Dem früheren WBC-Weltmeister Jean Pascal (34-6-1, 20 Ko’s) gelang vergangene Nacht im Barclays-Center in Brooklyn (New York, USA) ein sensationeller Sieg gegen den bis dahin ungeschlagenen Marcus Browne (23-1-0, 16 Ko’s). Im Kampf um die WBA-Interims-WM im Halbschwergewicht, setzte sich der 36-jährige Kanadier mit einem „technischen Punktsieg“ in der achten Runde erfolgreich durch.
Pascal schickt Browne dreimal zu Boden!
Bei seiner ersten Titelverteidigung als Interims-WBA-Champion im Halbschwergewicht, erwartete man vom 28-jährigen Marcus Browne eigentlich einen deutlichen Sieg über den acht Jahre älteren Jean Pascal, der seine beste Zeit ‚vermeintlich‘ hinter sich zu haben schien. Doch der einstige WBC und IBO-Weltmeister sorgte für eine faustdicke Überraschung!
Zunächst sah es allerdings so aus, als würde Marcus Browne seiner Favoritenrolle gerecht werden. Der US-Amerikaner hatte in den ersten drei Durchgängen die besseren Szenen auf seiner Seite. Dem Rechtsausleger gelang es, dem etwas kleineren und oft nach vorne stürmenden Jean Pascal mit dem rechten Jab auf Distanz zu halten. Auch die linke Schlaghand von Browne fand einige Male ihr Ziel.
Die Kampf-Wende folgte schließlich im vierten Durchgang: Nachdem Browne auf der Innenbahn versuchte eine Kombination abzufeuern, erwischte ihn Pascal mit einer krachenden Rechten, die ihn zu Boden beförderte. Der Titelverteidiger kam zwar wieder auf die Beine und konnte sogar in den folgenden beiden Runden gute Aktionen verbuchen, jedoch sollte der nächste Niederschlag nicht lange auf sich warten lassen!
In Runde sieben ereignete sich eine ähnliche Situation, wie in jenem vierten Durchgang. Browne blieb wiederum zu lange in der Halb- und Nahdistanz stehen, sodass er nach einer weiteren rechten Schlaghand von Pascal erneut die unliebsame Bekanntschaft mit dem Ringboden machen musste. Nachdem sich Browne auf wackeligen Beinen dem Fight wieder stellte, folgte nur Sekunden später der nächste Knockdown, der allerdings mehr dem Umstand geschuldet war, dass Browne immer noch angeschlagen war und dessen Beine nicht den gewünschten Dienst erwiesen.
In Runde acht krachten beide Protagonisten mit den Köpfen zusammen, was eine tiefe Cut-Verletzung bei Browne am linken Auge zur Folge hatte. Auf Anraten des Ringarztes wurde das Gefecht abgebrochen und die ‚Scorecards‘ der drei Punktrichter wurden bis zum Zeitpunkt des Abbruchs ausgewertet. Das Kampfgericht entschied mit je 75:74 einstimmig zu Gunsten von Jean Pascal, der sich nun als neuer WBA-Interims und WBC-Silver-Champion nennen darf. Für Marcus Browne, der letztlich zu fahrlässig boxte und viel zu oft dem Infight stellte, war es hingegen die erste Niederlage in seiner Profikarriere.