Die German Boxing Series möchte den deutschen Boxsport professionell, ehrlich und groß vermarkten. Im Interview mit Boxen1 schildern sie ihre Visionen.
Am Sonntag ist es endlich so weit: Die German Boxing Series feiert ihre große Debüt-Veranstaltung. Der Austragungsort ist die XPOST im Herzen von Köln. Zahlreiche Prominente haben sich bereits angekündigt, die das Event keineswegs live missen wollen. Ob Lukas Podolski oder auch Felix Sturm, die Vorfreude auf die Debüt-Veranstaltung der German Boxing Series ist groß. Dennoch konnten nicht sämtliche Ziele erreicht werden, die im Vorfeld durchdacht und realisiert werden sollten. Beispielsweise wird der geplante Hauptkämpfer Tyron Zeuge nicht am Sonntag in Köln kämpfen können. Auch der bekannte Influencer-Kämpfer Can Kaplan ist nicht mehr Teil der Debüt-Veranstaltung.
Dennoch ist am Sonntag so einiges in Köln geboten. Zum einen hat man ein vielfältiges Rahmenprogramm, das weit über das Boxen hinausgeht. Dazu bietet die XPOST als Veranstaltungsort eine Menge Facetten, die das Liveerlebnis nochmals positiv hervorheben sollen und werden. Zugleich geht die German Boxing Series teilweise innovative und neue Wege, um auch ein neues Zielpublikum zu erschließen und zu begeistern. So hat man ein spezielles Konzept geschaffen, bei dem neben klassischen lokalen Boxern auch K1-Kämpfer, MMA-Fighter oder Fight Influencer ihr Profidebüt feiern. Zudem wird auch ein bekannter Kurvengänger des 1. FC Köln sein Profidebüt geben, was im Idealfall Stadionatmosphäre im Boxen parat hält.
Im Zuge der Debüt-Veranstaltung nahm sich die German Boxing Series in Person von Jens Kröger die Zeit, sich Boxen1 im Interview zu stellen und auf einige grundlegende Fragen Stellung zu nehmen. Was zeichnet die German Boxing Series aus?
Das Interview mit der German Boxing Series
Hallo, Herr Kröger. Am Sonntag findet die erste Veranstaltung der „German Boxing Series“ statt. Mit welchem Gefühl blicken Sie darauf? Ist die Anspannung deutlich spürbar?
Jens Kröger: Hallo, Herr Gropengießer. Na klar, die Anspannung ist auf jeden Fall spürbar. Zusammenfassend würde ich sagen, es ist gerade eine gesunde Mischung aus Vorfreude und Vorbereitungsstress
Das deutsche Boxen war in den letzten Jahren nicht zwingend erfolgreich. Selbst Weltmeisterschaftskämpfe führten nicht zu einer ausverkauften Halle. Wieso entscheidet sich die German Boxing Series dennoch, in das Boxen zu investieren?
Wir sehen das Potential, welches der Boxsport mit sich bringt, als enorm groß. Dieses große Potential möchten wir bestmöglich ausspielen und den Boxsport wieder zu dem machen, was er in Deutschland zu Zeiten von Henry Maske, Axel Schulz und Co. war. Natürlich wissen wir, dass es nicht einfach ist und dass es auch andere gute Veranstaltungen gibt, die nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. Nichtsdestotrotz sind wir guter Dinge, langfristig etwas aufzubauen und einen neuen Boxhype zu entfachen, wie er gerade im MMA herrscht.
„Ehrlichkeit, Matchmaking und gute Unterhaltung“
Was sind aus Ihrer Sicht die entscheidenden Faktoren, damit ein Investment im Boxen erfolgreich sein kann?
Ehrlichkeit, Matchmaking und gute Unterhaltung. Das sind auch unsere drei Leitsäulen, die unserer Meinung nach ein gutes Box-Event ausmachen. Die Ehrlichkeit und das Matchmaking sollten dabei ineinander übergehen. Wir wollen keine Kämpfe, bei denen schon vorab geklärt wird, wer gewinnt.
