Weltmeister Warrington wird ausgebuht, Billy Joe Saunders tritt als „Cruisergewichtler“ an – das offizielle Wiegen zum morgigen PPV-Event in Manchester blieb nicht uninteressant
Warrington und Frampton fit für WM-Kampf
Es ist eine aufsehenerregende Veranstaltung, welche Promoter Frank Warren zum Jahresabschluss nochmal auf die Beine gestellt hat. Neben dem Main Event stehen dabei noch ein paar andere spannende Paarungen auf dem Programm. Für IBF-Weltmeister Josh Warrington ist es die erste Titelverteidigung seines Gürtels und dann geht es gleich gegen Superstar Carl Frampton, der bereits im legendären MGM Grand von Las Vegas im Hauptkampf stand.
Auf der Waage präsentierten sich beide Boxer in Topform. Das Federgewichts-Limit von 57,153 kg stellte für Warrington (56,9 kg) und Frampton (57,0 kg) dabei kein Problem dar. Ein Vorteil für den Herausforderer dürfte der Fan-Support sein. Schon heute merkte man die Präsenz der nordischen Zuschauer, die den Weg nach Manchester angetreten sind um ihren Mann unterstützen, während Warrington Buhrufe erntete.
Spannendes Duell um British Title
Wie bereits angesprochen, verspricht auch das Rahmenprogramm so einiges an Unterhaltung. Im Kampf um den vakanten British Title im Mittelgewicht trifft der ungeschlagene Mark Heffron (71,7 kg) auf Liam Williams (72,5 kg). Letzterer dürfte aufgrund seiner Duelle mit Ex-Weltmeister Liam Smith – die auf kontroverse Art und Weise jeweils zu seine Ungunsten endeten – einen kleinen Vorteil in Sachen Erfahrung haben. Bei der Gegenüberstellung gifteten sich die Boxer nochmal ein wenig an, man darf also morgen Abend auf feurige Action gespannt sein.
Saunders mit Rekordgewicht
Auch etwas skurril wurde es am heutigen Nachmittag. Ex-Mittelgewichts-Weltmeister Billy Joe Saunders betrat für seinen Warm-Up-Kampf gegen Charles Adamu (78,5 kg) die Waage mit sage und schreibe 80,9 kg. Damit wog er de facto innerhalb des Cruisergewichts-Limit ein und lag mehr als 8 kg über dem, was er sonst als Mittelgewichtler bringen muss. Die fehlende Form spiegelte sich dann auch im etwas weichen Oberkörper des Briten wider.
Letzte Chance für Murray und N’Dam
Ebenfalls auf der Undercard steht ein weiterer Kampf im Mittelgewicht . Mit Martin Murray (72,5 kg) und Hassan N’Dam N’Jikam (71,4 kg) treffen dabei zwei alte Hasen aufeinander, die schon mit so einigen Top-Boxern ihrer Gewichtsklasse im Ring standen. Klar ist: wer verliert, hat wenig rosige Zukunftsaussichten, während der Sieger eventuell nochmal oben angreifen kann.
Außerdem ist noch Schwergewichtshoffnung Nathan Gorman (112,5 kg) aktiv. Er bekommt es mit dem 2,02 m großen Rumänen Razvan Cojanu (123,8 kg) zu tun. Die britischen Fans hoffen auf ein baldiges Aufeinandertreffen zwischen Gorman und Daniel Dubois, in den ebenfalls große Erwartungen gesetzt werden. Bisher verhinderte Frank Warren dieses Duell aber.