Jonas Klein-Interview: „Ich möchte gegen die Besten der Welt boxen“

Ein Boxer mit großem Potential: Jonas Klein.   Instagram: jonasboxing

Der aufstrebende Profiboxer Jonas Klein bestreitet am Samstag seinen dritten Profikampf und stellt sich zuvor im Boxen1-Interview.

Der 23-jährige Profiboxer Jonas Klein (2-0) steht noch am Anfang seiner Laufbahn und träumt von einer großen Karriere. Dass seine Ambitionen nicht unbegründet sind, zeigt sich durch seinen außergewöhnlichen Werdegang. Während viele Boxer in Deutschland auf Nummer sicher gehen und Herausforderungen meiden, stellt sich Klein ihnen bewusst und möchte sich sportlich messen.

Trotz einer lediglich kurzen Amateurkarriere startete Klein im Boxen durch. Er nahm erfolgreich an Formaten wie Gymwars oder der Ringlife Combat Series teil, wo er sogar Turniersieger wurde. Nun möchte er auch im sanktionierten Profiboxen für Furore sorgen und stellt sich am Samstag in Leverkusen bereits in seinem dritten Profikampf einem renommierten und erfahrenen Kontrahenten aus Finnland. Ein klares Indiz dafür, dass Klein ein Mann der Tat ist, der im Ring sprechen lässt.

Exakt dieses Mindset trifft man nur selten in deutschen Boxringen – umso erwähnenswerter ist es. Boxen1 bekam im exklusiven Interview die Möglichkeit, mit dem ambitionierten Cruisergewicht aus Rheinland-Pfalz unmittelbar vor dem Kampf zu sprechen.

Das Boxen1-Interview mit Jonas Klein

Boxen1: Hallo Jonas, am Samstag steht dein nächster Profikampf an. Wie fühlst du dich?

Jonas Klein: Hi, grüß dich. Ich fühle mich gut und habe mich top vorbereitet. Ich habe noch nie so viel Gas gegeben in meinem Leben, bin guter Dinge und freue mich auf Samstag.

Du hast, wie so viele deutsche Jungs, zunächst Fußball gespielt. Wie kamst du zum Boxen?

Zum Boxen kam ich über meinen Schwager, der jetzt auch mein Trainer ist. Der hat mich erstmals vor 6 Jahren zum Boxtraining mitgenommen. Dann kam Corona. Ich war auch sehr ambitioniert im Fußball, aber mit 18 auch schon etwas alt, um dort richtig durchzustarten. Ich habe mich dann für das Boxen interessiert und mir gesagt, dass ich auch diesen Weg probieren möchte – und so meine Liebe dazu gefunden.

Beschreibe mir die Faszination des Boxens. Was treibt dich in den Ring an?

Im Ring treibt mich an, dass ich auf mich allein gestellt bin. Im Ring heißt es Mann gegen Mann. Das hat einen sehr großen Reiz auf mich – aber auch, große Erfolge durch meine harte Arbeit zu ernten.

Du hattest eine recht kurze Amateurkarriere von 25 Kämpfen. Schätzt du das als Nachteil ein?

Ich würde einschätzen, dass es kein großer Nachteil ist. Ich habe von meinen 25 Kämpfen bis auf einen alle gewonnen. Das heißt, ich bin bestens vorbereitet und habe mich mit den Besten aus Deutschland schon gemessen. Ich habe dann bemerkt, dass es nicht mehr für mich weitergeht, da viele auch nicht gegen mich kämpfen wollten. Der nächste Schritt sind dann die Profis. Ich denke, dass ich die Erfahrung in den nächsten Kämpfen auch noch sammeln kann.

Im Profiboxen bist du noch nicht groß in Erscheinung getreten, dafür in Kampfsportformaten wie der Ringlife Combat Series oder Gymwars. Wie blickst du darauf zurück?

Da blicke ich positiv darauf zurück. Bei Gymwars konnte ich gerade erst mit zwei Kämpfen gegen recht erfahrene Leute boxen und mich dort auch gut durchsetzen. Bei Ringlife auch. Ich konnte gegen die besten Cruisergewichtler aus Deutschland boxen und dort unter Beweis stellen, dass ich aktuell der stärkste bin in der Gewichtsklasse.

War das für dich ein konkretes Ziel, an solchen Formaten teilzunehmen, um eine gewisse Viralität zu erhalten?

Bei den Wettkämpfen habe ich nicht genau darauf geachtet. Für mich zählte es immer, dass ich gegen die Stärksten aus Deutschland kämpfen kann. Solche Formate haben das geboten, deshalb habe ich mich dort angemeldet.

Ich sehr variabel im Ring bin und einen hohen Box-IQ habe

Jonas Klein mit Trainer Shabani (links) und Ringlife (rechts).

Wenn du dich als Boxer beschreiben müsstest – was zeichnet Jonas Klein aus?

Dass ich sehr variabel im Ring bin und einen hohen Box-IQ habe. Das heißt, dass, wenn es brenzlig wird oder ich einen anderen Stil vor mir habe, ich damit sehr gut umgehen kann. Ich weiß ganz genau, was ich machen soll. Mein Trainer hat es immer so beschrieben, dass ich mich in der Ecke wohl selbst coachen könnte, weil ich meine Stärken und Fehler direkt im Kampf rausfiltern kann. Ich denke, das ist meine größte Stärke.

