EC Boxing Statement
Halbschwergewichts-Europameister Igor Mikhalkin wurde bei seiner erfolgreichen Titelverteidigung gegen Patrick Bois in Paris positiv auf Meldonium getestet. Das Herz- und Kreislaufmedikament, das auch Tennisstar Maria Sharapova eine langjährige Sperre einbrachte, ist in Russland frei in jeder Apotheke erhältlich und nicht mal rezeptpflichtig, steht seit Anfang des Jahres aber auf der WADA-Liste für verbotene Substanzen.
„Es stimmt, dass ich bis vor kurzem Meldonium eingenommen habe“, räumt Mikhalkin ein. „Bis vor wenigen Monaten war das ja auch erlaubt und in Russland absolut gängig. Ich habe nicht mitbekommen, dass es inzwischen verboten ist. Ich hatte es sowieso abgesetzt gehabt. Aber offenbar dauert es sehr lange, bis es im Körper komplett abgebaut wird.“
Der 30-Jährige wird nicht nach Ausreden suchen, sondern seine Strafe akzeptieren. „ Unwissenheit schützt nicht vor Strafe“, so Mikhalkin.
„Ich habe einen Fehler gemacht, und das tut mir sehr leid“, so Mikhalkin weiter. „Ich stehe für sauberen Sport und werde nie wieder irgendwelche Medikamente einnehmen, ohne mich vorher mehrfach zu versichern, dass alles in Ordnung ist. Ich hoffe, dass meine Sperre nicht zu lang ausfällt.“
Auch Mikhalkins Promoter Erol Ceylan hofft auf Milde. „Man darf Doping nicht verharmlosen, sondern muss es strikt bekämpfen“, sagte der Chef von EC Boxing. „Aber wer Igor kennt, der weiß, dass er ein fairer Sportsmann ist und nicht betrügen wollte. Wenn man diesen Fall bewertet, sollte man auch in Betracht ziehen, dass Meldonium bis Ende 2015 erlaubt und legal war. Trotzdem ist es natürlich ein Vergehen, dass geahndet werden muss. Igor hat seinen Fehler eingeräumt und wird sich den Konsequenzen stellen.“
Die Offensive jetzt in diesem Fall zeigt das es nicht versucht wird zu vertuschen oder hinauszuzögern. Es wird auch seitens ECB und Mikhalkin darauf verzichtet die B Probe öffnen zu lassen.
Die Europäische Box-Union (EBU) wird in Abstimmung mit dem französischen Verband und dem Bund Deutscher Berufsboxer (BDB) darüber entscheiden müssen, wie es mit Mikhalkin weitergeht. Eigentlich sollte der Russe seinen EM-Titel am 27. Mai in Paris gegen Mehdi Amar verteidigen.
Quelle (Text/Fotos): EC Boxing