Der für Samstag in Norfolk, Virginia, geplante Leichtgewichtstitelkampf zwischen Keyshawn Davis und Edwin De Los Santos ist kurzfristig abgesagt worden.
Keyshawn Davis vs. Edwin De Los Santos abgesagt
Wie Promoter Sampson Lewkowicz gegenüber diversen US-Medien am Freitagabend bestätigte, habe er gemeinsam mit De Los Santos’ Trainer Humberto “Chelo” Betancourt beschlossen, den Kampf im Interesse der Gesundheit seines Boxers nicht stattfinden zu lassen.
Der ungeschlagene Keyshawn Davis (13-0, 9 KOs) war beim offiziellen Wiegen über zwei Kilogramm über dem Leichtgewichtslimit von 135 Pfund (61,23 kg) geblieben und schaffte das Gewicht nicht. Ihm wurde daraufhin der WBO-Titel aberkannt!
Lewkowicz begründete die Entscheidung klar: „Nach drei Jahrzehnten in diesem Geschäft weiß ich, dass er auf 140 Pfund vorbereitet war und für 140 trainiert hat“, sagte Lewkowicz. „Er hat nie darauf trainiert, 135 Pfund zu bringen oder in diesem Limit zu kämpfen – und das war der Grund, warum wir den Kampf abgesagt haben. Geld kauft keine Gesundheit.“
Zwar versuchten beide Teams zunächst, neue Bedingungen auszuhandeln, doch letztlich wurde der Hauptkampf gestrichen. Stattdessen wird nun ein auf zehn Runden angesetzter Superleichtgewichtskampf zwischen Kelvin Davis (Keyshawn Davis’ Bruder) und Nahir Albright als neuer Hauptkampf des Abends in Norfolk ausgetragen, wie Top Rank-Sprecher Evan Korn bestätigte.
Keyshawn Davis selbst hatte beim Wiegen eingeräumt, dass er das Leichtgewicht nicht mehr halten könne: „Ich war letzte Nacht lange wach und bin heute Morgen früh aufgestanden, um das Gewicht zu machen“, sagte Davis. „Ich bin einfach aus dieser Gewichtsklasse herausgewachsen. … So ist es eben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er den Kampf trotzdem annehmen wird. Die Show muss weitergehen.“
Selbst Top Rank-Boss Bob Arum deutete an, dass Davis’ „Gewichtsmissgeschick“ wohl kein Zufall war: „Er hat es nie wirklich versucht, das Limit von 135 Pfund zu erreichen“, so Arum gegenüber Dan Rafael.
Für Edwin De Los Santos (16-2, 14 KOs) ist dies ein bitterer Rückschlag. Nach seiner umstrittenen Niederlage gegen Shakur Stevenson im November 2023 hatte der Dominikaner seitdem auf diese Titelchance hingearbeitet und war beim Wiegen im Limit geblieben.
Lewkowicz stellte klar: „Ich bin sein Promoter. Ohne meine Zustimmung gibt es keinen Kampf, verstanden?“, sagte der Promoter. „Er wollte kämpfen. Aber ich werde es nicht erlauben. Ich werde kein Risiko für Geld eingehen. … Eine weitere Chance wird kommen, irgendwie. Denn er hat es verdient. Er hat es verdient, um die Weltmeisterschaft zu kämpfen.“
Er verwies dabei explizit auf den Fall Ryan Garcia gegen Devin Haney als warnendes Beispiel: „Ich hoffe, dass die Leute den Fehler erkennen, den Haney gegen Garcia gemacht hat, und die Konsequenzen sehen“, sagte Lewkowicz. „Ich werde das nicht tun. Geld kauft weder mich noch die Gesundheit meiner Kämpfer.“
Auf die Frage, ob er glaube, Davis habe bewusst nicht versucht, das Gewicht zu bringen, um bereits jetzt in die Superleichtgewichtsklasse (140 lbs) zu wechseln und dadurch Druck auf De Los Santos auszuüben, sagte Lewkowicz ohne Zögern: „Das ist korrekt. Genau so, wie Garcia es getan hat – und Haney hat den Preis dafür bezahlt. Ja, er hat das Geld bekommen, aber … am Ende war es mehr Schaden für ihn.“