Jessie Vargas mit weiterem Unentschieden / „Big Baby“ verputzt Adamek

Die Matchroom-Card in Chicago hatte noch jede Menge weitere Spannung zu bieten!

Jessie Vargas kommt wieder nicht über ein Unentschieden hinaus

Es hat mal wieder nicht sollen sein für Jessie Vargas. Der US-Amerikaner musste sich wie schon gegen Adrien Broner im April mit einem Remis abfinden. Dabei hätte er nur die letzten 30 Sekunden des Kampfes ohne Probleme überstehen müssen und der Sieg wäre seiner gewesen. Aber dazu gleich mehr, denn die wahrlich dramatischen Ereignisse in diesem Kampf fanden erst in den finalen 9 Minuten statt.

Zunächst fand Vargas’ Gegner, der Puerto-Ricaner Thomas Dulorme, deutlich besser in den Kampf als der Ex-Weltmeister im Super-Leicht- und Weltergewicht. Dies wurde insbesondere durch den klar ersichtlichen Schnelligkeitsvorteil Dulormes offensichtlich, der diesem gerade in der ersten Kampfhälfte Vorteile verschaffte. Sein Fehler war jedoch, dass er es zu oft mit Kombinationen probierte, welche weite Schwinger beinhalteten, anstatt sich auch eher konservative Angriffsformen zu verlassen.

Dementsprechend war Dulorme offen für Konter, was Vargas wieder in den Kampf kommen ließ. Zur Krönung schlug es in der 10. Runde dann auch so ein, dass Dulorme nach unten ging und sich Vargas so einen entscheidenen Vorteil verschaffte. In der letzten Minute der letzten Runde passierte dann das bereits angedeutete Unglück aus der Sicht von Vargas. Im Eifer des Gefechts erwischte ihn Dulormes Schlaghand voll, Vargas’s Knie berührte den Ringboden, sodass auch er angezählt wurde.

Der Punktvorteil war somit hinfällig und zu allem Überfluss stellte sich dann raus, dass er ohne diesen Niederschlag bei zwei Punktrichter mit 114-113 in Front gewesen wäre, diese so aber 113-113 werten mussten. Der dritte im Bunde sah ihn eh mit 115-111 vorne. Ein Rückkampf wäre nach diesem spannenden und sehr enge Gefecht die logische Konsequenz.

Jarrell „Big Baby“ Miller zerstört Tomasz Adamek

Mit fast 144 Kilogramm begab sich US-Schwergewichtler Jarrell Miller am Samstagabend in das Seilgeviert der Wintrust Arena in Chicago. Dementsprechend eklatant war der physische Unterschied gegenüber seinem Gegner, dem frühere Weltmeister im Halbschwer- und Cruisergewicht Tomasz Adamek, der verzweifelt versuchte die Urgewalt Millers aufzuhalten. Doch schon im zweiten Durchgang war der Drops gelutscht, nachdem der US-Amerikaner diverse harte Hände unterbrachte und mit einem heftigen Aufwärtshaken abschloss. Adamek schaffte es trotz der lautstarken Unterstützung seiner polnischen Fans nicht mehr nach oben und wurde ausgezählt.

Für Miller war dies nicht mehr als ein routinemäßiger Sieg – jetzt sollten endlich die großen Kämpfe kommen!

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