Noch während der nächste Kampf, die nächste Pflichtverteidigung von Anthony Joshua in den Sternen steht, sieht IBF Pflichtherausforderer Pulev sein Duell mit dem vereinigten Schwergewichtschamp bereits besiegelt und das ganze völlig überraschend im Mai in Istanbul.
3. Auswärtsduell in Folge für Joshua oder doch „London calling“?
Kubrat Pulev (28-1, 14 KOs) teilte eigens auf seiner Facebook Seite einen Bericht einer bulgarischen Medienseite über einen potentiellen Kampf im Vodafone Park in Istanbul. Dies würde einen überraschenden Schritt seitens Joshua darstellen, der dann bereits zum 3. Mal nach New York und Saudi Arabien erneut nicht in der Heimat boxen würde.
Nach Titelverlust und gelungener Revanche erwarten die Vollblut Fans Joshuas natürlich nun einen Kampf vor heimischer Kulisse. Vorreiter für dieses Unterfangen wären neben dem Wembley Stadion in London, vor allem das neue Stadion der Tottenham Hotspurs (COYS!). Da traditionell im Mai jedoch die Aufstiegsspiele im Fussball im Wembley Stadion stattfinden, dürfte es wohl eher Richtung Nord London gehen. Im neuerrichteten Hotspurs Stadion an der White Hart Lane befindet sich die längste Bar Englands und ist durch American Football und Rugby bereits große Events gewohnt.
Ob Pulev nur ein Ablenkungsmanöver starten wollte, oder die Debatte um einen gemeinsamen Kampf nur anheizen wollte, ist indes nicht ganz klar. Einen ersten Kampf der beiden, der für 2017 in Cardiff geplant war, musste Pulev verletzungsbedingt absagen, wodurch Carlos Takam die Chance bekam Joshua herauszufordern, jedoch durch TKO verlor.
Nun hat Pulev womöglich die letzte Chance auf einen WM Kampf, da er mit seinen 38 Jahren auch nicht mehr zu den jüngeren Anwärtern auf einen Titelkampf gilt.
Inwiefern die WBO bei der Sache mitspielt, oder ob sie Joshua den Titel aberkennen, weil er nicht gegen Pflichtherausforderer Oleksandr Usyk antritt ist noch ungewiss. Vielleicht kann Eddie Hearn, der beide Kämpfer vertritt, den Weltverband etwas beschwichtigen, eine Step-aside Gebühr an Usyk zahlen und erst bei der nächsten Titelverteidigung den WBO Gürtel pflichtverteidigen.