Würdest du sagen, dass es auch eine Stärke ist, anderen jüngeren Boxern Dinge selbst zu vermitteln?

Ja, wir haben viele Boxer bei uns. Ich bin selbst Trainer. Ich finde, dass ich einfach ein gutes Auge habe für gewisse Sachen und kann den Jungs immer gute Hilfestellungen im Ring leisten. Das ist auch praktisch für mich selbst.

Wie ist dein Auge, um deinen kommenden Gegner zu betrachten? Am Samstag steht ein großer Kampf für dich in Leverkusen an gegen den renommierten Samuli Karkkainen. Wie denkst du über den Kampf?

Ich freue mich auf den Kampf. Wie schon gesagt, ich möchte gegen die Besten der Welt boxen. Aus Deutschland habe ich das schon gemacht, deshalb blicke ich nun auf die Welt. Samuli Karkkainen ist ein sehr starker Boxer mit einer sehr großen Erfahrung. Ich denke trotzdem, dass ich den Kampf beherrschen und zu meinen Gunsten entscheiden werde, weil er nicht auf meinem Niveau ist.

Was wird entscheidend sein, damit du Karkkainen am Samstag bezwingst?

Erstmal muss ich schauen. Über Samuli Karkkainen findet man starke Bilanzen im Internet, aber nicht viele Kämpfe. Man kann nur einen Kampf finden. Das heißt, dass ich ihn eh in den ersten Runden anschauen und analysieren muss. Dann werde ich entscheiden, ob es heißt, auf Distanz zu bleiben – oder ob es heißt, ranzugehen.

Er soll ja auch ein Southpaw sein. Konntest du im Vorfeld Erfahrungen damit sammeln?

Nein, ehrlich gesagt nicht. Es ist generell sehr schwer für mich, Sparringpartner zu finden – das werden die Leute aus dem Profiboxen kennen. Dann noch jemanden als Southpaw zu finden, das ist noch viel schwerer. Ich konnte natürlich ein bis zwei Trainingseinheiten mit Southpaws machen, die meisten habe ich aber wirklich mit Normalauslegern gemacht – aber das soll kein Problem darstellen.

In Deutschland ist es nicht unüblich, dass man 10–15 Aufbaukämpfe bestreitet, bevor man den ersten halbwegs gefährlichen Gegner herausfordert. Bei dir ist das anders. Zeichnet dich das aus?

Ja, ich denke auf jeden Fall. Ich habe direkt von Anfang an gesagt, dass ich keine Lust habe, gegen irgendwelche Busfahrer oder Aufbaugegner zu kämpfen. Damit möchte ich mich nicht brüsten. Die Leute sollen nicht sehen: „Oh, er hat gegen den und den geboxt, es war klar, dass er gewinnt.“ Ich möchte wirklich, dass jeder Kampf ein Kampf ist, auf den ich mich drei Monate lang hart vorbereite. Wenn ich dann wirklich der bessere Mann bin, kann ich meinen Gewinn daraus ernten – und nicht, dass ich mich gar nicht richtig vorbereiten brauche, weil ich ja eh gewinne.

Welche kurz- oder mittelfristigen Ziele und Träume hast du, die du bald verwirklicht sehen möchtest, Jonas?

Das kurzfristige Ziel ist natürlich am Samstag der Sieg, damit ich in die Top 100 der Welt aufsteige. Langfristig würde ich in drei Jahren gerne ganz oben mitspielen, würde gerne um die Weltmeisterschaft boxen. Vielleicht schaffe ich es noch, um die Juniorenweltmeisterschaft zu boxen – wir wollen das im nächsten Jahr mal schauen.

Abschließende Frage: Warum sollten alle Boxsportfreunde sich am Samstag noch eine Karte für deinen Kampf im Forum Leverkusen sichern?

Ich kann über die anderen Kämpfe nicht sonderlich viel sagen, es werden aber dort sehr starke Kämpfe sein. Wenn jemand eine Show sehen möchte – ich werde immer eine Show bieten. Die Show kann ich auf jeden Fall versprechen! Ich werde nicht einfach kämpfen, ich bin bekannt dafür, dass ich tanze und kämpfe. Deswegen sollten die Leute eine Karte holen, damit sie es nicht verpassen.

Jonas Klein bestreitet das Co-Mainevent der großen No Limit Boxing Night am Samstag in Leverkusen

Die No Limit Boxing-Veranstaltung im Forum Leverkusen mit Jonas Klein, live auf Fight24.

Der aufstrebende Profiboxer Jonas Klein unterstreicht mit seinem Interview seine ehrgeizigen Ziele und ist fest entschlossen, seinen Weg in die Weltspitze zu ebnen. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg steht am Samstag bevor, wenn er im erst dritten Profikampf das Co-Mainevent des Abends bei der großen No Limit Boxing Night im Forum Leverkusen bestreitet.

Neben Kleins Auftritt erwarten die Zuschauer zehn weitere spannende Profikämpfe, die ein abwechslungsreiches und hochklassiges Boxprogramm versprechen.

Begleiten Sie Jonas Klein auf seiner hoffentlich langen und erfolgreichen Reise – und seien Sie am Samstag live dabei.
Tickets sind online ab 54,99 € erhältlich oder können alternativ an der Abendkasse erworben werden.

Zudem überträgt Fight24 die Veranstaltung live im PPV-Stream. Veranstaltungsbeginn ist am Samstag um 16:30 Uhr im Forum Leverkusen.

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