Joshua Buatsi darf weiter auf eine erneute WM-Chance im Halbschwergewicht hoffen, auch wenn sein Sieg über Zach Parker in Manchester alles andere als überzeugend war.
Buatsi siegt über Parker – Knappes und umstrittenes Urteil
Nach zehn zähen, wenig ansehnlichen Runden entschied Buatsi den Kampf in der Co-op Live Arena knapp nach Punkten für sich. Die Punktrichter werteten mit 96-94, 96-94 und 95-95 ein Mehrheitsentscheid, der von vielen Beobachtern am Ring als fragwürdig empfunden wurde. Zahlreiche Zuschauer sahen Parker vorne.
Für Buatsi (20-1, 13 KOs) war es der erste Auftritt seit seiner Niederlage im Februar gegen Callum Smith in Riad, als er seinen WBO-Interimstitel verlor und seine bislang einzige Profi-Niederlage kassierte. Trotz des damals spektakulären Kampfverlaufs musste der Olympiadritte von 2016 die bittere Pleite erst verdauen.
Nach einer Auszeit kehrte der 32-Jährige ins Training zurück und wechselte nach dem Ende seines Boxxer-Vertrags zum Promoter Queensberry. Doch obwohl er mit dem Sieg über Parker (26-2, 18 KOs) wieder in die Erfolgsspur fand, hinterließ seine Leistung mehr Fragen als Antworten.
Zäher Kampf mit wenig Höhepunkten
Buatsi wirkte in der Anfangsphase körperlich stärker, doch Parker setzte die klareren Akzente – ein rechter Uppercut im ersten Durchgang ließ sogar Buatsis Mundschutz durch den Ring fliegen. Für den 31-jährigen Briten aus Derby war es der wichtigste Kampf seit seiner verletzungsbedingten Aufgabe 2022 gegen John Ryder um den WBO-Interimstitel im Supermittelgewicht.
Parker boxte zunächst clever, blieb in Bewegung, setzte vereinzelte Treffer und klammerte anschließend geschickt. Buatsi fand über weite Strecken kein Mittel gegen Parkers taktische Disziplin und kassierte in der vierten Runde mehrere klare Rechte. Zwar machte sich Buatsis physische Stärke mit zunehmender Kampfdauer bemerkbar, doch sein unsauberes, hektisches Arbeiten im Infight ließ keine klare Linie erkennen.
Je länger der Kampf dauerte, desto unansehnlicher wurde er. Parker ermüdete sichtbar, ging häufig zu Boden und suchte immer wieder den Clinch, während Buatsi ihm unbeholfen hinterherlief und kaum präzise Treffer landete. In der achten Runde zeigte sich Buatsi zunehmend frustriert, ohne den entscheidenden Druck aufbauen zu können.
Fragwürdiges Urteil zugunsten von Buatsi
In den Schlussrunden fehlte beiden Kämpfern die Durchschlagskraft und das Tempo. Parker punktete sporadisch mit einzelnen Treffern, Buatsi blieb zu einfallslos. Als der Gong zur letzten Runde ertönte, glaubte Parkers Ecke bereits an eine kleine Sensation – doch die Punktrichter sahen es anders.
The scorecard from tonight’s main event. What do you make of the decision? #BuatsiParker pic.twitter.com/n1umAWSbls
— Queensberry Promotions (@Queensberry) November 1, 2025
Mit dem knappen Mehrheitsentscheid sicherte sich Buatsi den Sieg und bleibt damit im Rennen um eine erneute WM-Chance. Sein Auftritt in Manchester dürfte allerdings kaum Begeisterung ausgelöst haben – weder bei den Fans noch bei den Verantwortlichen der großen Weltverbände.
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