Neben der schwierigen Übertragungssituation in Deutschland ist auch das Ticket-Selling eine große Herausforderung. Wie zufrieden sind Sie mit dem Vorverkauf für Sonntag?
Wir sind zufrieden. Ca. eine Woche vor der Veranstaltung haben wir knapp über 1.000 Tickets verkauft, was auch in etwa unserer Kalkulation entspricht und eine gute Grundlage für ein gesundes Wachstum ist. Die Sales haben wir ohne bezahlte Werbeanzeigen oder sonstige Platzierungen generiert. Da wir nicht aus der Event-Branche kommen und das unsere erste Veranstaltung ist, bei der wir auch viel lernen müssen, haben wir uns bewusst gegen solche Maßnahmen entschieden, die uns sicherlich noch einige Besucher, aber auch Organisationshürden mehr gebracht hätten.
Die Dinge im Leben laufen häufig nicht nach Plan, das musste die German Boxing Series auch durch den Ausfall des Hauptkampfes von Tyron Zeuge erleben. Wie sehr wurmt Sie das?
Unser Anspruch bei GBS und die Vorgabe von Tyron und seinem Manager Simon Brewig war es, einen hochwertigen Fight zu präsentieren und nicht irgendwen in den Ring zu stellen. Leider lief nicht alles nach Plan. Der geplante Gegner sprang einen Tag vor dem Announcement ab. Trotz aller Bemühungen, einen neuen starken Gegner zu finden, blieb der Erfolg aus. Tyron, ein Ausnahme-Athlet, hätte die Fightcard aufgewertet. Tyron wird trotzdem vor Ort sein. Gespräche für GBS2 hat er bereits zugesichert.
Ein Blick auf die Fight-Card verrät, dass man sich Kämpfer gesucht hat, die in verschiedenen Bereichen aktiv sind. Zum einen klassische lokale Boxer, aber auch Kickboxer, MMA-Kämpfer oder Fight-Influencer. Wie wichtig ist dieser Mix, um auch ein neues Zielpublikum zu erschließen?
Ich glaube, dass das Ansprechen von verschiedenen Zielgruppen sehr bedeutend ist. Nicht nur, um mehr Menschen für das Boxen zu begeistern, sondern auch, um unterhaltsame, spannende Kämpfe bieten zu können. Mit Niklas Pupp und Furkan Celik haben wir zum Beispiel zwei K1 Kämpfer, die gegeneinander antreten. Herauszufinden, wer der bessere Boxer von den beiden ist, setzt einen Reiz, den „normale“ Boxkämpfe nicht immer mit sich bringen können.
In Deutschland regiert der König Fußball. Mit Marco „Macce“ Korth wird ein bekannter Kurvensteher des 1. FC Köln sein Profidebüt feiern. Spätestens nach Christian Jungwirth kann man erahnen, über welch großes Potenzial solch eine Konstellation verfügt. Wie blicken Sie darauf im Boxen?
Das Publikum beim Fußball und beim Boxen überschneidet sich oft. Beides sind sehr emotionale Sportarten. Der Support, den die Fußball Vereine in den deutschen Stadien erfahren, ist grandios. Wenn man das irgendwie in die Hallen zum Boxen transportieren kann, bringt das natürlich ein enormes Potential mit sich, eine Veranstaltung unterhaltsamer zu gestalten.
Nennenswert ist sicherlich auch die „XPOST“, ein exklusiver Austragungsort im Herzen von Köln mit enormer Fläche und einem individuellen Tribünensystem. Erzählen Sie uns bitte ausführlich, was dieser Austragungsort alles bieten wird.
Die XPOST war von Anfang an unsere absolute Traum-Location. Meiner Meinung nach eine der besten Locations, die Köln zu bieten hat. Der Style, die Infrastruktur und die Möglichkeiten der Location sind genial. Das Erlebnis für die Zuschauer wird sehr komfortabel sein. Im XPOST-eigenen Parkhaus entfällt die nervige Parkplatzsuche, die verschiedenen Etagen der XPOST erreicht man entspannt mit dem Aufzug, alles ist sehr hochwertig und mit über 4.000qm gleicht die XPOST am 02.06. einem Freizeitpark für Box-Fans. Wir möchten noch nicht alles verraten, aber wir bauen in der Halle einen kleinen Foodtruck-Court, eine Weinbar, und ein Live-DJ wird den ganzen Tag spielen. Natürlich gibt es auch einen schicken VIP-Bereich.
