blatt wieder. Jake Paul war wieder auf dem Vormarsch. Der US-Amerikaner trieb seinen Widersacher an die Seile und teilte aus. Nach einer linken zum Körper und einer Rechten floss Blut aus Anderson Silvas Mund, der nun deutlich mehr zu kämpfen hatte. Nach nur 30 Sekunden zu Beginn der finalen achten Runde konnte Paul einen wichtigen Knockdown im sonst eher engen Kampf erzielen. Silva bedrängte Paul zunächst und ging auf ihn los, musste diesem Vorgehen aber Tribut zollen. Mit einer Rechten zum Kopf schickte Paul den 21 Jahre Älteren auf die Bretter. Silva war offenbar etwas verwundert, dass er Bekanntschaft mit dem Boden machen musste, stand dann jedoch ziemlich schnell wieder auf den Füßen und konnte weiterboxen.
Paul blieb dennoch auf der Hut, versuchte nicht wirklich sein Gegenüber zu finishen und kassierte im letzten Drittel selber nochmal, da Silva nochmals versuchte, Druck zu machen. Am Ende gab es mit 77-74 und zweimal 78-73 ein dennoch klares Punkturteil zugunsten von Jake Paul der seinen Kampfrekord auf sechs Siege in sechs Kämpfen ausbaut. Laut Compubox landete Paul lediglich vier Punches (83 von 336 zu 79 von 251) mehr als Silva, der wiederum mehr Powerpunches (66 von 176 zu 51 von 121) verbuchen konnte. Paul traf hingegen wieder mit mehr Jabs (32 von 215 zu 13 von 75).
Jake Paul will Nate Diaz oder Canelo Alvarez vor die Fäuste
„Es ist ein surrealer Moment“, sagte Paul. „Harte Arbeit zahlt sich aus. In erster Linie möchte ich mich bei Anderson bedanken. Er war mein Idol, als ich aufwuchs. Er hat mich inspiriert, großartig zu sein. Er war der erste Prominente, den ich je getroffen habe. Ohne ihn hätten wir dieses Jahr keinen Kampf gehabt. Er ist ein zäher Bursche. Eine Legende. Ich habe nichts als Respekt vor ihm.“
„Ich denke, die Punktrichter haben richtig entschieden“, sagte Silva. „Hören Sie, es ist schwer, hierher zu kommen und gegen einen jungen Mann zu kämpfen. Ich habe versucht, mein Bestes zu geben. Ich habe jeden Tag hart trainiert. Jake ist heute besser als ich. Ich habe nichts Schlechtes über meinen Gegner zu sagen. Ich denke, jeder muss diesen Jungen respektieren, denn er macht den besten Job. Ich habe hart trainiert. Ich bin ein Kämpfer.“
Unmittelbar nach diesem Sieg forderte Paul einen Kampf mit UFC-Star Nate Diaz oder Canelo Alvarez.