Lukas Podolski, Felix Sturm, Agit Kabayel uvm. werden am Sonntag vor Ort sein
Zahlreiche Prominente wollen sich den Auftakt der German Boxing Series am Sonntag nicht entgehen lassen. Wer wird alles vor Ort erwartet?
Die Liste erweitert sich gerade gefühlt von Tag zu Tag. Wenn sich das in diesen Kreisen einmal rumspricht, scheint jeder dabei sein zu wollen. Unser Fußball-Weltmeister-Duo von 2014, Lukas Podolski und Kevin Großkreutz, werden da sein. Pietro Lombardi und sein Kumpel Stefano Zarrella sind am Start, und mit Felix Sturm und Agit Kabayel wird auch der Boxsport bestens vertreten sein. Tyron Zeuge wird natürlich auch vor Ort sein, wenn auch leider nur als Gast.
Der großartige Startschuss für die German Boxing Series ist auf einen Sonntag gelegt. Ist dies eine kalkulierte Strategie, um mehr Alleinstellungsmerkmal zu generieren?
Tatsächlich hätten wir lieber einen Samstag gewählt. Am 25.05. war jedoch das DFB-Pokal Finale, am 01.06. ist das Champions League Finale, am 08.06. macht Ringlife seine Veranstaltung in Köln und danach die Woche beginnt schon die Fußball-EM…
Die German Boxing Series hat verkünden lassen, dass man sich zum ehrgeizigen Fernziel gesetzt hat, die Lanxess Arena auszuverkaufen. Wie lauten die kurzfristigen Ziele in absehbarer Zukunft und wie viele Veranstaltungen sind grob pro Jahr kalkuliert?
Wir peilen zwei Veranstaltungen pro Jahr an, möchten uns da aber nicht zu 100% festlegen. Das erste Ziel ist jetzt, GBS1 gut über die Bühne zu bringen, das Feedback auszuwerten und dann vielleicht noch ein zweites Event dieses Jahr zu schaffen.
Wird es auch bundesweit Events geben, oder beschränkt sich die German Boxing Series vorerst auf den Kernmarkt NRW?
Kurzfristig werden wir auf jeden Fall in Köln und Umgebung bleiben. Köln war schon immer eine Boxstadt, und wir glauben, dass wir von hier aus einen guten Grundstein legen können, um den Sport langfristig auch bundesweit wieder populärer zu machen.
Als abschließende Frage: Was möchten Sie den Lesern sagen, worauf dürfen sich die Boxsportfreunde am Sonntag gefasst machen?
Wer am Sonntag vor Ort ist, wird schnell merken, dass wir mit GBS eine Reihe schaffen wollen, die sich deutlich abhebt und ein Sport-Event für jedermann ist.
Tickets sind noch erhältlich
Das Event findet am Sonntag, den 2. Juni, in der XPOST im Herzen von Köln statt. Um 15 Uhr ist der Einlass zur großartigen Premierenveranstaltung der German Boxing Series. Wer Tickets ergattern möchte, dem sei gesagt, dass es noch welche ab 49 € zu erwerben gibt.
In Kooperation mit Boxen1 wird es zudem eine Rabattaktion geben. Mit dem Code boxen1 kann man 10 % auf den Ticketkauf sparen und damit bis zu über 30 € pro Ticket!
Weltweite Übertragung auf Fight24 garantiert
Wer, anders als zahlreiche VIPs, den Weg nach Köln am Sonntag nicht finden kann, muss dennoch nicht auf die Kämpfe verzichten. Mit Fight24 präsentiert die German Boxing Series einen erstklassigen und maximal professionellen Übertragungspartner, der das Event ab 16 Uhr im Livestream übertragen wird.